Weitere Abwerbung: Apple verliert Chip-Spezialisten an Microsoft
Große Unternehmen treten immer wieder damit in Erscheinung, bestens ausgebildetes Spitzenpersonal von der Konkurrenz abzuwerben. Einerseits steht so das Know-how für die Entwicklung eigener Produkte zur Verfügung, andererseits müssen Mitbewerber auf das Wissen und die Fertigkeiten dieser Personen verzichten. Die Tech-Branche stellt da keine Ausnahme dar, ganz im Gegenteil: Erst vor wenigen Tagen verlor Apple mit John Wilcox einen profilierten Ingenieur an Intel (siehe
hier). Wilcox war in erheblichem Maße an der Umstellung auf Apple Silicon beteiligt. Nun muss Cupertino einen weiteren schmerzhaften Weggang in Kauf nehmen.
Hochrangiger Chipdesigner wechselt zu MicrosoftDer erfahrene Chipdesigner Mike Filippo kehrt Apple den Rücken und wird künftig für Microsoft arbeiten, so
Bloomberg. Filippo sei künftig beim Cloud-Computing-Dienst Azure beschäftigt und arbeite dort an der Entwicklung eigener Halbleiter. Der Ingenieur wechselte erst 2019 von ARM zu Apple und gilt als ausgewiesener Experte für Chips, die in mobilen Endgeräten zum Einsatz kommen. Vor seiner Zeit bei ARM entwickelte er Mikroprozessoren für AMD, ehe er zirka fünf Jahre lang als Chefarchitekt bei Intel beschäftigt war. Laut Bloomberg-Journalist Mark Gurman sei Microsoft ein wahrer Coup gelungen: Apple müsse nun hinnehmen, einen weiteren hochqualifizierten Mitarbeiter an die Konkurrenz zu verlieren.
Apple möchte Abwerbungen Einhalt gebietenCupertino sind die Abwerbungen natürlich nicht entgangen: Der Konzern steuert nun dagegen, indem er spezielle
Bonuspakete für wichtige Mitarbeiter schnürt. Etwa 10 bis 20 Prozent der Manager, Ingenieure und Entwickler seien Aktien im Wert zwischen 50.000 und 180.000 US-Dollar angeboten worden. Um den Anreiz zu erhöhen, im Unternehmen zu bleiben, sind die Gratifikationen aber an bestimmte Bedingungen geknüpft: Die Anspruchsberechtigten dürfen die Wertpapiere erst im Verlauf der nächsten vier Jahre verkaufen. Bei Mike Filippo scheint diese Strategie allerdings nicht gefruchtet zu haben.