Weitere Interna aus OS X 10.11, iOS 9 und watchOS 2
Im Eiltempo raste Apple auf der Keynote von einem Thema zum nächsten - für die Vorstellung kleinerer Neuerungen blieb daher nicht viel Zeit. Aus den Updatebeschreibungen zu OS X 10.11, iOS 9 sowie watchOS 2 gehen aber noch eine
Vielzahl weiterer Änderungen und Verbesserungen hervor - und sogar erste Ankündigungen für OS X 10.12. MacTechNews.de fasst im Folgenden einige der bislang noch nicht oder nur sehr kurz angerissenen genannten Neuerungen zusammen.
1) Objective-C bleibt aktuell (OS X & iOS)
Die Sorge, dass Apple sehr bald zugunsten der neuen Programmiersprache Swift Objective-C vernachlässigt, ist offensichtlich unbegründet. Apple erwähnt explizit Updates für Objective-C, nämlich Generics (Typisierung von Collections) und Nullability (Entwickler kann angeben, ob Parameter "nil" sein dürfen).
2) App Thinning (iOS)
Apple rüstet sich für zukünftige Prozessor-Generationen. Der Programmcode wird beim Kompilieren nun nicht mehr in Maschinencode, sondern in eine Art "Zwischenergebnis" übersetzt. Startet man die App, so übersetzt das Gerät den Zwischencode in tatsächlichen Maschinencode für den jeweils vorliegenden Prozessor. Der Vorteil: Sollte Apple auf eine neue, andersartige Prozessorarchitektur umsteigen, gibt es direkt eine Vielzahl von nativen Apps. Der Umstieg von 32 auf 64 Bit wäre damit einfacher geworden - nur in Ausnahmefällen hätten Entwickler ihre Apps anpassen müssen.
3) iCloud Drive mit eigener App (iOS)
Als iOS 8 erschien, suchten viele Nutzer vergebens jene App, die Zugriff auf iCloud Drive via Ordnerstruktur bieten sollte. Was mit iOS 8 überraschenderweise nicht erschien, ist aber in iOS 9 vorhanden. Die neue iCloud-App ermöglicht es, direkt auf Dokumente in der iCloud zuzugreifen - und nicht nur auf die Dokumente der jeweiligen App.
4) Garbage Collection wird mit OS X 10.12 gestrichen (OS X)
Mussten sich Entwickler zuvor selber darum kümmern, welche Objekte im Speicher liegen und was wieder aus dem Speicher befreit wird, so sollte seit Mac OS X 10.5 im Jahr 2007 "Garbage Collection" für das Aufräumen verantwortlich sein. Apples Umsetzung war allerdings sehr mäßig, fehlerbehaftet und unvorhersehbar - in der Praxis daher schwer zu nutzen. Kündigte Apple schon vor einiger Zeit an, dass man Garbage Collection nicht weiterentwickelt, so folgt das Aus mit OS X 10.12. Apps, die auf Garbage Collection setzten, werden sich dann nicht mehr nutzen lassen.
5) Activation Lock für Apple WatchIst die Apple Watch geklaut, so kann der Dieb die Uhr nicht nutzen - Activation Lock sei Dank. Auch das watchOS wird die Möglichkeit erhalten, das Gerät auf diese Weise zu schützen. Nur wer die Apple ID kennt, kann die Apple Watch noch entsperren.
6) Rückwärtskompatibilität wird einfacher (mit Swift) (OS X & iOS)
Wer mit Swift entwickelt, erhält von Xcode wertvolle Hinweise: Bei der Verwendung von Methoden, die ein älteres System nicht unterstützt, warnt die Entwicklungsumgebung den Entwickler. Was trivial klingt, war zuvor mit größerem Aufwand verbunden. Apple macht es Entwicklern also etwas einfacher, auf Rückwärtskompatibilität zu achten und ältere Systeme zu unterstützen.
7) WatchConnectivity und ClockKitSelbst wenn das iPhone ausgeschaltet ist, kann die Apple Watch Dank "WatchConnectivity" auf das Internet zugreifen. Eine sehr willkommene Neuerung, mit der die totale Abhängigkeit der Apple Watch vom iPhone etwas gelockert wird. Das ClockKit ermöglicht es, weitere Mini-Apps (genannt "Komplikationen") direkt im Zifferblatt der Apple Watch einzublenden.
8) Spiele unter iOS 9Apple bietet das neue GameplayKit an und vereinfacht die Entwicklung von regelbasierten Spielen (Wenn der Spieler an Punkt A ist, dann soll B passieren, aber nur wenn vorher C erledigt wurde). Über das ReplayKit lassen sich zudem InGame-Videos erstellen und verteilen. Apple veröffentlichte zudem "Modell I/O", eine Beschreibungssprache für Materialien und visuelle Oberflächenstrukturen in Spielen.