Weshalb die iCloud-Dienste am Dienstagabend ausfielen
Eine der am schnellsten wachsenden Sparten in Apples Angebotsportfolio ist die Webdienste-Sparte. Zu ihr gehören etwa die verschiedenen Online Stores, iCloud, Apple Pay, Karten, iMessage und vieles mehr. Der neuralgische Punkt dabei ist die Abhängigkeit von Servern in Rechenzentren. Wenn es dort Probleme gibt, kann ein ganzer Dienst für eine Weile zusammenbrechen.
Genau dies hatte sich am Dienstagabend ereignet. App Store, Mac App Store, Apple Music und diverse iCloud-Dienste versagten etwa eine halbe Stunde lang komplett ihren Dienst (MTN berichtete:
). Der Grund war ein schwerwiegender Ausfall der S3-Server von Amazon Web Services (AWS), auf die Apple bei diesen Diensten setzt. In einer schriftlichen Stellungnahme hat sich Amazon nun für den Vorfall entschuldigt und erklärt, wie es dazu kommen konnte.
Mitarbeiter-FehlerDemzufolge war der Ausfall die Folge eines menschlichen Fehlers, nicht des Systems an sich. Im Abrechnungssystem von S3 war es zu Verzögerungen gekommen, weswegen ein Mitarbeiter eine Standardprozedur zur Kontrolle vornehmen wollte. Dabei sollten gewisse Subsysteme abgeschaltet werden, doch versehentlich fuhr er mehr Server herunter als geplant. Das beeinträchtigte weitere Subsysteme, darunter das Index-Subsystem, von dem viele andere Teile abhängen.
Als Reaktion mussten die Mitarbeiter einen Neustart des Gesamtsystems veranlassen, angeblich zum ersten Mal seit vielen Jahren. Dieser dauerte wegen des enormen Wachstums von AWS länger als erwartet. In dieser Zeit waren alle Dienste, die auf AWS-Servern beruhen, nicht mehr erreichbar. Das »Service Health Dashboard«, welches Kunden den Status der Server anzeigen sollte, gab keinerlei Hinweise auf dem Ausfall - weil auch dieses von den S3-Servern in den USA abhängig ist.
„Wir werden alles tun, um von diesem Vorfall zu lernen und die Verfügbarkeit noch weiter zu verbessern“, verspricht Amazon im Rahmen der Entschuldigung. Künftig soll das Abkoppeln von Servern und damit die Verringerung der Kapazität, langsamer vonstattengehen, damit Fehler dabei rechtzeitig erkannt werden können. Außerdem möchte der Konzern zusätzliche Sicherheitsmechanismen einbauen, um eine minimale Kapazität zu gewährleisten.
Lieber eigene Server?Der Vorfall dürfte Apple darin bestärken, mehr auf eigene als auf fremde Server zu setzen. An vielen Orten baut der Konzern selbst Serverfarmen. In Europa sind beispielsweise Standorte in Dänemark und Irland geplant, wenngleich der Baubeginn auf der Insel immer wieder verzögert wurde (MTN berichtete:
).
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