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Wie Apple zum Dienste-Anbieter umgebaut wird: Tim Cooks langer Marsch

Mit der heutigen Vorstellung neuer Services unter dem Motto "It's show time" erreicht Apples Umbau vom Hardwarehersteller zum Diensteanbieter einen vorläufigen Höhepunkt. Seit der Einführung von Apple Music im Jahr 2015 hat Tim Cook diese Veränderung konsequent und mit großer Entschlossenheit vorangetrieben.


Erste Hinweise bereits 2014
Bereits 2014, als Apple Beats Music übernahm, wiesen etliche Mitarbeiter aus der iPhone-Vertriebsabteilung darauf hin, dass das Wachstum der Smartphone-Absatzzahlen in den kommenden Jahren zurückgehen werde. Das berichtet das Wall Street Journal (Paywall) und bezeichnet dies als den Zeitpunkt, an dem in Cupertino die Entscheidung heranreifte, in Zukunft stärker auf Services zu setzen. Die treibenden Kräfte für diesen Prozess waren demnach Tim Cook selbst und Eddy Cue, als Senior Vice President des Unternehmens zuständig für die Onlinedienste.


Tim Cook baut Apple zum Diensteanbieter um.
Foto: Apple

Cook interessiert sich für Details
Im Rahmen von monatlichen Meetings der Diensteabteilung fragte Cook immer wieder spezifische Einzelheiten ab. Dazu gehörte beispielsweise die Zahl der neu abgeschlossenen iCloud-Speicherabos; er interessierte sich auch dafür, wie viele Nutzer nach der Testphase bei Apple Music das kostenpflichtige Angebot des Streamingdienstes buchten. Dabei bestand der CEO auf sofortigen Auskünften: Man habe nicht sagen können "Diese Information liegt mir nicht vor, ich reiche sie heute Abend nach", zitiert die Zeitung einen ungenannt bleibenden Mitarbeiter.

Übernahme von Disney oder Netflix verworfen
Die große Nachfrage nach Apple Music bewog sowohl Cook als auch Cue, die Erfolgschancen weiterer Services auszuloten. Im Mittelpunkt ihrer Überlegungen stand dabei ein Videostreamingdienst. Allerdings scheiterten offenbar die ersten Bemühungen, ein eigenes Angebot auf die Beine zu stellen, so dass zwischenzeitlich ernsthaft erwogen wurde, Disney oder Netflix zu übernehmen. Diesen Gedanken verwarf Cook jedoch wieder, statt dessen holte Cupertino im Jahr 2017 von Sony Pictures die Manager Jamie Ehrlicht und Zack Van Amburg, die seither bei Apple die Entwicklung der hauseigenen Videoinhalte verantworten.

Wichtige Etappe des langen Marsches
Was bei diesen Anstrengungen herausgekommen ist, dürfte heute Abend im Steve Jobs Theater präsentiert werden. Die Veranstaltung markiert somit eine wichtige Etappe des langen Marsches, auf den Tim Cook den kalifornischen Tech-Giganten geschickt hat. Wie erfolgreich der Umbau sein wird, der mit dem heutigen Tag mit ziemlicher Sicherheit noch nicht abgeschlossen ist, bleibt abzuwarten.

Kommentare

Steffen Stellen25.03.19 13:34
Diensteanbieter - warum nicht, wenn es gut gemacht ist? Inhalte allerdings - davon sollte Apple die Finger lassen. Ich wüsste nicht, welche Kompetenz sie da haben sollten.
+1
MikeMuc25.03.19 13:43
Sie werden es halt versuchen. Es ist aber inzwischen einfach nur ein #meeto und wer da zu spät kommt, den ... kann jeder selber googeln wenn er es nicht weiß
Richtig groß raus gekommen ist Apple doch immer nur, wenn sie mal "was richtig neues" aus dem Hut gezaubert habe.
-6
schaudi
schaudi25.03.19 13:44
Steffen Stellen
Diensteanbieter - warum nicht, wenn es gut gemacht ist? Inhalte allerdings - davon sollte Apple die Finger lassen. Ich wüsste nicht, welche Kompetenz sie da haben sollten.
Auch wenn ich selbst noch skeptisch bin, was deren eigene Inhalte betrifft, dazu mal eine Gegenfrage: Welche (öffentlich bekannten) Kompetenzen hatte Apple 2007, mit der Herstellung von Mobiltelefonen?

