Wegen Problemen bei der Umstellung soll Intel 14nm-Aufträge an TSMC auslagern
Intel gibt angeblich einen Teil seiner Chipfertigung an TSMC ab. Es soll sich um Chips im 14nm-Produktionsprozess handeln, die sich einer hohen Nachfrage erfreuen. Ein weiterer Grund für die Auslagerung besteht wahrscheinlich in den anhaltenden Problemen bei der Umstellung auf 10nm-Prozessoren,
berichtet DigiTimes unter Berufung auf Brancheninsider.
Chipsätze der 300er Serie betroffenIntel liegt mit seiner 14nm-Chipproduktion bis zu 50 Prozent unter der Nachfrage, sagen die Quellen, und muss daher die Produktion bestimmter Chipsätze auslagern. Es handelt sich dabei um die reinen Chipssätze, an der Herstellung der Prozessoren hält Intel fest. Der Chip-Fabrikant hat dazu die 300er-Modelle auserkoren. So soll die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) vorallem das leicht zu fertigende Einstiegsmodell H310 produzieren. Intel selbst will sich derweil auf seine margenstärkeren Produktreihen, etwa im Server-Bereich, konzentrieren. TSMC stellte für Intel schon in der Vergangenheit unter anderem SoC-Chips und Modemchips für das iPhone 7/8 (Plus) her.
Coffee-Lake-Prozessoren werden knappBeobachter stellen fest, dass aufgrund der hohen Nachfrage die Preise für Entry-Level-Chipsätze der 300er-Reihe steigen. Entsprechende Mainboards wurden in den vergangenen Wochen deutlich teurer. Einige Mittelklasse-Serien sollen im Einzelhandel sogar ausverkauft sein. Sowohl in den aktuellen MacBook Pro als auch vermutlich in den kommenden Mac-Reihen der nächsten Monate arbeiten Chipsätze der 300er-Serie. Branchenkenner rechnen zunächst mit einer schlechteren Verfügbarkeit der 300er-Bauteile bis – auch dank der Auslagerung – eine Entspannung der Situation gegen Ende des Jahres eintreten soll.
Jahre hinter dem FahrplanZudem bereitet Intel den Berichten zufolge die Umstellung auf den 10nm-Prozess weiter Kopfschmerzen. Daher braucht der Konzern die 14nm-Fertigungsstraßen immer noch für seine Prozessorenproduktion. Der Chip-Gigant baut regelmäßig die Chipsätze auf den Produktionsanlagen der vorherigen Prozessorgeneration. Nun hat aber die Fertigungsgröße der Chipsätze bereits die der Prozessoren erreicht, weshalb es zu Engpässen kommt. Intel wollte bereits 2016 mit der Massenproduktion der neuen Prozessoren im 10nm-Prozess beginnen. Mittlerweile strebt das Unternehmen ihre Einführung im vierten Quartal 2019 an. Somit verlangsamte sich Intels eigener "Tick-Tock"-Zyklus weiter, bei dem jeder Änderung der Mikroarchitektur im Jahr danach ein Schrumpfen der Prozesstechnologie folgen sollte. Mittlerweile bildet der 14nm-Produktionsprozess die "langlebigste" Fertigungsgröße in der Geschichte des Chip-Konzerns.