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Wie das Internet ohne Amazon aussehen würde

Im Hintergrund des Internets wirkt eine weitgehend unsichtbare Kraft: Amazon Web Services (AWS). Das System aus Servern, Datenleitungen und zahlreichen Cloud-Anwendungen wird weltweit von unzähligen kleinen und mittleren Unternehmen sowie auch den Giganten genutzt. Ohne das weltumspannende Netz des von der globalen Öffentlichkeit in aller Regel nur als Onlinehändler wahrgenommenen Unternehmens gäbe es wahrscheinlich den größten Teil des heutigen World Wide Web überhaupt nicht.


Liste der AWS-Kunden ist lang
Nicht nur Amazon nutzt die hauseigene Cloud, mit deren Hilfe unter anderem der Sprachassistent Alexa seine Dienste verrichtet. Die Liste der AWS-Nutzer liest sich wie ein Who's who der globalen Wirtschaft. Der deutsche Chemieriese Bayer gehört ebenso dazu wie zahlreiche Medienunternehmen, der Streamingservice Netflix und der Burger-Brater McDonald's. Um die Leistungsfähigkeit jederzeit sicherzustellen, verfügt Amazon auf allen Kontinenten über eigene Rechenzentren und arbeitet darüber hinaus mit etlichen Serverhousing-Anbietern zusammen.


Amazons Web Services umspannen die ganze Welt.
Screenshot: MacTechNews

Interaktive Weltkarte
Das Unternehmen selbst stellt im Netz eine interaktive Weltkarte mit der Verteilung seiner AWS-Datacenter zur Verfügung. Aus dieser geht nicht nur hervor, dass Amazon mit eigener Hardware in den bevölkerungsreichsten Regionen der Erde vertreten ist. Sie zeigt darüber hinaus auch die Datenleitungen, mit denen die Rechenzentren verbunden sind. Jedes einzelne Element des gesamten Systems ist redundant ausgelegt, so dass mögliche Ausfälle jederzeit kompensiert werden können.

WikiLeaks veröffentlicht "Amazon Atlas"
Eine noch genauere Liste der Rechenzentren veröffentlichte WikiLeaks bereits im Herbst vergangenen Jahres unter den Namen "Amazon Atlas". Die Aufstellung enthält zum Teil die exakten Koordinaten der einzelnen Standorte. Sie erlaubt tiefe Einblicke in die Struktur von Amazons Cloud und verdeutlicht eindrucksvoll, wie stark das Funktionieren weiter Teile des Internets heutzutage von den Diensten abhängt, die der einstige Online-Buchhandel anbietet.

Kommentare

alpeco
alpeco13.05.19 15:32
Ob das gut ist, dass Amazon so eine große Kontrolle über das Internet hat?
+2
marco m.
marco m.13.05.19 15:37
Irgendjemand hat immer die Kontrolle. Ob das nun Amazon oder Google ist, spielt da nicht wirklich eine große Rolle. Sorgsam mit seinen Daten umgehen, nicht alles ins Netz stellen(siehe Facebook und Co.), und man ist relativ sicher.
Die haben übrigens auch nicht erst seit Gestern die "große Kontrolle".
Oder geht es dir seit dem schlechter?
Chevy Chase: Twenty years ago, we had Steve Jobs, Johnny Cash and Bob Hope. Now we have no jobs, no cash, and no hope. Please, don't let Kevin Bacon die!
0
AJVienna13.05.19 15:43
@marco, du musst nichts ins web stellen um gläsern zu werden. Es reicht schon vollkommen google services zu benutzen oder auf Webseiten zu gehen die like buttons haben oder Freunde zu haben die WhatsApp benutzen oder Fotos hochladen.
+6
Cliff the DAU
Cliff the DAU13.05.19 16:05
// Ohne das weltumspannende Netz des von der globalen Öffentlichkeit in aller Regel nur als Onlinehändler wahrgenommenen Unternehmens gäbe es wahrscheinlich den größten Teil des heutigen World Wide Web überhaupt nicht. //

Dann würde es das weltumspannende Netz eben von anderen geben. Ganz einfach.
„Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum.“
+3
marco m.
marco m.13.05.19 16:32
AJVienna
@marco, du musst nichts ins web stellen um gläsern zu werden. Es reicht schon vollkommen google services zu benutzen oder auf Webseiten zu gehen die like buttons haben oder Freunde zu haben die WhatsApp benutzen oder Fotos hochladen.
Gut, dann hat es sich ja noch schneller erledigt.
Chevy Chase: Twenty years ago, we had Steve Jobs, Johnny Cash and Bob Hope. Now we have no jobs, no cash, and no hope. Please, don't let Kevin Bacon die!
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Mecki
Mecki13.05.19 16:48
Wie das Internet ohne Amazon aussehen würde? Genauso wie heute auch, nur dass halt statt Amazon jemand anderes die Server betreiben würde (ggf. dann halt nicht ein großer Konzern, sondern ein dutzend etwas kleinerer).