Könnte man noch weiterspinnen: Welche Kompetenzen hatte Apple 1976 mit der Herstellung von Computern, 1984 mit der GUI, 2001 mit Musikabspielgeräten und Musik-Vertiebsplattformen, 2014 mit Uhren? Richtig man hat sich die Kompetenz eingekauft oder erarbeitet. Die Leute die die Filme und Serien produzieren sind nicht die selben, die noch zuvor am iPhone gearbeitet haben, sondern sind entsprechendes Fachpersonal, welches extra dafür angestellt wurde.
Hier persönlichen Slogan eingeben.
+6
Scrembol
Scrembol25.03.19 13:46
MikeMuc
Sie werden es halt versuchen. Es ist aber inzwischen einfach nur ein #meeto und wer da zu spät kommt, den ... kann jeder selber googeln wenn er es nicht weiß
Richtig groß raus gekommen ist Apple doch immer nur, wenn sie mal "was richtig neues" aus dem Hut gezaubert habe.

Jain: eher wenn sie was vorhandenes derart verbessert oder überhaupt brauchbar gemacht haben, dass man es nicht ignorieren kann.
Sehe ich beim Streaming eher schwierig. Das einzige, was da meiner Meinung nach wirklich verbessert werden könnte, wäre EIN Abo für ALLES. Und ich kann mir schwerlich vorstellen, dass das unter den Lizenzrechtlichen Gesichtspunkten überhaupt (bezahlbar!) möglich ist. Erstrecht, weil jetzt alle ihren eigenen Braten kochen wollen.
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+3
Aphorism25.03.19 13:55
MikeMuc
Richtig groß raus gekommen ist Apple doch immer nur, wenn sie mal "was richtig neues" aus dem Hut gezaubert habe.

Absolut richtig. Inzwischen hat Apple aber solch eine Marktmacht, dass sie durch Abwerben der Konkurrenz für bestehende Kunden immer noch einen Riesenumsatz einfahren, auch wenn sie nicht Branchenprimus an Kundenzahl gemessen werden. Mit den Einnahmen über die anderen Portale, den die meisten Kunden (Privatpersonen und Rechteinhaber/Verlage) mitmachen, setzt die Firma eh mehr um als alle anderen.
Wenn Spotify über iTunes abgeschlossen wurde, Netflix auch und das WallStreetJournal gleich dazu, macht Apple mal 30 mal 50 Prozent der Abogebühren als mehr oder minder Reingewinn. Dazu iCloud und mit dem neuen Vertrag ein iPhone für bald 2k.
Das ist schon immens viel, was sich da aus verschiedenen Sparten summiert.
Ein einzelner Anbieter kann selbst als Primus einer Branche mit der Masse dort nicht mithalten.

Aber: Der Kunde ist König. Er entscheidet.
0
adiga
adiga25.03.19 13:58
Scrembol
MikeMuc
Sie werden es halt versuchen. Es ist aber inzwischen einfach nur ein #meeto und wer da zu spät kommt, den ... kann jeder selber googeln wenn er es nicht weiß
Richtig groß raus gekommen ist Apple doch immer nur, wenn sie mal "was richtig neues" aus dem Hut gezaubert habe.

Jain: eher wenn sie was vorhandenes derart verbessert oder überhaupt brauchbar gemacht haben, dass man es nicht ignorieren kann.
Sehe ich beim Streaming eher schwierig. Das einzige, was da meiner Meinung nach wirklich verbessert werden könnte, wäre EIN Abo für ALLES. Und ich kann mir schwerlich vorstellen, dass das unter den Lizenzrechtlichen Gesichtspunkten überhaupt (bezahlbar!) möglich ist. Erstrecht, weil jetzt alle ihren eigenen Braten kochen wollen.
Wieso nicht? Du stellst ein Portal zusammen und kannst Zusatzangebote dazu bestellen und bezahlst über EINEN einzigen Anbieter. Kann sehr gut laufen und ist für die Konsumenten bequemer. Nicht unbedingt günstiger.
-1
schaudi
schaudi25.03.19 14:07
adiga
Scrembol
MikeMuc
Sie werden es halt versuchen. Es ist aber inzwischen einfach nur ein #meeto und wer da zu spät kommt, den ... kann jeder selber googeln wenn er es nicht weiß
Richtig groß raus gekommen ist Apple doch immer nur, wenn sie mal "was richtig neues" aus dem Hut gezaubert habe.

