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Weitere 5,5 Milliarden Dollar Schulden für Apple – es gibt eine neue Anleiherunde

Da Apple wirtschaftlich als außerordentlich gesundes Unternehmen gilt, das selbst in weltwirtschaftlichen Krisen Umsatzrekorde feiert, wirkt die enorme Schuldenlast zunächst paradox. Apple steht nämlich mit mehr als 100 Milliarden Dollar in der Kreide, wenngleich diesem Wert ein Barvermögen von rund 200 Milliarden Dollar gegenübersteht. Warum Apple gleichzeitig Schulden und einen hohen Barmittelbestand hält, ist einfach erklärt. Das Vermögen ist über viele Länder hinweg verteilt und lässt sich nicht einfach dorthin transferieren, wo man es gerade benötigt. Beispielsweise gab Apple in der Vergangenheit häufig deswegen Anleihen aus, um Aktienrückkäufe sowie Dividenden zu finanzieren. Im eigenen Heimatland reicht hierfür der Kassenbestand nicht unbedingt aus, weswegen sich Apple am Finanzmarkt verschuldet. Würde man hingegen Auslandsvermögen einfach in die USA transferieren, fielen hohe Abgaben an – die bei einem Vielfachen der Schuldzinsen liegen.


Zweite Runde in diesem Jahr
Nachdem es September 2019 sowie Mai 2020 bereits eine große Anleiherunde gab, bei der Apple sieben und acht Milliarden Dollar einsammelte, gibt es in Kürze die nächste Ausgabe. Goldman Sachs, Barclays, J.P. Morgan und mehrere kleinere Partner sind dafür verantwortlich, Anleihen im Wert von 5,5 Milliarden an die Anleger zu bringen. Dies geht aus offiziellen Unterlagen an die US-Börsenaufsichtsbehörde hervor. Folgendermaßen sind die Bonds gestaffelt:

  • 1,25 Milliarden Dollar bei fünf Jahren Laufzeit und 0,55 Prozent Zinsen
  • 1,25 Milliarden Dollar bei zehn Jahren Laufzeit und 1,25 Prozent Zinsen
  • 1,25 Milliarden Dollar bei dreißig Jahren Laufzeit und 2,4 Prozent Zinsen
  • 1,75 Milliarden Dollar bei vierzig Jahren Laufzeit und 2,55 Prozent Zinsen

In der Begründung, warum es der neuerlichen Ausgabe von Anleihen bedarf, nennt Apple die Punkte Aktienrückkauf, Dividende und allgemeine Verwendung im Unternehmen – also die identischen Angaben, wie man sie schon in sämtlichen vorangegangenen Verfahren finden konnte.

Kommentare

subjore17.08.20 12:57
Es ist verrückt wie das derzeitige System funktioniert.
Ja es ist logisch, dass wenn z.B. Apple 1 Billionen Dollar Schulden aufnehmen würde und an Aktionäre ausschüttet, dann wären die Aktien nur noch halb so teuer, man würde aber die gleiche Rendite Einfahren.
Auf der anderen Seite ist das Unternehmen deutlich schlechter für Kreisen gewappnet und ist auf seine hohen Gewinne angewiesen (ansonsten wird der Unternehmenswert schnell negativ).

