Weiteres Ungemach wegen Apple Tax: Cupertino droht Milliardenstrafe in Großbritannien
Beim britischen Competition Appeal Tribunal handelt es sich um jenes Gericht, das im Falle wettbewerbsrechtlicher Verstöße angerufen wird. Die neueste Causa trifft Apple: Dem Konzern wird zur Last gelegt, keine Alternativen zum eigenen Zahlungssystem im App Store zuzulassen – mit unangenehmen Folgen für die Verbraucher. Der Zeitpunkt der Klage ist für Apple denkbar ungünstig: Das Unternehmen sieht sich mit ähnlichen Vorwürfen aus anderen Ländern konfrontiert und versucht bereits im aktuellen Rechtsstreit mit Epic, derlei Anschuldigungen zu entkräften.
Knapp 20 Millionen BetroffeneDie nun vorgebrachte Sammelklage geht auf Rachael Kent, Dozentin für digitale Wirtschaft am King's College London, zurück. Ihrer Ansicht nach erhebe Apple ungerechtfertigte Nutzungsgebühren für den App Store. Dies sei das Verhalten eines Monopolisten und völlig inakzeptabel. Die Nutzer müssten exorbitante Preisaufschläge in Kauf nehmen, was darauf zurückzuführen sei, dass es keinen Wettbewerb unterschiedlicher Zahlungsdienstleister gebe, so Kent. Wie die
BBC berichtet, haben sich bereits Anwaltskanzleien des Falls angenommen – und streben eine Entschädigung für die Verbraucher an: Sollte das Gericht dem Anliegen stattgeben, so würde die Klage knapp 20 Millionen Betroffene automatisch umfassen, wenn diese nicht dezidiert erklärten, den Fall nicht unterstützen zu wollen.
Bis zu 1,5 Milliarden Pfund SchadensersatzDer anvisierte Schadensersatz beläuft sich auf bis zu 1,5 Milliarden Pfund (entspricht etwa 1,74 Milliarden Euro). Die Antragsteller zeigen sich zuversichtlich: Sie werden nicht verlieren, erklärten sie. Nicht nur Apple erhebt aber eine Umsatzbeteiligung auf verkaufte Apps – Googles Geschäftsmodell im Play Store ist ziemlich ähnlich. Kent und die Anwälte, welche die Klage eingereicht haben, wollen dazu aber nicht Stellung beziehen. Apple erklärte bereits, die Klage als unbegründet zu erachten: Das Unternehmen begrüße die Möglichkeit, sein Engagement für Verbraucher gegenüber dem Gericht darlegen zu können.