WhatsApp baut AirDrop nach
Schnell mal den Videoclip oder einen ganzen Schwung Fotos übertragen, ohne das monatliche Mobilfunkkontingent auf null zu ziehen – iPhone-Anwender kennen diese Funktion seit 2012 unter dem Namen "AirDrop". Offenbar will die Meta-Tochter WhatsApp dies in naher Zukunft auch ihren Nutzern ermöglichen. In aktuellen Entwicklerversionen des Chat-Clients ist eine dementsprechende Funktion aufgetaucht. Sie gleicht der drahtlosen Dateiübertragung zwischen Apple-Geräten in vielen Punkten.
In der Beta-Version von WhatsApp mit der Versionsnummer 2.24.2.20
entdeckten Android-Betatester einen Button mit der Aufschrift "Share with People nearby". Beim Antippen wechselt sie in eine Spezialansicht, über die sich WhatsApp-Nutzer in der Nähe auswählen lassen. Dort soll man ebenso regeln können, wie gut man selbst zu sehen ist. Nachdem man eine Datei zum Versand ausgewählt hat, muss die empfangende Person den Empfang bestätigen. Dafür muss sie WhatsApp öffnen und ihr Smartphone schütteln, besagt der Screenshot.
WhatsApp kann bald Dateien lokal verschicken, wenn diese aktuell in Beta-Versionen implementierte Funktion vollendet ist. Quelle:
WABetainfo.com Austausch ohne Preisgabe der HandynummerDer Dialog für den lokalen Versand hebt dabei hervor, dass die eigene Handynummer bei der Übertragung nicht preisgegeben wird. WhatsApp testete neue Funktionen bisher zuerst in Android-Versionen, um sie schließlich auch in der iOS-Version zu integrieren. Es besteht also Anlass zur Hoffnung, dass diese Funktion zum Datentransfer bald betriebssystemübergreifend zur Verfügung steht.
Vorbild existiert seit mittlerweile zwölf JahrenOffensichtliches Vorbild der Funktion ist Apples AirDrop-Funktion, die zwischen zwei Geräten über Bluetooth und WLAN ein lokales Ad-Hoc-Netzwerk aufbaut, um Dateien beliebiger Größe zu übertragen. Die Überwindung von Betriebssystemgrenzen war auch innerhalb des Apple-Mikrokosmos eine Herausforderung: Anfangs waren iOS- und macOS-AirDrop zueinander inkompatibel. Erst macOS 10.10 (Yosemite) versetzte Macs in die Lage, Dateien mit iPhones und iPads auszutauschen.
Neuentwicklung nach AirDrop-SicherheitslückeAnfang 2024 veröffentlichte die Pekinger Justizbehörde, dass sie über ein
Software-Tool verfügen, mit dem sie den Absender einer AirDrop-Nachricht aus dem Empfängergerät auslesen können. Laut Alexander Heinrich von der TU Darmstadt ist diese
potenzielle Sicherheitslücke bei Apple seit 2019 bekannt. Ob WhatsApp seinen Nutzern mehr Anonymität ermöglichen wird, muss sich erst noch herausstellen: Unter iOS lässt sich der Messenger nur nach Preisgabe der Handynummer und Zugriff auf die iOS-Kontakte nutzen.