Wie Steve Jobs "Intel Inside" beim Mac verhinderte
Ken Segall war für viele Marketing-Aktionen von Apple und NeXT mitverantwortlich und stand dadurch in direktem Kontakt mit Steve Jobs. In einem Blog-Eintrag erinnerte er sich nun daran, wie es beim Mac vor mehr als 10 Jahren zum Umstieg von PowerPC- auf Intel-Prozessoren kam. Als erster "PC"-Hersteller verweigerte sich Apple damals dem inflationär allgegenwärtigen Intel-Marketing aus Stickern und Jingles-Abspann in der TV-Werbung.
Apple-CEO Steve Jobs war sehr darauf bedacht, den Intel-Prozessor in neuen Macs nicht zu stark zu betonen. Apple selbst nutzte Jahre zuvor diesen Fehler der PC-Hersteller aus, um sich über Intel-Prozessoren lustig zu machen, ohne auch nur einen PC-Hersteller direkt angreifen zu müssen. Entsprechend waren Intel-Sticker mit Steve Jobs ausgeschlossen, was laut Segall im Vertrag zwischen Apple und Intel auch festgehalten wurde.
Auf der Verpackung der Macs war es allerdings notwendig, durchaus darauf hinzuweisen, dass nun ein Intel-Prozessor den Takt angibt. Dazu entwickelte Apple ein neues Prozessor-Symbol mit Intel-Logo, um nicht auf die verhassten "Intel Inside"-Sticker zurückgreifen zu müssen. Es wurden verschiedene Varianten ausprobiert, den Intel-Prozessor auf der iMac-Verpackung prominent unterzubringen. Allerdings konnte sich Steve Jobs mit keiner Variante anfreunden. Insbesondere den Vorschlag, den Intel-Prozessor direkt unter der iMac-Abbildung zu platzieren, fand er furchtbar.
Stattdessen
bevorzugte Jobs eine Auflistung zusammen mit den anderen wichtigen Bestandteilen des Computers an der Packungsseite. So wurde Intel am Ende zwar Gewicht gegeben, aber nicht zu viel - schließlich mussten sich Macs immer noch gegen Windows-PCs behaupten. In diesem Wettkampf ist seitdem nicht mehr der Prozessor entscheidend, sondern das Gesamtpaket aus Design, Einfachheit, Qualität und Software. Damit konnte Apple den Marktanteil seit dem Intel-Umstieg deutlich ausbauen und zählt weltweit zu den großen PC-Herstellern neben Acer, Asus, Dell, HP und Lenovo.