Das sind so Fragen wie: Was würde passieren, wenn es morgen keine Taxis mehr gäbe? Dann würde irgendwer auf die Idee kommen, man könnte ja Personen gegen Geld befördern und ein entsprechendes Unternehmen dafür gründen. Es wird immer so getan als wenn irgendwer etwas nicht getan oder erfunden hätte, dann hätte niemand das jemals getan oder erfunden, aber diese Annahme ist komplett unsinnig. Viel wahrscheinlicher ist, dass es dann jemand anderes getan oder erfunden hätte. Vielleicht nicht auf die gleiche Art und vielleicht ein paar Jahre später, aber das spielt in der Praxis kaum ein Rolle. Hätte Einstein nie gelebt, würden wir dennoch die Relativitätstheorie kennen. Es hätte sie nur jemand anderes etwas später entdeckt.
+6
bjtr
bjtr13.05.19 21:15
Wenn sie nicht bei AWS wären, dann bei Google oder MS Azure, Huawei oder sonst wo ... Amazon ist nicht das Internet ...
Soon there will be 2 kinds of people. Those who use computers, and those who use Apples.
+1
Weia
Weia13.05.19 21:35
Mecki
Wie das Internet ohne Amazon aussehen würde? Genauso wie heute auch, nur dass halt statt Amazon jemand anderes die Server betreiben würde […] Vielleicht nicht auf die gleiche Art und vielleicht ein paar Jahre später, aber das spielt in der Praxis kaum ein Rolle.
Mit dieser Einschätzung wäre ich vorsichtig. Natürlich ist es nicht so simpel, dass „Männer Geschichte machen“. Aber wenn das, was Du schreibst, tatsächlich so umfänglich stimmen würde, dann müsste die Welt heute auf jeden Fall im Großen und Ganzen genau so aussehen, wie sie es tut, und könnte gar nicht anders aussehen. Meinst Du das wirklich?

Ja, einerseits wird die Zeit „reif“ für bestimmte Unternehmungen. Aber andererseits kann der berühmte infinitesimal kleine Ausschlag des Schmetterlingsflügels den Unterschied ums Ganze machen und riesige Effekte auslösen, die in irreversiblen Weichenstellungen münden können.

Ein kleines Beispiel: in Bezug auf ihre kommerzielle Dominanz im Internet werden Facebook, Google und Amazon ja oft in einem Atemzug genannt. Aber während sie alle möglicherweise unschöne kommerzielle Interessen haben, hat Facebook etwas aufgebaut, das aus dem Internet Inhalte hinter für Nichtmitglieder verschlossene Türen absaugt und dessen Grundideen damit diametral zuwider läuft, während Google das offene Netz mit seiner Suchmaschine und YouTube ungemein bereichert hat. Diese beiden Unternehmen verhalten sich in Bezug auf das Internet also spürbar unterschiedlich, und ich bin mir nicht sicher, dass alternative Unternehmen statt dieser beiden das jeweils ganz genauso gehandhabt hätten. Und dann sähe das Internet eben möglicherweise doch anders aus.

Wo man jetzt Amazon auf der Skala zwischen Google und Facebook ansiedelt, ist im übrigen natürlich die Frage. Irgendwo dazwischen …
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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FritzS14.05.19 09:13
marco m.
Irgendjemand hat immer die Kontrolle. Ob das nun Amazon oder Google ist, spielt da nicht wirklich eine große Rolle. Sorgsam mit seinen Daten umgehen, nicht alles ins Netz stellen(siehe Facebook und Co.), und man ist relativ sicher.
Die haben übrigens auch nicht erst seit Gestern die "große Kontrolle".
Oder geht es dir seit dem schlechter?

Microsoft und andere Clouds (Apple, Samsung, usw.) nicht vergessen.
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marco m.
marco m.14.05.19 16:48
Na klar, aber mehr waren mir auf die Schnelle nicht eingefallen.
Chevy Chase: Twenty years ago, we had Steve Jobs, Johnny Cash and Bob Hope. Now we have no jobs, no cash, and no hope. Please, don't let Kevin Bacon die!
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Mecki
Mecki16.05.19 12:09
Weia
Aber wenn das, was Du schreibst, tatsächlich so umfänglich stimmen würde, dann müsste die Welt heute auf jeden Fall im Großen und Ganzen genau so aussehen, wie sie es tut, und könnte gar nicht anders aussehen.
Wenn Firma A Sache X nicht erfunden hätte, dann hätte irgendwann später eben Firma B Sache X erfunden. Natürlich hätte das Konsequenzen. Statt Firma A wird jetzt vielleicht Firma B groß und mächtig. Und wie groß und mächtig hängt davon ab wieviel besser/schlechter Firma B am Ende X als Produkt vermarkten kann. Auch wird das Produkt wohl nicht identisch aussehen. Die Welt würde also keineswegs genauso aussehen, aber die Welt müsste eben auch nicht auf Erfindung X verzichten.

Daher sagte ich ja, ohne Amazon, würde es entweder einen anderen Anbieter geben, der Amazons heutige Position inne hätte oder ggf. eben auch mehrere kleine Anbieter, von denen sich bisher keiner hat dominant durchsetzen können. Es ist ja auch heute nicht so, dass Amazon alternativlos wäre, nur fallen die anderen angesichts der Dominanz von Amazon etwas hinten über.

