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Wegen Spionage: Messaging-App ToTok aus dem App Store geflogen

Finden sich Hintertüren von Herstellern oder gar staatlichen Stellen in einer App, ist dies ein großes Sicherheitsrisiko für Anwender. Besonders über Messaging- und Videochat-Apps tauschen Nutzer sensible Informationen aus und wiegen sich häufig in Sicherheit, dass Dritte keinen Zugriff auf die Nachrichten haben. Doch wie ein jüngstes Beispiel zeigt, sollte man bei der Auswahl der benutzten Nachrichten-Apps sehr vorsichtig sein.


Apple und Google handeln
Apple wie auch Google verbannten eine populäre Messaging-App aus den App Stores. Bei der App handelt es sich um ToTok, welche in den Vereinigten Arabischen Emiraten entwickelt wurde. Die App war zuerst nur im Nahen Osten populär, doch nach Erscheinen stiegen auch die Nutzerzahlen in Europa und in den USA. Im Nahen Osten sind viele Messaging-Apps wie WhatsApp verboten, weshalb ToTok sich besonders in dieser Region schnell verbreitete. Bevor die App aus dem Store flog, war ToTok eine der am häufigsten heruntergeladenen Social-Media-Apps. Huawei bewarb die App sogar in Pressemitteilungen und Werbeeinblendungen.

Geheimdienst findet Hintertür
Der amerikanische Geheimdienst scheint laut der New York Times herausgefunden zu haben, dass die Vereinigten Arabischen Emirate über Hintertüren Zugriff auf die komplette Korrespondenz der Nutzer haben und sogar den Standort verfolgen können. Noch ist unbekannt, wann die USA diese Hintertür in der App aufgedeckt haben – schon vor einiger Zeit habe der US-Geheimdienst Verbündete vor der Nutzung der App gewarnt, so die New York Times.

Noch kann App genutzt werden
Zwar können Kunden die App nicht mehr aus dem App Store oder Google Play Store herunterladen, doch vorhandene Installationen funktionieren weiterhin. Es ist unklar, wann und ob Apple und Google vorhandene App-Installationen deaktivieren. Beide Unternehmen haben für solche Vorfälle Mechanismen, um den Start von kompromittierten Apps zu unterbinden. Hat man die App heruntergeladen, sollte man diese so schnell wie möglich löschen und auf keinen Fall nutzen.

Kommentare

Peter Longhorn23.12.19 19:08
Und wie ist das möglich dank der Code-Kontrolle durch Apple? Das war doch immer das Argument... ich weiß, dass das jetzt sehr viele negative Daumen bekommt aber ich sehe hier trotzdem 0 Unterschied zwischen der Variante, die Google nutzt und der von Apple. Beide haben die gleiche Problematik. Bei Apple wird es jedoch verkauft als wäre es aufgrund der strikten Kontrolle sicherer...
+1
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck23.12.19 22:18
Peter Longhorn
Apple kann nur das reviewen, was in der App selbst stattfindet – was bei dem Hersteller auf dem Server abläuft, kann Apple nicht erkennen. Dadurch fallen potenziell Hacks durch die Binärdatei auf, welche auf dem Gerät durchgeführt werden – eine Weitergabe der Daten verhindert das aber nicht, solange die auf dem Server des Herstellers auflaufen.

PS: Es ist übrigens keine Code-Kontrolle, welche Apple durchführt.
+2
gickel27.12.19 16:28
Apple kann nur das reviewen, was in der App selbst stattfindet

Allerdings habe ich keine Mühe mit dem Erkennen: ToTok ist weiterhin lustig mit Calc Pro verbandelt (einfach mal die Probeversion aufrufen), und mit etlichem anderen Zeug wohl auch. Kümmert das wen, hallo Apple, stört Euch das? Aber solche Schlagzeilen! - gehören eben zum Geschäft, nichwahrnich?
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