WhatsApp reagiert auf Millionenstrafe mit neuer Datenschutzrichtlinie
Beim Thema Datenschutz ließ WhatsApp in der Vergangenheit das notwendige Fingerspitzengefühl oft kläglich missen: Den Aufforderungen, die aktualisierten Bedingungen zu akzeptieren, kamen nicht alle Nutzer nach – zu groß war das Misstrauen in den Mutterkonzern Facebook (heute: Meta). Nun dürften Anwender ein Déjà-vu erleben: In den kommenden Tagen wird einmal mehr ein Banner an neue Datenschutzbedingungen erinnern. WhatsApp nahm zahlreiche Änderungen vor – und trägt damit einer über das Unternehmen verhängten Strafe Rechnung.
225 Millionen Euro Strafe für WhatsApp Bei der Frage, welche Daten WhatsApp nutzt und zu welchem Zweck diese eingesetzt werden, gibt es nach Ansicht der zuständigen Datenschutzbehörde in Irland einige Unklarheiten: Die Data Protection Commission (DPC) sah eine Strafe von 225 Millionen Euro als gerechtfertigt an, weil der Messenger gegen die Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union verstoße. Aus den Bestimmungen gehe nicht transparent hervor, wie es um die Weitergabe von persönlichen Daten bestellt ist, argumentierte die DPC. WhatsApp zeigte kein Verständnis für die Strafe, bezeichnete diese als „vollkommen unangemessen“ und legte Berufung ein.
Neue Datenschutzrichtlinie fällt enorm umfangreich ausDer Rechtsstreit dürfte wohl noch eine Weile andauern, trotzdem reagiert WhatsApp nun auf Anweisung der Behörde und legt eine aktualisierte
Datenschutzrichtlinie vor. Die
alte Version vom 4. Januar dieses Jahres war bereits überaus umfangreich – die Lektüre der aktuellen Fassung dürfte die eine oder andere Stunde in Anspruch nehmen. Inhaltliche Neuerungen, die auf Änderungen in der Datenverarbeitung abzielen, finden sich WhatsApp zufolge in neuen Version genauso wenig wie erweiterte Befugnisse, um Nutzerdaten mit Dritten oder Meta zu teilen. Stattdessen konzentriert sich der Messenger auf drei Punkte: Wie werden Daten verwendet, wieso werden diese global geteilt und auf welchen Rechtsgrundlagen geschieht all das. Laut WhatsApp diene die neue Fassung einer besseren Strukturierung.