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WhatsApp: Austausch mit Facebook soll verboten werden, deutsche Behörde greift ein

Vor einigen Monaten änderte WhatsApp sowohl die Nutzungsbedingungen als auch die Datenschutzerklärung. Der weltweit größte Messaging-Dienst will künftig den Datenaustausch mit dem Mutterkonzern Facebook und anderen Unternehmen erheblich ausweiten, ein Opt-out soll nicht mehr möglich sein. Darüber hinaus verlangt WhatsApp von den Nutzern die ausdrückliche Zustimmung zu den geänderten Konditionen, um den Service weiter nutzen zu können.


Nutzungsbedingungen rufen Behörde auf den Plan
Zwar ruderte das Unternehmen kurze Zeit später zurück, entschärfte zumindest in der Europäischen Union die Bedingungen ein wenig und verlängerte die Zustimmungsfrist bis Mitte Mai dieses Jahres. Dennoch kehrten zahlreiche Nutzer dem Messenger den Rücken und stiegen beispielsweise auf Telegram, Threema oder Signal um. Der Vorgang hat jetzt ein zusätzliches Nachspiel, denn er rief unter anderem in Deutschland die Behörden auf den Plan. Johannes Caspar, der hierzulande für alle Unternehmen des Sozialen Netzwerks zuständige Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (HmbBfDI), zieht jetzt offiziell gegen die neuen Nutzungsbedingungen zu Felde.

Facebook soll keine Daten erheben dürfen
Caspar eröffnete heute ein Dringlichkeitsverfahren gegen Facebook. Seiner Auffassung nach enthalten die neuen WhatsApp-Bestimmungen umfangreiche Passagen, mit denen sich der Dienst selbst und die anderen Facebook-Unternehmen die allgemeine übergreifende Nutzung und Auswertung von Daten genehmigen. Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte befürchtet daher laut einer Pressemitteilung seiner Behörde, dass WhatsApp mit den geänderten Nutzungsbedingungen die bereits bestehenden Austauschmöglichkeiten mit Facebook um die Verwendung für Marketingzwecke und Direktwerbung erweitert. Mit dem Verfahren will die Behörde daher Facebook verbieten, Daten von WhatsApp-Nutzern zu erheben und für eigene Zwecke zu verarbeiten.

Caspar: Nutzer werden nicht hinreichend informiert
Caspar geht in diesem Zusammenhang nicht zum ersten Mal gegen WhatsApp und Facebook vor. Bereits vor mehr als vier Jahren untersagte er den Unternehmen den sogenannten Massendatenabgleich. Der Datenschutzbeauftragte hat nach eigenen Angaben nun Grund zu der Annahme, dass die neuen Bestimmungen zum Datenaustausch zwischen den beiden Diensten auf unzulässige Art und Weise durchgesetzt werden sollen. Laut Caspar erfolgt die Zustimmung der Nutzer weder freiwillig noch werden sie hinreichend informiert. Beide Voraussetzungen müssen jedoch erfüllt sein, wenn das Einverständnis der Nutzer rechtlich gültig sein soll. Facebook kann im Rahmen einer Anhörung eine Stellungnahme abgeben, eine Entscheidung in dem Verfahren soll bis 15. Mai fallen.

Kommentare

z3r013.04.21 17:08
Der frühe Vogel fängt ja bekanntlich den Wurm, nicht wahr?
+1
Mecki
Mecki13.04.21 17:20
z3r0
Wir sind hier in Deutschland, wir verhindern nicht, dass Kinder in den Brunnen fallen, wie bergen deren Leichen, diskutieren dann 2 Monate darüber, wie schrecklich das ist und das man da dringend mal was unternehmen müsste, beschließen dann eine Selbstverpflichtung für Brunnenbetreiber, die aber nicht beachtet wird, die nicht kontrolliert wird und bei deren Missachtung keine Strafen drohen und wenn dann das nächste Kind ertrinkt, geht das Spiel von vorne los.

Wo bitte hat Deutschland jemals ein drohendes Problem, das jeder hat kommen sehen und vor dem jeder gewarnt hat, im Vorfeld abgewendet oder direkt im Anschluss konsequent und zukunftssicher darauf mit sinnvollen Beschlüssen reagiert? Wenn wir Glück haben, dann erreichen wir im fünften Anlauf und 8 Jahre zu spät einen Minimalkonsens, der das Problem auch nicht wirklich löst, aber zumindest ein paar ganz krasse Randfälle verhindert und somit nicht komplett unbrauchbar ist.
+2
teorema67
teorema6713.04.21 17:34
Ich nutze WhatsApp. Das ändert nichts daran, dass nach meiner ganz persönlichen subjektiven und populistischen Meinung der Zuckerbergsche einfach ein Sauladen ist.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+4
MrWombat
MrWombat13.04.21 17:48
teorema67
Ich nutze WhatsApp. Das ändert nichts daran, dass nach meiner ganz persönlichen subjektiven und populistischen Meinung der Zuckerbergsche einfach ein Sauladen ist.
Was mit deiner Nutzung ihrer Produkte ein Zustimmung deiner Seite ist.
+5
teorema67
teorema6713.04.21 18:26
MrWombat
Was mit deiner Nutzung ihrer Produkte ein Zustimmung deiner Seite ist.

Das ist kein Argument. Ich nutze ganz viele Produkte (muss sie nutzen), die nicht meine Zustimmung finden, darunter der private motorisierte Straßenverkehr und die ressourcenmissachtende Lebensmittelproduktion
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+6
MacBlack
MacBlack13.04.21 18:53
teorema67
MrWombat
Was mit deiner Nutzung ihrer Produkte ein Zustimmung deiner Seite ist.

