Wie Intel die Mobil-Revolution verschlief
Der frühere Intel-CEO Paul Otellini machte das aus seiner Sicht einzig Richtige. Als Apple das erste iPhone entwickelte, zeigte Otellini kaum Interesse daran, den Prozessor für das Smartphone zu liefern. Zu groß schien das finanzielle Risiko zu sein und zu klein die erwarteten Gewinne. Intel gab sich damit zufrieden, Mac-Prozessoren herzustellen, da das Unternehmen
im Markt für Smartphone-Chips kein großes Potenzial sah und die von Apple gebotene Bezahlung für zu niedrig hielt. Das stellte sich später als großer Fehler heraus.
Apple stattete das erste iPhone schließlich mit einem von Samsung gefertigten ARM-Chip aus und trat damit die mobile Revolution los. Das iPhone war von Beginn an ein riesiger Erfolg und krempelte den gesamten Computermarkt um; immer mehr Menschen erledigten immer mehr Alltagsaufgaben wie E-Mail lieber per Smartphone (und später auch Tablet), als sich extra an den Laptop- oder Desktop-Rechner zu setzen.
Mobil-Geräte erlebten einen gewaltigen Boom und bei Prozessor-Platzhirsch Intel rieb man sich immer mehr verwundert die Augen – konnte es sein, dass Intel dabei war, die Marktverschiebung hin zu Mobil-Geräten zu verschlafen? Zumal Intel mit XScale bereits ARM-Technologie besaß, diese 2006 aber mangels Perspektive und Gewinne wieder verkaufte.