WhatsApp rudert zurück: Keine Konsequenzen bei Ablehnung der Datenschutzbestimmungen
Als WhatsApp zuletzt eine Aktualisierung der Datenschutzbestimmungen ankündigte, war die Aufregung groß. Kritiker befürchteten eine Weitergabe von Daten an den Mutterkonzern Facebook, der Messenger hielt dagegen: Es gehe vor allem darum, bessere Möglichkeiten für die Kommunikation mit Unternehmen zu schaffen. Keinesfalls würden die Inhalte der Chats weitergegeben, so WhatsApp. Allerdings setzt der Messenger auf sanften und weniger sanften Druck: Anwender wurden in den vergangenen Monaten mehrfach darauf hingewiesen, die neuen Bestimmungen zu akzeptieren, da ihnen der Service ansonsten künftig nur eingeschränkt zur Verfügung stehe. Nun rudert WhatsApp zurück.
WhatsApp macht Schritt zurückSeit etwa zwei Wochen sind die neuen Datenschutzbestimmungen in Kraft. Sie gelten allerdings nicht für jene Nutzer, die ihre Zustimmung bislang verweigerten. WhatsApp hatte zu Anfang erklärt, dass diese Anwender zukünftig keine Nachrichten oder Anrufe über den Messenger erhalten sollten. Nun schlägt das Unternehmen gänzlich andere Töne an: Eine Stilllegung von Accounts oder Einschränkungen der Funktionalität seien nicht geplant (siehe
). Die Mehrheit der Nutzer habe die neuen Bestimmungen akzeptiert, daher wolle man alle Anwender, „die noch keine Gelegenheit dazu hatten“, entsprechend darauf hinweisen. Der Messenger plane derzeit aber nicht, diese Erinnerungen dauerhaft zu machen.
Heftige Kritik von Datenschützern an den neuen BestimmungenDie aktualisierten Bestimmungen stießen auf heftige Kritik und hatten einen Boom alternativer Angebote wie Signal oder Threema zur Folge. Außerdem folgte ein rechtliches Nachspiel: So verbot der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (HmbBfDI), Johannes Caspar, im Rahmen eines Dringlichkeitsverfahrens die Weitergabe personenbezogener Daten an Facebook (siehe
). Caspar zufolge sei die Neufassung der Datenschutzbestimmungen nicht mit der DSGVO konform. In jenen Ländern, in welchen die DSGVO nicht zur Anwendung kommt, zeigt sich WhatsApp weniger zimperlich und gibt einige Nutzerdaten unter anderem zu Werbezwecken an Facebook weiter.