Weil Telegram Hintertür für Behörden verweigert: Russland blockiert Messaging-Dienst
Ein russisches Gericht hat die Blockade des Messengers Telegram für ganz Russland angeordnet. Der Grund: Telegram lehnte es ab, dem russischen Federal Security Service (FSB) eine Hintertür zu verschlüsselten Nutzernachrichten bereitzustellen. Das Messaging-Unternehmen verweigerte russischen Behörden schon zuvor mehrfach den Zugang zu verschlüsselten Mitteilungen von Anwendern.
Russland möchte Zugang zum verschlüsseltem Dienst von TelegramTelegram bietet – im Gegensatz etwa zu WhatsApp – standardmäßig keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Nutzer des Dienstes müssen diese erst für den jeweiligen Kontakt und die jeweilige Konversation aktivieren, bevor Nachrichten vollverschlüsselt übertragen werden. Dem russischen Federal Security Service geht es explizit um eben jene vollverschlüsselten Mitteilungen, zu denen Telegram trotz mehrerer Behördenaufforderungen nach wie vor
keinen Zugang gewährt.
Russlands föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation (Roskomnadsor) gab bekannt, die Telegram-Blockade „bald“ umzusetzen, ohne jedoch ein konkretes Datum zu nennen.
Telegram-Gründer und -CEO Pavel Durov kündigte an, in der App implementierte Dienste zu verwenden, um die Blockade auszuhebeln und das Messaging wieder verfügbar zu machen. Er könne jedoch keine hundertprozentige Funktionalität garantieren. Alternativ ist es möglich, die Sperre des Services über VPN-Dienste umgehen.