Werbeanzeigen auf dem iPhone: Apple plant angeblich keine zusätzliche Ausweitung
Der Verkauf von Anzeigen im App Store entwickelt sich für Apple zunehmend zu einem einträglichen Geschäft. Vor wenigen Wochen erhöhte das Unternehmen trotz massiver Kritik die Zahl der Werbeplätze in der entsprechenden iPhone- beziehungsweise iPad-App signifikant. So können Entwickler ihre Anwendungen seit Ende Oktober nicht mehr nur auf der Suchseite gegen Bezahlung anpreisen, sondern auch im „Heute“-Bereich und sogar auf den Produktseiten von Apps anderer Developer. Das führte zu Missstimmung: Einige Entwickler warfen Apple vor, raffgierig zu sein und um des schnöden Mammons willen auf den Geräten entgegen früherer Versprechen „Müll“ einzublenden (siehe
).
Bericht: iPhone-Nutzer bleiben von mehr Werbung verschontTrotz dieser zum Teil vehementen Kritik plant Apple laut Bloomberg, ein Werbenetzwerk für TV-Inhalte aufzubauen (siehe
). Bereits früher war eine Ausweitung des Anzeigengeschäfts unter anderem auf Apple Maps, die Bücher-App und die Spotlight-Suche im Gespräch. All das soll angeblich dem Ziel dienen, die mit Werbung erzielten Erlöse zu verdreifachen.
The Information gibt in diesem Zusammenhang jetzt Entwarnung – zumindest im Zusammenhang mit iPhone und iPad. Die Nutzer der Smartphones und Tablets aus Cupertino sollen einem Bericht der Nachrichten-Webseite zufolge von mehr Werbung verschont bleiben.
Apple angeblich mit derzeitiger Umsatzentwicklung zufriedenDiese Entscheidung sei im Wesentlichen auf zwei Gründe zurückzuführen, schreibt The Information. Zum einen sei man bei Apple sehr zufrieden mit der derzeitigen Umsatzentwicklung des Anzeigengeschäfts. Auf der anderen Seite stelle sie eine Reaktion auf Spannungen im Unternehmen dar. Zahlreiche Mitarbeiter lehnten die Ausweitung des Werbegeschäfts und sogar die ganze dafür zuständige Abteilung ab, heißt es unter Berufung auf Informationen aus dem Konzern. Apple gehe mit der Intensivierung zu weit, so die Überzeugung etlicher Angestellter. Ähnlich lautende Berichte über unternehmensinternen Widerstand gab es bereits kurz nach der Intensivierung der Ad-Aktivitäten im App Store (siehe
).
Image als Premium-Anbieter könnte in Gefahr geratenSollten die Informationen der Nachrichten-Webseite zutreffen, blieben iOS und iPadOS auch in Zukunft mit Ausnahme der App-Store-App werbefrei – zumindest was Apple selbst betrifft. Das dürfte dem Image des Unternehmens als Premium-Anbieter zuträglich sein. Wie schnell sich das Ansehen ins Negative verkehren kann, musste Apple in den vergangenen Wochen erfahren. Nach der Ausweitung der Anzeigenplätze im App Store tauchte dort nämlich massenhaft Werbung von Online-Casinos und Wettanbieten auf, was zu einem Sturm der Entrüstung führte. Apple reagierte umgehend und schloss Gambling-Ads von der kostenpflichtigen Präsentation unter „normalen“ Apps aus.