Wegen drohender iPhone-Sperre: Apple erlaubt Behörden-App in Indien trotz Datenschutzbedenken
Apple hat im Konflikt mit der indischen Regulierungsbehörde Telecom Regulatory Authority of India (TRAI) nachgegeben und die geforderte Anti-Spam-Anwendung für den App Store zugelassen. Anwender in Indien können die Software fortan herunterladen. Damit ist die zuvor angedrohte Sperre von iPhones für indische Mobilfunknetze abgewendet.
Weniger Spam-Anrufe, aber möglicherweise mehr Datenschutz-SorgenIndische Smartphone-Nutzer sehen sich mit einer stetig steigenden Anzahl unerwünschter Werbeanrufe und Spam-Nachrichten konfrontiert. Um das Problem einzudämmen, bietet TRAI in Zusammenarbeit mit der indischen Regierung die App „DND - Do Not Disturb“ an (Store:
). Nutzer können via DND etwa Werbe-Anrufe oder -SMS melden, worauf die jeweiligen Nummern gesperrt werden.
Quelle: App Store
Obwohl die entsprechende Android-App bereits seit 2016 verfügbar ist, weigerte sich Apple lange Zeit, die Anwendung für den App Store zuzulassen. Der Grund für Apples ablehnende Haltung sind mögliche Datenschutz-Gefahren, die von DND ausgehen. Die App und damit auch die indische Regierung können theoretisch Zugriff auf die Logs von Telefonaten und Nachrichten jedes Nutzers erlangen.
Zwar untersagt Apple Drittanbieter-Software auf iOS-Geräten eigentlich einen solch allumfassenden Log-Zugriff, doch die drohende iPhone-Sperre für den indischen Mobilfunk bewog Apple schlussendlich doch zu der Ausnahme-Regelung. Abschließend bleibt unklar, ob Apple der Anwendung eine Sondererlaubnis für den App Store gab oder diese über ein neues Framework funktioniert, das die im Store üblicherweise geltenden Datenschutz-Aspekte berücksichtigt.