Bei Tesla hat man ja früher immer gelacht, dass die hohe Schulden haben. Allerdings haben die mittlerweile gemessen am Börsenwert mit die geringsten Schulden in der Branche.
VW hat (ok ich glaube Hauptsächlich um Leasing zu finanzieren) 300 Mrd. Euro Schulden (bei einem Wert von 80 Mrd.) und die haben bis vor kurzem ja auch sehr gute Dividenden gezahlt.
+4
ssb
ssb17.08.20 13:20
Ja, im Grunde ist der gesamte Börsenhandel ziemlich pervers.
Unternehmen, die an der Börse mehr Wert haben als real und umgekehrt. In manchen Dingen ethisch fragwürdig.
+4
viiner17.08.20 13:36
Das Problem ist hier nicht die Börse sondern das US Steuersystem. Das kassiert recht heftige Steuern auf Gewinne die im Ausland angefallen sind und dann in die USA transferiert werden. Obwohl die Gewinne im Ausland (zugegeben manchmal nur sehr gering wie in Irland) versteuert wurden. Also lässt man das Geld im Land in dem die Gewinne angefallen sind.
+2
Bitsurfer17.08.20 13:44
subjore
Es ist verrückt wie das derzeitige System funktioniert.
Ja es ist logisch, dass wenn z.B. Apple 1 Billionen Dollar Schulden aufnehmen würde und an Aktionäre ausschüttet, dann wären die Aktien nur noch halb so teuer, man würde aber die gleiche Rendite Einfahren.
Auf der anderen Seite ist das Unternehmen deutlich schlechter für Kreisen gewappnet und ist auf seine hohen Gewinne angewiesen (ansonsten wird der Unternehmenswert schnell negativ).

Bei Tesla hat man ja früher immer gelacht, dass die hohe Schulden haben. Allerdings haben die mittlerweile gemessen am Börsenwert mit die geringsten Schulden in der Branche.
VW hat (ok ich glaube Hauptsächlich um Leasing zu finanzieren) 300 Mrd. Euro Schulden (bei einem Wert von 80 Mrd.) und die haben bis vor kurzem ja auch sehr gute Dividenden gezahlt.
Was nützt ein hoher Börsenwert wenn die Firma kein Geld hat und Pleite geht.
Üblicherweise investiert man in Aktien weil man auf das fortkommen der Firma hofft. Heute sind Aktien nurmehr ein Spielball der Spekulanten.
+1
pünktchen
pünktchen17.08.20 13:45
@ viiner

Niemand hindert Apple daran ihre Buchhaltung so zu gestalten dass die Gewinne nicht überwiegend in Steueroasen anfallen. Nicht das US Steuersystem ist das Problem sondern Apples kreative Steuervermeidung.
0
macbeutling
macbeutling17.08.20 13:48
subjore
Bei Tesla hat man ja früher immer gelacht, dass die hohe Schulden haben. Allerdings haben die mittlerweile gemessen am Börsenwert mit die geringsten Schulden in der Branche.

Und das Tesla, gemessen am Umsatz und Gewinn, eine mittlerweile abstrusen Börsenwert hat, findest du besser?
Das ist doch das eigentlich Problem dahinter.
Glück auf🍀
+2
colouredwolf17.08.20 16:00
macbeutling
subjore
Bei Tesla hat man ja früher immer gelacht, dass die hohe Schulden haben. Allerdings haben die mittlerweile gemessen am Börsenwert mit die geringsten Schulden in der Branche.

Und das Tesla, gemessen am Umsatz und Gewinn, eine mittlerweile abstrusen Börsenwert hat, findest du besser?
Das ist doch das eigentlich Problem dahinter.

