Wie Apple die Bezahlung von Musikern neu regeln will
Die Frage erhitzt die Gemüter von Musiker und Komponisten seit Jahren: Wie viel Geld erhalten sie dafür, dass Musikstreamingdienste wie Spotify oder Apple Music ihre geschützte Musik abspielen dürfen? Die Tantiemenregelung in den USA soll überarbeitet werden und dafür hat Apple einen besonders radikalen Vorschlag gemacht.
Der Vorstellung aus Cupertino zufolge sollen Musiker pauschal 9,1 Cent pro 100 Streams eines geschützten Songs erhalten. Diese »Flat«-Regelung solle den gegenwärtigen Dschungel an Regelungen ersetzen, der es insbesondere Anbietern von Kostenlos-Angeboten erlaubt hatte, ein Minimum an Tantiemen auszuzahlen. Oftmals beschwerten sich Künstler über die Praxis, die insbesondere von Marktführer Spotify, aber auch von Google über die Videoplattform YouTube betrieben wird.
„Ein interaktiver Stream hat einen Wert an und für sich“, heißt es in Apples Vorschlag. „Egal was für ein Geschäftsmodell der Diensteanbieter fährt.“ Das bedeutet: Spotify und YouTube sollen gefälligst auch für ihre Gratis-Angebote zahlen. Apple selbst würde von einer solchen Regelung immens profitieren, bietet der Konzern doch keinen Gratisdienst an. Apple Music kostet - nach einer dreimonatigen, kostenfreien Probephase - 9,99 Euro pro Monat, bzw. 4,99 Euro für Studenten oder 14,99 Euro als Familienabo. Der Dienst liegt mit 15 Millionen zahlenden Abonnenten noch weit hinter dem schwedischen Marktführer Spotify mit 30 Millionen zahlenden Kunden. Darauf kommen nochmal 70 Millionen Nutzer des kostenlosen und werbefinanzierten Variante, die den Zorn Apples und vieler Musiker schürt.
Die Regelungsbehörde für Tantieme in den USA hat zu Vorschlägen für eine neue Tantiemenberechnung gebeten. Diese wird aber frühestens 2018 implementiert. Es ist davon auszugehen, dass neben Apple auch die Konkurrenten, von Spotify bis Google, eigene Vorschläge einreichen. Diese dürften sich dann deutlich von Apples Vorstellungen unterscheiden.
Weiterführende Links: