Wie Apple für stabile Preise im Retail-Bereich sorgt
Während viele Produkte günstiger werden wenn das Nachfolgeprodukt ansteht, so ist dies bei Apples Sortiment nicht der Fall. Nur sehr
selten ändert sich nach der Vorstellung der Preis, meistens gibt es während des gesamten Produktzyklus' keine Schwankungen. Wes Shepherd, CEO von Channel IQ erklärt, welche Preispolitik Apple dabei verfolgt. So ist es explizit unerwünscht, dass sich andere Retail-Anbieter Preisschlachten bieten. Die Marge ist für Händler so gering, dass ohnehin wenig Spielraum nach unten bleibt. Zudem behält Apple Händler sehr genau im Blick - in der Vergangenheit kamen schon mehrfach Berichte auf, dass Händler nicht oder nur verspätet mit beliebten Baureihen beliefert werden, wenn sich diese nicht an die Preisempfehlungen von Apple halten.
Stehen neue Modelle an, so reduziert Apple die Lieferungen drastisch um volle Lager zu vermeiden - zu hoher Lagerbestand könnte Abverkaufsaktionen und höhere Rabatte fördern. Aus diesem Grund ist auch oft anhand der Liefersituation abzulesen, wann neue Geräte anstehen. Apple will durch diese Politik aber nicht einfach nur die Preise hochhalten um höhere Margen zu erzielen; stattdessen soll das Wertempfinden für Produkte und Marke gesteigert werden: Bei Apples Geräten gibt es keinen Preisverfall und keine Dumping-Angebote von Händlern.
Über aggressive, kurzfristige Rabattaktionen höhere Verkaufszahlen zu erreichen widerstrebt Apple; wenn, dann findet die Preissenkung zur Vorstellung einer neuen Produktgeneration statt. In den 90er Jahren stand Apple vor dem großen Problem, einen Preiskampf der Clone-Hersteller zu erleben. Clones waren Computer anderer Hersteller, die mit Mac OS ausgeliefert wurden. Ein häufiges Kaufargument für Clones war der eheblich niedrigere Preis - der Wert der Marke Apple und Mac OS wurde damit in der Wahrnehmung abgeschwächt. Eine Entwicklung, die Apple vermeiden will. Auch die Preise gebrauchter Geräte profitieren von dieser Politik und bleiben auf höherem Niveau.