Werksbesichtigung: Wie bei Corning das "Gorilla Glass" für die iPhones entsteht
iPhones und unzählige andere Smartphones sind heutzutage ohne eine widerstandsfähige Oberfläche vor allem für das Display kaum vorstellbar. Die meisten Geräte werden durch Gorilla Glass vor Kratzern und Brüchen bewahrt. Der Hersteller Corning ließ jetzt Journalisten in seiner Fabrik in Harrodsburg (Kentucky) hinter die Kulissen der Produktion blicken.
Älteste Glasfabrik des UnternehmensDie Anlage in der gut 8.000 Einwohner zählenden Kleinstadt im Osten der Vereinigten Staaten ist die älteste Glasfabrik des Unternehmens. Sie wurde in den 1950er Jahren errichtet; zunächst produzierte Corning hier Brillengläser, in den 1980er Jahren stellte man die Produktion auf Gläser für LC-Displays um. Ein Videoteam des US-amerikanischen Fernsehsenders CNBC unternahm jetzt einen
Rundgang durch die Anlage.
Ein Anruf von Steve JobsAmy S. Porter, die Leiterin der Fabrik, führte die Journalisten durch die Produktionshallen. Sie berichtete nicht nur über die Entwicklung und die Fertigungstechnik des Spezialglases, sondern erläuterte auch, wie es zu dessen Einsatz bei Apples erstem Smartphone kam. Sechs Monate vor der Präsentation des iPhone im Jahr 2007 rief Steve Jobs bei Corning an und bat das Unternehmen, ein kratz- und bruchfestes Glas für ein neues Produkt zu entwickeln. In aller Eile entstand daraufhin Gorilla Glass, das nach dem Einsatz beim ersten iPhone seinen Siegeszug antrat und seither in rund 6 Milliarden Handys, Tablets, Bildschirmen und Wearables verbaut wurde.
Roboter bestimmen das BildDer Produktionsprozess in Harrodsburg ist weitgehend automatisiert, Roboter bestimmen das Bild. Einige Bereiche wie beispielsweise die Schmelzöfen durfte das CNBC-Team nicht filmen, da Corning diese aus Geheimhaltungsgründen nicht öffentlich zeigen wollte. Davon abgesehen illustriert der mehr als sechs Minuten lange Bericht sehr ausführlich die Entstehung von Gorilla Glass bis hin zur Qualitätskontrolle.
Spezialglas wird kontinuierlich weiterentwickeltZu Cornings Kunden gehören neben Apple alle namhaften Smartphone-Hersteller. Das Unternehmen hat das Spezialglas in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Das Mitte vergangenen Jahres vorgestellte Gorilla Glass 6 soll mehrere Stürze unversehrt überstehen können.