Apple hat den Rotstift angesetzt und einige Funktionen aus dem Mac-Betriebssystem entfernt, die man von vorherigen Versionen kannte. Es gibt zwar neue Programme und Ebenen, die das auffangen sollen, einige Möglichkeiten verschwinden aber ersatzlos. Im Folgenden führen wir die wichtigsten Streichergebnisse auf und präsentieren Wege, um die verlorenen Funktionalitäten zu erhalten.
Goodbye DashboardDas Dashboard von macOS ist endgültig Geschichte. In der neuen Version 10.15 haben Tester die Funktion vergeblich gesucht. Beobachter rechnen nicht mehr damit, dass die zuletzt stark in den Hintergrund getretene Widget-Ebene im Laufe der nächsten Beta-Versionen zurückkehrt. Apple hat in der Vergangenheit bereits einige Dashboard-Funktionen in andere Systemelemente integriert und gleichzeitig die Widget-Plattform Stück für Stück in den Hintergrund gerückt. In macOS Mojave etwa musste man die App erst suchen und in das Dock zurückstellen, um auf die Funktionen zurückzugreifen.
Das Dashboard in dieser Form ist bald Geschichte. Dashboard-Funktionen teilweise in anderen Anwendungen In erster Linie dient die Mitteilungszentrale seit macOS 10.10 Yosemite als neue Heimat für Widgets. Mit dieser Version integrierte Apple die kleinen Webhelfer in die „Heute“-Ansicht. Wer
Apples Anleitung folgt, kann dort entsprechende Mini-Programme platzieren. Alternativ bietet die Software
Float für rund 3,30 Euro (App-Preis 1,09 Euro + In-App-Kauf 2,29 Euro) eine Widget-Plattform mit über 80 Helferprogrammen an. Auch einige Browser können Erweiterungen aufnehmen, die entsprechende Funktionen übernehmen. Sie kann man im
Chrome Web Store,
Firefox Add-Ons oder bei
Safari Extensions herunterladen.
Tschüss für 32-Bit-AppsApple hat nach diversen Warnungen mit macOS Catalina endgültig die Unterstützung von 32-Bit-Programmen beendet. Bereits letztes Jahr hat der Mac-Hersteller keine solchen Apps und Updates mehr im App Store zugelassen. Für Software, die außerhalb Apples Online-Plattform erworben wurde, gab es freilich keine Zulassungsbeschränkung. Es gibt mehrere Wege, herauszufinden, welche Apps betroffen sind. Zum einen warnt macOS seit Mojave den Nutzer beim Öffnen von betroffenen Programmen mit dem Hinweis, die Software sei nicht „für den Mac optimiert“. Zum anderen kann man selbst schauen: Im Apple-Menü erreicht man unter „Über diesen Mac“ den Punkt “Systembericht“. Wer dort bei „Software“ den Punkt „Programme“ anwählt, erhält eine Liste aller installierten Apps samt Angabe, ob sie in einer 64-Bit-Version vorliegen.
Im Systembericht zeigt macOS die Bit-Variante der installierten Programme Updates, Updates, UpdatesWird eine 32-Bit-App auf dem eigenen Rechner gefunden, führt der Weg am besten auf die Seite des Entwicklers. Im Normalfall sollte dort ein Update zu finden sein, das den 64-Bit-Code nachliefert. Ist das nicht der Fall, kann eine E-Mail an den Hersteller Gewissheit darüber bringen, ob eine entsprechende Aktualisierung in Arbeit oder mindestens geplant ist. Bei einigen Gerätetreibern ist der Misserfolg vorprogrammiert – oft handelt es sich um alte Modelle, deren Software ebenfalls nicht mehr hergestellt oder gepflegt wird. Dann hilft nur die Suche nach Alternativen – etwa auf Open-Source-Plattformen.
CUPS.org bietet beispielsweise einen Universal-Druckertreiber an, der auf Apples
open source printing system basiert. Auch
Gutenprint (vormals Gimp-print) unterstützt eine Reihe (älterer) Modelle. Handelt es sich um eine unersetzbare 32-Bit-Software für die es keine Alternative gibt, bleibt nur das Verbleiben auf macOS Mojave. Übrigens warnt der Installer von macOS 10.15 Catalina vor installierten Programmen, die nach der Installation nicht mehr funktionieren.
Der Catalina-Installer warnt: Ältere Microsoft-Programme funktionieren mit macOS 10.15 nicht mehrCiao iTunesDas Programm läutete eine Art Revolution digitalen Musik-Vertriebs ein – nun ist es Geschichte. Die Rede ist von iTunes, das es anscheinend
künftig nur noch für Windows geben wird. Die Suite war in der Vergangenheit in Kritik geraten, da Apple den Funktionsumfang mit den Jahren immer weiter aufgeblasen hat. Zuletzt erschien vielen Nutzern die Bedienung inkonsistent und kompliziert.
Apple kündigte das Ende von iTunes auf der WWDC-Keynote an
Vier um einen zu ersetzenApple präsentiert gleich drei Programme, die den überladenen Medien-Organisator in macOS 10.15 ersetzen:
Apple Music,
Apple Podcasts und
Apple TV. Zusätzlich übernimmt der Finder einige Funktionen. Damit folgt der Konzern seiner Vorgehensweise auf der iOS-Plattform. Die drei Neuen übernehmen damit die Bibliotheks- und Kaufanwendungen für die jeweilige Medienkategorie: Music für Musik, Podcasts für Podcasts und TV für Filme und Serien.
Apple soll verlautbart haben, die neuen Programme importierten die alten Bibliotheken inklusive Rips und anderen Medien, die nicht aus Online-Stores des Herstellers stammen. Insgesamt bestehen anscheinend alle Kernfunktionen der Musik-Software in der neuen Music-App fort. Die Synchronisation von iOS-Geräten hingegen übernimmt künftig der Finder. Das iPhone (iPad/iPod) taucht demnach wie ein USB-Stick in der Seitenleiste jedes Finder-Fensters auf. Wer das Icon anklickt, bekommt ein ähnliches Interface präsentiert, wie man es schon von iTunes her kennt.
iOS-Geräte lassen sich in Zukunft über den Finder synchronisieren. Das Interface ähnelt dabei dem in iTunes.