WiFi: WPA2-Sicherheitslücken betreffen auch Apple-Produkte
Sicherheitsforscher haben Lücken in der grundlegenden Architektur von WPA2-gesicherten WLAN-Netzen entdeckt. Demnach können Angreifer in Funkreichweite den Verschlüsselungsvorgang des WPA2-Protokolls so manipulieren, dass vom Angreifer vorgegebene Schlüssel verwendet werden. In einigen Fällen wird dieses Problem noch dadurch verschärft, dass sich ein Null-Schlüssel einschleusen lässt, der Verschlüsselung praktisch ausschaltet.
Grundsätzlich
sind alle kabellosen WiFi-Systeme von dem entdeckten Sicherheitsproblem "KRACK" (
Key
Reinstallation
Atta
cks) betroffen, da WPA2 selbst eine Schwachstelle darstellt. Besonders schlimm trifft es aber Nutzer von Android und Linux, weil hier laut den Sicherheitsforschern ein Null-Schlüssel eingeschleust werden kann. Dadurch lässt sich jedes Paket mitlesen, während bei anderen Systemen einige Datenpakete durch geänderte Sitzungsschlüssel verloren gehen können.
Entwarnung kann aber vermutlich für kein aktuelles WLAN-Produkt gegeben werden. So sollen auch Apple-Produkte wie AirPort-Router, Apple TV, Apple Watch, iPad, iPod touch, iPhone und Mac sowie Internet-Router betroffen sein. In allen Fällen lässt sich durch eine Variation des grundlegenden Angriffs der Datenverkehr mitlesen und je nach Netzwerkkonfiguration auch manipulieren.
Moderne HTTPS-verschlüsselte Verbindungen sind davon zwar weitestgehend ausgenommen, da in diesen Fällen eine ausreichend gute Verschlüsselung auf HTTP-Ebene erfolgt; dennoch sollte die Angelegenheit
nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Zumindest bei einigen informierten Router-Herstellern (Aruba und Ubiquiti) hat dies bereits dazu geführt, dass sie Sicherheitsaktualisierungen gegen den Angriff bereitstellen.
Das gesamte Sicherheitsproblem umfasst insgesamt elf Lücken, die eine entsprechende CVE-Nummer von
CVE-2017-13077 bis
CVE-2017-13088 erhalten haben. Welche davon auf Apple-Produkte zutreffen, ist nicht bekannt. Es ist aber davon auszugehen, dass Apple bereits über die Lücke informiert wurde. Die Sicherheitsforscher wollen am Mittwoch und im Dezember auf Fachtagungen weitere Details zu dem Problem publik machen.