Tesla hat zum einen ein Zukunftsmodell, ähnlich wie Toyota und BYD. Und sie machen pro PKW nach Porsche die höchsten Gewinne. Außerdem sind sie technologisch laut Toyota 20 bis 30 Jahre vor ihnen. Und Toyota wird als Technologieführer der konventionellen Kfz-Hersteller gesehen (die ja auch nach Tesla und Porsche in der Coronakrise die höchsten Gewinne pro Auto machen, während Volkswagen hohe Verluste macht). Und die Gewinne von Tesla werden steigen, da sie an andere Kfz-Hersteller Emissionszertifikate verkaufen und damit bereits jetzt einen Riesengewinn machen.
Dennoch sind sie auch meiner Meinung nach ein bisschen überbewertet. Aber bei Bezug auf die Umlaufmenge USD sind sie kaum überbewertet.
0
Weia
Weia17.08.20 16:39
ssb
Ja, im Grunde ist der gesamte Börsenhandel ziemlich pervers.
Nö, er ist nur transparent und macht dadurch deutlich sichtbar, was für die gesamte Wirtschaft gilt: der ökonomische Wert eines Gutes ist nicht sein Gebrauchswert und hängt ebensowenig von den Produktionskosten ab, sondern ergibt sich ausschließlich aus Angebot und Nachfrage, die ihrerseits zu großen Teilen irrational ist.
Unternehmen, die an der Börse mehr Wert haben als real und umgekehrt. In manchen Dingen ethisch fragwürdig.
Das gilt für Avocados, Pyjamahosen und SUVs ebenso wie für Aktien; es fällt bei Letzteren nur deutlicher auf.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+1
colouredwolf17.08.20 17:02
Weia
ssb
Ja, im Grunde ist der gesamte Börsenhandel ziemlich pervers.
Nö, er ist nur transparent und macht dadurch deutlich sichtbar, was für die gesamte Wirtschaft gilt: der ökonomische Wert eines Gutes ist nicht sein Gebrauchswert und hängt ebensowenig von den Produktionskosten ab, sondern ergibt sich ausschließlich aus Angebot und Nachfrage, die ihrerseits zu großen Teilen irrational ist.
Unternehmen, die an der Börse mehr Wert haben als real und umgekehrt. In manchen Dingen ethisch fragwürdig.
Das gilt für Avocados, Pyjamahosen und SUVs ebenso wie für Aktien; es fällt bei Letzteren nur deutlicher auf.

👍👍👍
-1
ilig
ilig17.08.20 23:02
Weia
…er ist nur transparent und macht dadurch deutlich sichtbar, was für die gesamte Wirtschaft gilt: der ökonomische Wert eines Gutes ist nicht sein Gebrauchswert und hängt ebensowenig von den Produktionskosten ab, sondern ergibt sich ausschließlich aus Angebot und Nachfrage, die ihrerseits zu großen Teilen irrational ist.
Bist Du Dir sicher, dass Deine These stimmt. Und wenn ja, warum.? Ich behaupte, dass der ökonomische Wert eines Produktes vom erziehlten Mehrwert gegenüber den Produktuktionskosten abhängig ist. Das nennt man m.E. Gewinn.
Der Börsenwert eines Unternehmens hat damit allerdings gar nichts zu tun.
+1
Weia
Weia18.08.20 00:24
ilig
Weia
der ökonomische Wert eines Gutes ist nicht sein Gebrauchswert und hängt ebensowenig von den Produktionskosten ab, sondern ergibt sich ausschließlich aus Angebot und Nachfrage, die ihrerseits zu großen Teilen irrational ist.
Bist Du Dir sicher, dass Deine These stimmt.
Ja.

Ich habe allerdings ganz naiv den Wertbegriff der klassischen Ökonomie verwendet (es gibt auch andere). Der ist synonym zu Preis, also nimm Preis stattdessen, das ist eindeutiger.
Und wenn ja, warum.?
Äääääh – ich kann ja hier jetzt schlecht eine Ökonomievorlesung halten. Die Grundpointe sollte doch klar sein: Setzt der Verkäufer den Preis zu hoch an, wird er seine Ware nicht los, besteht der Käufer auf einem zu niedrigen Preis, bekommt er nicht, was er will. Also trifft man sich in der Mitte (oder die Transaktion kommt eben nicht zustande).
Ich behaupte, dass der ökonomische Wert eines Produktes vom erziehlten Mehrwert gegenüber den Produktuktionskosten abhängig ist. Das nennt man m.E. Gewinn.
Meinetwegen lass uns (grob) Mehrwert und Gewinn als Synonyme verwenden. Aber egal, wie Du das nennst, was hat das mit dem Wert eines Gutes zu tun?

Nach Deiner Definition wäre ein Gut mit hohen Produktionskosten und geringer Gewinnspanne fast wertlos, auch wenn es zu einem hohen Preis gehandelt wird. Das ergäbe ja nun gar keinen Sinn.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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