Das ist kein Argument. Ich nutze ganz viele Produkte (muss sie nutzen), die nicht meine Zustimmung finden, darunter der private motorisierte Straßenverkehr und die ressourcenmissachtende Lebensmittelproduktion

Ich finde das eine der spannendsten Diskussionen heutzutage: Wer trägt die Verantwortung? Der Verbraucher oder der Produzent?

Meiner Meinung nach der Produzent, weil sich der Verbraucher oftmals der Nutzung nicht entziehen kann. teorema67 hat da ja bereits gute Beispiele geliefert.
+8
Bitsurfer13.04.21 19:45
teorema67
Ich nutze WhatsApp. Das ändert nichts daran, dass nach meiner ganz persönlichen subjektiven und populistischen Meinung der Zuckerbergsche einfach ein Sauladen ist.
Ich nutze es auch. Stimme aber nicht zu. Wohl am 15. Mai - TOT.
Ich habe auch nur dei Gruppen und die vor Wochen benachrichtigt.
+1
MrWombat
MrWombat13.04.21 19:49
Umgang mit Daten bewegt als Thema. Ich denke die Diskussion wird noch länger dauern bis eine gute Balance zwischen alle Akteuren gefunden wird.

Aktuell is WhatsApp ein gutes Beispiel - wo ist der empfunde Druck höher? In der Ablehnung der Firmenpolicy oder mit gewissen Leuten schwerer kommunizieren zu können.

Danke für die konstruktiven Beiträge
+1
z3r013.04.21 20:40
@ Mecki:

Danke für die Ergänzung meines exakt so gemeinten Beitrags, in Kurzform.

Es liegt an jedem selbst: Nutzen, oder eben nicht...
+2
BlueSun
BlueSun14.04.21 07:15
Ich sitze es diesmal auch aus... nutze WhatsApp nur für wenige Kontakte... die sind informiert, und wenn WhatsApp meint durch die Pistole auf die Brust drücken ihre neuen AGB durch zu bekommen, dann halt ohne mich. Bin vielmehr gespannt ob bei mir im Bekanntenkreis Signal oder Telegram das Rennen macht.
0
mapplesioux14.04.21 07:31
BlueSun
Bin vielmehr gespannt ob bei mir im Bekanntenkreis Signal oder Telegram das Rennen macht.
Es wird trotzdem dazu führen, dass sich der Kreis verkleinern wird. Unsere Teenager Töchter haben sich zum 1.Januar von WhatsApp und Instagram verabschiedet, sind gemeinsam zu Signal gewechselt. Damals noch mit großem Elan. Haben selbst gesehen, welchem Unternehmen sie da die Treue hielten. Jetzt, ein paar Monate später, merkt man deutlich, dass sich die Kontakte massiv reduziert haben, was selbst im schulischen Bereich nicht ohne ist.

Dieser Zwiespalt zwischen Moral und Nutzen macht es jetzt nicht wirklich einfach. Wenn zB die Schulklassen weitesgehend auf WhatsApp sind, möglicherweise der Einfachheit halber, und Aufgaben im Distanzlernen dort gemeinsam besprochen und gelöst werden, bleiben unsere Kinder außen vor. Ich habe immer häufiger den Eindruck, beide sind mit ihrer Entscheidung nicht wirklich happy. Oder nicht mehr happy, das trifft es eher.

Einen Umgewöhnungseffekt werden wir auch im Mai nicht erleben, die neuen AGB von den meisten abgenickt und weiter gehts. Geringer Aufwand, viel Ertrag.
+3
redbear14.04.21 08:53
Wenn wir Verbraucher nicht so bequem wären, würden sich die Produzenten blitzschnell sich anpassen... Garantiert.

Das gilt für so ziemlich alle Konsumgüter. Weniger, aber besser + verantwortlicher konsumieren und im Null-Komma-Gar-Nichts wären so manches Problem gelöst ( oder zumindest wesentlich weniger gravierend)
Aber leider sind wir zu denk + veränderungsscheu.
+2
Uschaurischuum!
Uschaurischuum!15.04.21 16:11
teorema67
MrWombat
Was mit deiner Nutzung ihrer Produkte ein Zustimmung deiner Seite ist.

Das ist kein Argument. Ich nutze ganz viele Produkte (muss sie nutzen), die nicht meine Zustimmung finden, darunter der private motorisierte Straßenverkehr und die ressourcenmissachtende Lebensmittelproduktion

Für manch einen wird's schon schwer sein auf Zuckerbergs Apps zu verzichten aber der Verglich mit Lebensmitteln ist mir doch konstruiert. Suggeriert Notwenigkeit die einfach nicht vorhanden ist.
Brauchen wir alles was wir können?
-1
Mecki
Mecki15.04.21 17:57
teorema67
die ressourcenmissachtende Lebensmittelproduktion
Die Lebensmittelindustrie geht sehr schonend mit Ressourcen um. Sie verwandelt z.B. drei Hände voll Maisgrieß, eine Hand voll Erdnüsse, eine Brise Salz und 100 ml Pflanzenöl, Gesamteinkaufspreis unter 30 Cent, in vier Tüten Erdnussflips, die dann je 2 € im Einzelhandel kosten und auf das Volumen betrachtet zu über 90% aus Luft bestehen. Sie produziert auch Spargeltütensuppen aus weniger als einer halben Stange Spargel pro Tüte. Und für 250 ml Erdbeersirup brauchen sie nicht mal eine einzige Erdbeere. Du siehst, es wird gespart wo man kann; außer am Preis versteht sich.
+1
MacBlack
MacBlack15.04.21 18:19
Mecki
Die Lebensmittelindustrie geht sehr schonend mit Ressourcen um.
...
Du siehst, es wird gespart wo man kann; außer am Preis versteht sich.

👍🤣🤣🤣👍
+2

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