Jain: eher wenn sie was vorhandenes derart verbessert oder überhaupt brauchbar gemacht haben, dass man es nicht ignorieren kann.
Sehe ich beim Streaming eher schwierig. Das einzige, was da meiner Meinung nach wirklich verbessert werden könnte, wäre EIN Abo für ALLES. Und ich kann mir schwerlich vorstellen, dass das unter den Lizenzrechtlichen Gesichtspunkten überhaupt (bezahlbar!) möglich ist. Erstrecht, weil jetzt alle ihren eigenen Braten kochen wollen.
Wieso nicht? Du stellst ein Portal zusammen und kannst Zusatzangebote dazu bestellen und bezahlst über EINEN einzigen Anbieter. Kann sehr gut laufen und ist für die Konsumenten bequemer. Nicht unbedingt günstiger.

Die "anderen" wollen das aber nicht. Netlix kann man ja nichtmal mehr via InApp Kauf/Abo bezahlen, sondern nur noch direkt bei Netflix. Bei Prime ist das von Anfang an so. Die wollen nicht Teil eines großen Übergreifenden Dienstes sein und auch keine x% an Apple abdrücken. Netflix macht ja nichtmal bei der TV App mit, wo "nur" die Inhalte Zentral über Apples App angezeigt werden. Und sollte der Apple Dienst tatsächlich die Form "ein Dienst für alle Anbieter" annehmen (was ich nicht glaube), hat Netflix bereits gesagt, dass sie nicht teilnehmen werden.
Hier persönlichen Slogan eingeben.
+4
Steffen Stellen25.03.19 14:12
schaudi
Steffen Stellen
Diensteanbieter - warum nicht, wenn es gut gemacht ist? Inhalte allerdings - davon sollte Apple die Finger lassen. Ich wüsste nicht, welche Kompetenz sie da haben sollten.
Auch wenn ich selbst noch skeptisch bin, was deren eigene Inhalte betrifft, dazu mal eine Gegenfrage: Welche (öffentlich bekannten) Kompetenzen hatte Apple 2007, mit der Herstellung von Mobiltelefonen?

Könnte man noch weiterspinnen: Welche Kompetenzen hatte Apple 1976 mit der Herstellung von Computern, 1984 mit der GUI, 2001 mit Musikabspielgeräten und Musik-Vertiebsplattformen, 2014 mit Uhren? Richtig man hat sich die Kompetenz eingekauft oder erarbeitet. Die Leute die die Filme und Serien produzieren sind nicht die selben, die noch zuvor am iPhone gearbeitet haben, sondern sind entsprechendes Fachpersonal, welches extra dafür angestellt wurde.
Naja Apple war aus meiner Sicht immer Anbieter interaktiver Systeme (Hard- und Software), da hatten sie immer ihre Stärke. Wenn ich schon höre, wie die Produzenten von Auftragsarbeiten von irgendwelchen Apple Managern in ihrer Kreativität beeinflußt werden, dann kann das nicht gut gehen. Es gibt im App Store ja nicht Mal einen Bereich für Erwachsene, weil Apple ja so hochmoralisch toll ist und so.
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marcol
marcol25.03.19 14:19
Mir gefällt die neue Richtung nicht wirklich. Ich möchte mal wieder gute Hardware, MacBooks die man reinen Gewissens kaufen kann weil Sie robust sind und ohne Reparatur lange Jahre durchhalten und die bei wesentlichen Komponenten erweiterbar sind.

Ich gönne Apple wenn Sie über Dienste weitere Gewinne abschöpfen können, aber Ihre Kernaufgaben dürfen sie nicht, wie bisher, vernachlässigen, sonst wandern immer mehr Leute ab, Viele sind es schon und nur durch Neukunden konnte sich Apple bisher über Wasser halten. Die meisten Profis sind schon weg und die Privaten haben bestimmt auch keine Lust nach 3-4 Jahren teure Reparaturen für fragile Hardware (Tastaturen) zu bezahlen.Das werden wir noch erleben.
+7
Scrubelicious25.03.19 14:37
Warum nicht, die gleiche Skepsis gab es bei Apple Music auch schon. Nun heute, you welcome!
Don't believe everything on the internet!
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schaudi
schaudi25.03.19 14:45
Steffen Stellen
Naja Apple war aus meiner Sicht immer Anbieter interaktiver Systeme (Hard- und Software), da hatten sie immer ihre Stärke. Wenn ich schon höre, wie die Produzenten von Auftragsarbeiten von irgendwelchen Apple Managern in ihrer Kreativität beeinflußt werden, dann kann das nicht gut gehen. Es gibt im App Store ja nicht Mal einen Bereich für Erwachsene, weil Apple ja so hochmoralisch toll ist und so.

