Wie Samsung 2011/12 auf Apple sah
Im Rahmen des Patentstreits vor dem kalifornischen Gericht in San Jose kommen in dichter Folge
Dokumente über die bisherigen Beziehungen von Apple und Samsung zum Vorschein. Geheime E-Mails innerhalb von Samsungs Chefetage verraten Strategien und Befürchtungen im Umgang des südkoreanischen Konzerns mit seinem großen amerikanischen Konkurrenten in den vergangenen drei Jahren.
Der Oktober 2011 war ein einschneidender Monat in Apples Firmengeschichte. Am 4. Oktober wurde die neue iPhone-Generation 4S zusammen mit iOS 5 vorgestellt, einen Tag später verstarb Firmengründer und CEO Steve Jobs. Zu dieser Zeit war Michael Pennington Samsungs Vizepräsident für den Verkauf; Samsung stellte damals gerade das Galaxy S II vor. In einem E-Mail-Dialog mit dem Präsidenten der Amerikaabteilung von Samsung, Dale Sohn, vom 7. Oktober
bedauerte Pennington, dass Jobs’ Tod zu großen Sympathien und einer wahrgenommenen Überlegenheit der Apple-Produkte in der Presse geführt habe. Er bezeichnet das Lebensende des Apple-Gründers gar als „ungewollten Vorteil für Apple“. Daher müsse Samsung jetzt die Gelegenheit ergreifen, um Apple anzugreifen.
Direkte Angriffe wollte Samsung aber vermeiden, da Apple nicht nur Konkurrent, sondern auf anderen Ebenen auch ein großer Kunde und Geschäftspartner war (und heute noch immer ist). Daher
stieß Pennington an, Google an die Spitze einer Werbekampagne gegen Apple zu setzen. Der weitere Erfolg Apples und die
Angst vor einem „Tsunami, wenn das iPhone 5 kommt“ führten zu massiven PR-Gegenmaßnahmen und teuren Werbekampagnen. Samsungs Werbeetat von 2012 betrug 401 Millionen Dollar, die höchsten Werbeausgaben dieses Jahres in der Branche. Michael Pennington hat Samsung 2014 verlassen.
Weiterführende Links: