Wie Intel die Mobil-Revolution verschlief
Intels desinteressierte Haltung zu Mobil-Chips trieb Apple sogar wieder dazu, die seit der Intel-Partnerschaft anno 2005 eigentlich schon ad acta gelegte hauseigene Prozessorentwicklung wieder zu befeuern – nur diesmal nicht für Desktop-Chips, sondern für die mobilen A-Chips in iPhone und iPad. Erst 2008 begann Intel, den Mobilmarkt ernster zu nehmen und produzierte eine abgespeckte und auf Akkuleistung optimierte Variante des eigenen x86-Chips (Atom). Gleichzeitig versuchten führende Intel-Mitarbeiter, ARM-Chips öffentlich als zu „schwach“ gegenüber Atom-Prozessoren zu diffamieren.
Aber es half alles nichts. Zwar konnte Intel einige Deals mit Windows-Mobile- und Android-Anbietern an Land ziehen, der große Fisch biss jedoch nicht an; Apple verbaute auch im iPad den mobilen und inzwischen auch einigermaßen leistungsfähigen selbstentwickelten ARM-Chip (A4) statt Intels Atom-Prozessor. Dabei war der iPad-Deal Intels vorerst letzte große Hoffnung, auf dem Mobilmarkt doch noch durchzustarten.
Damit nicht genug, sah sich Intel sogar gezwungen, öffentlich Abbitte für die Diffamierung von Apples ARM-Chips zu leisten: „Wir geben zu, dass Atom-Prozessoren noch nicht die Akkulaufzeit von ARM-Chips erreichen.“ Beim iPhone handle es sich um ein extrem innovatives Produkt, welches neue und aufregende Geschäftsmöglichkeiten biete. Das hörte sich einige Jahre zuvor bei Paul Otellini noch ganz anders an.