Wettbewerbs-Prüfer Bromwich mit Apple unzufrieden
Als im Zuge des Verfahrens wegen wettbewerbsverzerrender Preisvorgaben für iBooks (E-Books) neben einer Strafzahlung von 450 Millionen US-Dollar auch ein Prüfer für Apples Vertragspraktiken ernannt wurde, war Apple gar nicht begeistert. Seitdem muss man in Cupertino einem Staatsanwalt
detaillierte Einsicht in Unternehmensangelegenheiten geben. Entsprechend holprig begann der Start von Michael Bromwich vor zwei Jahren, als er sich nur wenige Wochen später genauso wie Apple beim Gericht über die Gegenpartei beschwerte.
Holpriger StartFür Apple war Bromwich mit einem Stundenlohn von 1.100 US-Dollar zu teuer, während Bromwich sich nicht ernst genommen und bei wichtigen Aspekten ausgeschlossen sah. Das Gericht stellte sich auf die Seite des Staatsanwaltes und forderte Apple auf, einen größeren Kooperationswillen an den Tag zu legen. Apple ernannte daraufhin für Bromwich persönliche Ansprechpartner und zeigte sich auch etwas aufgeschlossener. In seinem ersten Bericht ein halbes Jahr später war Bromwich daher recht zufrieden mit Apples Kooperation.
Defizite bei der KooperationWie aus seinem neusten Bericht hervorgeht, sieht Bromwich in dieser Angelegenheit jedoch nach wie vor Defizite. So sei Apple sich selbst der größte Feind, indem immer wieder mangelnder Kooperationswillen einen Schatten auf den ansonsten zufriedenstellenden Eindruck werfe. Beispielsweise führte Apple in der Rechtsabteilung Fortbildungskurse bezüglich des Wettbewerbsrechts durch, um die Sensibilität für problematische Vertragspraktiken zu stärken. Gleichzeitig aber erhielt Bromwich in Bezug auf Apple Music nur unzureichende Informationen, um selbst eine wettbewerbsrechtliche Einschätzung vornehmen zu können.
Verlängerung der Prüfungen möglichIn seinem Bericht überlasst es Michael Bromwich allerdings dem Gericht, dieses Verhalten zu bewerten, da er angesichts seiner Erfahrung diesbezüglich zwiegespalten ist. Für Apple könnte die Bewertung der Situation entscheidend sein, denn das Gericht behält es sich vor, die Ende des Jahres auslaufende Prüfung gegebenenfalls zu verlängern. In diesem Fall müsste Apple das Interesse von Bromwich an Geschäftsabläufen noch weitere Jahre dulden.
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