Apple ist aber nicht eine Person mit einem endlichen Feld an Tätigkeiten in denen sie "Stärken" hat. Es werden halt Leute dazu geholt, die sich damit auskenne. Das Geschäftsfeld von Apple (und damit ihre sogenannten "stärken") waren schon immer einen stetigen Wandel unterzogen. Zu manch früheren Zeiten sogar stärker als aktuell. Das Apple das "Anbieten von Inhalten" kann zeigt doch iTunes und Apple Music – dort findet sich sogar Content, der ganz eindeutig nur für Erwachsene ist. Und nur weil Apples selbst produzierten Inhalte vermutlich Familiengerecht werden, heißt das ja noch nicht, dass es nicht auch Inhalte "für Erwachsene" gibt, es sei denn du meinst damit Pornos - die gibt es bei keinem der Anbieter übrigens.
Hier persönlichen Slogan eingeben.
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macbeutling
macbeutling25.03.19 15:06
Apple wird das koppeln: bsp. beim Abschluss von AppleCare gibt es für die Laufzeit ein Abo dazu....
Der Kunde muss einen Mehrwert bekommen, sonst gibt es keinen Grund, von Netflix weg, hin zu Apple zu wechseln.

Es wäre eine ausgelassene Möglichkeit, diesen neuen Dienst nicht mit Hardware-Verkäufen zu verbinden und so ein win-win zu generieren.
Glück auf🍀
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morpheus
morpheus25.03.19 16:03
Apple umbau begann mit den iTools und andren Dienbst um den Mac herum.

Apple bekommt von mir mittlerweile 24,99€ 1/12 für Dienste.
Coffee is always the solution
0
Urkman25.03.19 16:10
morpheus
Apple bekommt von mir mittlerweile 24,99€ 1/12 für Dienste.

Von mir auch... iCloud und Music...
Sind aber 24,98€
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Nulltorejancker25.03.19 16:14
Ich finde diese ganze Diskussion ziemlich skurril … Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das Apple "vom Hardwarehersteller zum Diensteanbieter umgebaut" wird. Wegen fehlender Wachstumsaussichten werden andere Geschäftsfelder ins Visier genommen, das ist doch aber nicht gleichbedeutend mit der vorherigen Aussage … Die Dienste werden genutzt weil die Kunden eh schon im Apple-Universum unterwegs sind, ich kann mir wirklich nicht vorstellen das irgendwann die Kunden Apple-Hardware kaufen damit Sie die tollen Dienste nutzen können. Der Erfolg der Dienste hängt von den Hardware-Verkäufen (da gehört für mich das kostenlose OS mit dazu) ab und nicht umgekehrt (Mir ist schon klar das das mit Sicherheit eine Wechselwirkung sein wird, aber das die ausgeglichen sein soll oder die Dienste sogar stärker sein sollen/werden halte ich für hanebüchen).
"aber ich habe mich auch schon mal geirrt." - James Gordon in Batman Beginns?!
+3
basisbild
basisbild25.03.19 17:44
Vielleicht schafft es Apple ja das Thema "Streaming von Serien/Shows" komplett neu zu erfinden, vielleicht ja auch mit ganz neuen Möglichkeiten, die z.B. auch interaktives Storytelling zulassen und sich damit von den ganzen anderen Anbietern abheben …
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sierkb26.03.19 15:16
Süddeutsche Zeitung (26.03.2019): Apple: Adé, iPhone-Konzern
Apple präsentiert eine völlig neue Strategie. Gut so: Der Konzern darf sich nicht auf seinem einstigen Erfolg ausruhen - sonst droht der Nokia-Moment. (Artikel veröffentlich nach Apples gestrigem Event)

Fast Company (25.03.2019): Apple felt like a totally different company today
For most of the big new services announced on Monday, Apple supplies only the packaging. “It was Apple not telling its own story, maybe for the first time,” says one analyst. (Artikel veröffentlich nach Apples gestrigem Event)

Spiegel Online (25.03.2019): Umbau bei Apple Das Ende des iPhone-Konzerns
Sinkende Smartphone-Verkäufe haben viele Apple-Anleger nervös gemacht. Wegen des rückläufigen Geschäfts geht der Konzern neue Wege - und stößt damit den größten Umbau seiner Geschichte an. (Artikel veröffentlich vor Apples gestrigem Event)

The Verge (20.03.2019): Apple: How Apple makes billions of dollars selling services
Breaking down Apple’s new focus — from Apple Music to accounting tricks

The Independent (05.02.2019): Is Apple too big to fail? Let's hope so as failure would be catastrophic
In 2018 Apple became the first company to reach a market value in excess of $1 trillion. In the same year, the company's shares dropped 30 per cent. Josie Cox explains how it got there and where it's going next
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