Wegen schwachem iPhone-Geschäft: Apple zahlt Samsung über eine halbe Milliarde Dollar
Apple musste Samsung im zweiten Jahresquartal 2019 eine weitaus höhere Entschädigungssumme wegen zu geringer Bestellungen von OLED-Displays zahlen als ursprünglich gedacht. Das geht aus jüngsten Geschäftszahlen des südkoreanischen Unternehmens hervor, so eine Meldung von Reuters. Während letzte Woche noch mit „mindestens 170 Millionen US-Dollar“ kalkuliert wurde, ist die aktuell genannte Summe deutlich größer: Umgerechnet 683 Millionen US-Dollar soll Samsung von Apple als Kompensationszahlung für entgangene Display-Bestellungen erhalten haben.
Enttäuschendes iPhone-Geschäft der GrundSamsungs Display-Sparte investierte Berichten zufolge große Summen in eine High-End-Fabrik zur OLED-Produktion (genannt: „A3“), da Apple 2017 bei den iPhone-Topmodellen zu OLED-Panels wechselte. Da das iPhone X und vor allem die 2018er Generation iPhone XS und iPhone XS Max sich aber nicht so gut verkauften wie von Apple kalkuliert, konnte Samsung laut Meldungen die Produktionskapazität der A3-Fabrik zu keinem Zeitpunkt voll auslasten. Momentan soll die Fabrik weniger als die Hälfte der Fertigungsmenge produzieren, die eigentlich möglich wäre.
Apple muss Vertragsstrafe wegen zu geringer Bestellungen zahlenDer OLED-Liefervertrag zwischen Samsung und Apple enthält Berichten zufolge die Klausel, dass das südkoreanische Unternehmen Apple zur Kasse bitten kann, wenn Apple weniger OLED-Panels bestellt als im Vertrag festgelegt ist. Weil die Verkaufszahlen des iPhone XS und iPhone XS Max weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind und Apple deswegen zu Beginn des Jahres sogar eine Gewinnwarnung veröffentlichen musste, dürfte Samsungs OLED-Fabrik schon seit längerem deutlich weniger Panels produzieren als ursprünglich anvisiert. Die maximale Auslastung von A3 soll bei 105.000 OLED-Einheiten pro Monat liegen.
Die Höhe der kolportierten
Vertragsstrafe von 683 Millionen US-Dollar impliziert, dass die Apple-Bestellungen bei weitem nicht die geplanten Produktionsmengen abdecken. Über die Höhe weiterer Kompensationszahlungen für die Zukunft verhandeln Apple und Samsung momentan, so Berichte.