Wenn ein Schiff wichtigste Logistikketten lahmlegt – Auswirkungen auf Apple diskutiert
Im Sueskanal geht derzeit nichts mehr vorwärts, denn ein 220.000 Tonnen schweres Containerschiff blockiert die Passage. Wenn nun 400 Meter Schiffbaustahl quer in jenem Kanal liegen, bedeutet dies mehr als nur ein kleines Ärgernis. Berechnungen zufolge ist der Sueskanal mit mehr als zehn Prozent des weltweiten Handels verbunden. Viele Logistikketten basieren darauf, dass Schiffe ihre Container ohne Verzögerungen zustellen und pünktlich abladen können. Selbst wenn ein Unternehmen keine eigenen Produkte über diese populäre Route zustellt, sind die Verflechtungen so eng, dass es dennoch zu Beeinträchtigungen kommen kann.
Die Kanalblockade ist mehr als nur ein kurzer AusfallDies erklärt, warum ein einzelnes Containerschiff derzeit für so viel Aufregung sorgt, denn die ohnehin schon angespannte weltwirtschaftliche Situation benötigt schlicht keine Unsicherheit – und tagelang lang mehr als 10 Prozent des Warenverkehrs einzuschränken, ist ganz eindeutig eine solche. Unklar bleibt, ob Apple direkt oder nur indirekt von den Unterbrechungen beeinträchtigt wird. Wie die Produktions- und Lieferausfälle vor einem Jahr aber zeigten, sind Apples Lieferketten äußerst flexibel aufgestellt. Im Notfall kommen dafür auch 200 Charter-Flugzeuge zum Einsatz – wir hatten berichtet:
, Cupertino kann also rasch reagieren.
Keine leeren Apple Stores zu erwartenDass nun plötzlich sämtliche Apple-Produkte von zusätzlichen Lieferverzögerungen betroffen sind, erscheint Marktbeobachtern eher unwahrscheinlich. Möglicherweise gibt es einzelne Engpässe, dennoch wird der verstopfte Sueskanal Apple sicherlich nicht vor unlösbare Aufgaben stellen. Für die gesamte Branche könnten sich dennoch Probleme bieten, denn mit mehr als zwei bis fünf Tagen Puffer kalkulieren die wenigsten. Mehr als drei davon sind nun allerdings bereits verstrichen. Wie es von einem
Logoistikexperten heißt, sei derzeit dennoch so ziemlich alles gefährdet, was man in den Geschäftsregalen sieht – zumal nach der Freilegung der "Ever Given" (Reederei: Evergreen) auch erst einmal ein gewaltiger Stau aufzulösen sei. Eine noch größere Sorge ist, dass der Ausfall noch weitere Dominosteine für ohnehin schon angeschlagene Anbieter auslöst.