Wer benötigt eigentlich den neuen Mac Pro?
Der neue Mac Pro richtet sich vorrangig an professionelle User, die eine
immense Bandbreite, einen extrem schnellen Speicherzugriff sowie die enorme Grafikleistung brauchen. Zudem kann man über die sechs Thunderbolt 2-Schnittstellen sehr leistungsfähige RAID-Lösungen zusammenstellen. Für den Bereich Videoschnitt ist neben der puren Leistung die Möglichkeit zum Anschluss von drei 4K-Displays interessant. Es wird jedoch noch etwas Zeit vergehen, bis Entwickler ihre Software für den Verbund von CPU und GPU (OpenCL) des neuen Mac Pro optimiert haben.
Für Alltagsaufgaben (Internet, Textverarbeitung, iTunes) und einfache Bild- und Videobearbeitung (iPhoto, iMovie) ist der neue Mac Pro - genau wie der alte -
jedoch völlig überdimensioniert. Genauso sollten jene Nutzer vorsichtig sein, die ihre Rechner gerne intern z.B. mit Festplatten oder PCI-Karten erweitern möchten – der neue Mac Pro kann nur über die externen Thunderbolt-Ports aufgerüstet werden. Für Spieler ist der Mac Pro ebenfalls nicht interessant, da die Grafikkarten für professionelle Anwendungen und nicht für Spiele ausgelegt sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Anzahl derer, für die ein Mac Pro die richtige Lösung darstellt, außerordentlich überschaubar ist. Die große
Mehrheit der Mac-Anwender ist mit einem iMac auf dem Desktop erheblich besser bedient - und selbst im professionellen Lager wird oft nur für ausgewählte Tätigkeitsfelder die Rechenleistung des Mac Pro benötigt.
Es ist zwar zu begrüßen, dass Apple weiterhin einen Mac Pro anbietet und sich nicht aus dem Segment verabschiedet - angesichts der
Rechenleistung, die selbst ein iMac oder ein MacBook Pro inzwischen mitbringen, ist ein solches Konzept allerdings für noch weniger Nutzer als zuvor interessant. Wer also darüber nachdenkt, einen Mac Pro zu bestellen, sollte sich sehr gut überlegen, ob der hohe Preisunterschied zwischen iMac und Mac Pro für die eigenen Bedürfnisse wirklich gerechtfertigt ist.