Wegen Trump: Apples Kosten für Lobbyarbeit steigen massiv
Apple zählt immer zu den Großunternehmen, die vergleichsweise wenig für politische Lobbyarbeit ausgaben. Google und Facebook nahmen beispielsweise meist doppelt bis vierfach so viel Geld in die Hand, um sich in politischen Diskussionen oder bei Gesetzesvorhaben Gehör zu verschaffen. Allerdings war bei Apple Jahr für Jahr eine deutliche Steigerung zu vermerken. Der größte Anstieg erfolgte im zweiten Kalenderquartal 2017, denn die
Ausgaben stiegen auf 2,2 Millionen Dollar. Dies ist noch einmal wesentlich mehr als jene 1,4 Millionen Dollar, die im ersten Jahresquartal anfielen. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor waren es noch 1,12 Millionen Dollar. Im offiziellen Bericht sind unter anderem Klimaschutz, regenerative Energien, Datenschutz, Privatsphäre, Einwanderung, Arbeitserlaubnis, Exportregulationen sowie Genehmigungsverfahren medizinischer Geräte als "Lobbying Activity" vermerkt.
Auslöser des massiven AnstiegsDer Grund für Apples stark steigende Lobbyausgaben hat einen Namen: Trump. Apple vertritt in den meisten wesentlichen Politikfeldern konträre Ansichten und macht aus der Ablehnung der aktuellen Politik auch kein Geheimnis. Dennoch ist es für ein Unternehmen wir Apple essenziell, Konflikte mit der aktuellen Regierung nicht eskalieren zu lassen, weswegen intensiv nach Möglichkeiten gesucht wird, die Verhältnisse im eigenen Interesse zu verändern - zumal es auch Politikfelder gibt, in denen für Apple vorteilhafte Gesetze möglich sind.
Beispielsweise engagiert sich Apple schon seit vielen Jahren dafür, die Besteuerung von Unternehmen grundlegend zu verändern. Wie Cook kürzlich ausführte, gehe es gar nicht in erster Linie darum, die Steuern deutlich zu senken. Stattdessen müsse man sich mit merkwürdigen Konstrukten wie der Einfuhrbesteuerung von Kapital beschäftigen. Apples Vorschlag ist, jegliches Kapital zu besteuern, egal wo es erwirtschaftet wurde. Anschließend solle ein pauschaler Steuersatz anfallen, ohne dass Unternehmen noch steuermindernde Posten anbringen können. Ob ein solcher Plan Realität wird, ist fraglich, Senkung der vergleichsweise hohen Unternehmenssteuern in den USA wären aber denkbar - zumindest sieht dies Trumps Steuerkonzept vor.