Aber andererseits kann der berühmte infinitesimal kleine Ausschlag des Schmetterlingsflügels den Unterschied ums Ganze machen und riesige Effekte auslösen, die in irreversiblen Weichenstellungen münden können.
Hierbei handelt es sich mehr um ein theoretisches Konstrukt. Angesichts der Tatsache, dass unsere Sonne etwa 3,84 * 10^26 Watt Leistung permanent zufällig in den Raum abstrahlt (384 Millionen Milliarden Milliarden Watt) und damit sogar noch zu den kleineren Sternen in unseren Universum zählt, spielen die paar Milliwatt eines Schmetterlingsflügelschlages in der Regel keine Rolle. Das ist so wie wenn du sagst, ein See mit 4 km Durchmesser könnte überlaufen, wenn du einen Tropfen Wasser dazu gibst. Ja, das könnte tatsächlich passieren, aber Hand auf's Herz: Wie wahrscheinlich ist das? Im Universum geht es um Wahrscheinlichkeiten.

Diese beiden Unternehmen verhalten sich in Bezug auf das Internet also spürbar unterschiedlich, und ich bin mir nicht sicher, dass alternative Unternehmen statt dieser beiden das jeweils ganz genauso gehandhabt hätten.
Alternative Unternehmen hat es zu jedem Zeitpunkt gegeben, sie haben sich nur nicht durchsetzen können und fristen heute ein Schattendasein, wurden von den dominanten Unternehmen aufgekauft oder haben irgendwann den Kampf von sich aus aufgegeben, bzw. aufgeben müssen. Die Unternehmen, die sich durchgesetzt haben, haben sich deswegen durchgesetzt, weil sie so gehandelt haben, wie es getan haben. Hätte es sie nie gegeben, dann ist anzunehmen, dass sich die Unternehmen aus der zweiten Reihe durchgesetzt hätten, deren Handlungsweisen am nächsten dran sind, was sie ja auch heute immerhin bis in die zweite Reihe gebracht hat.

Das ist das Prinzip Evolution und dieses Prinzip konnte sich bisher sehr gut durchsetzen in der Natur. Probiere einfach immer alle Variationen durch und irgend eine davon ist besser als der Rest und die setzt sich dann langfristig durch. Hier gelangt die Natur auch immer wieder zu den gleichen Lösungen für die gleichen Probleme, auch wenn die Lebewesen nicht Artverwandt sind und räumlich getrennt in komplett unterschiedlichen Biotopen aufwachsen. Und ein Konzept, dass bei Firma A funktioniert hat würde bei Firma B genauso funktionieren, nur scheitert eben häufig Firma B an der Marktdominanz von Firma A.

Wenn du mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit reisen und dort die Geschichte ändern könntest, dann würden ggf. auch kleine Änderungen Einzelschicksale von Personen stark beeinflussen, aber du musst das Gesamtbild sehen. Damit sich das Internet groß anders entwickelt als es das getan hat, muss deine Änderung so gravierend sein, dass sie komplett die Rahmenbedingungen verändert, du brauchst ein deutlich anderes Ökosystem, wenn die Evolution komplett andere Ergebnisse hervorbringen soll und das schaffst du nicht dadurch, dass du ein einziges Unternehmen aus einer riesigen Gesamtgleichen streichst. Das wäre so wie wenn du in die Steinzeit reißt, dort einen Wald anzündest und bei deiner Rückkehr erwartest, dass jetzt alle Menschen fliegen können; das würde nicht passieren.
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Weia
Weia18.05.19 17:52
Mecki
Wenn Firma A Sache X nicht erfunden hätte, dann hätte irgendwann später eben Firma B Sache X erfunden. Natürlich hätte das Konsequenzen. Statt Firma A wird jetzt vielleicht Firma B groß und mächtig. Und wie groß und mächtig hängt davon ab wieviel besser/schlechter Firma B am Ende X als Produkt vermarkten kann. Auch wird das Produkt wohl nicht identisch aussehen. Die Welt würde also keineswegs genauso aussehen, aber die Welt müsste eben auch nicht auf Erfindung X verzichten.
Naja, jetzt wird’s rabulistisch. „X“ sieht anders aus, ist weiter oder weniger weit verbreitet, aber ist immer noch „X“?

Mit diesem Ansatz leugnest Du letztlich, dass es so etwas wie Geschichte gibt.
Aber andererseits kann der berühmte infinitesimal kleine Ausschlag des Schmetterlingsflügels den Unterschied ums Ganze machen und riesige Effekte auslösen, die in irreversiblen Weichenstellungen münden können.
Hierbei handelt es sich mehr um ein theoretisches Konstrukt.
Nö, das ist eine grundsätzliche Einsicht von eminenter Bedeutung für das Verständnis von Welt, auch wenn sie konkret auf den Schmetterling bezogen nur als anschauliches Gleichnis für die Theorie der Bifurkation verwendet sein mag.
Angesichts der Tatsache, dass unsere Sonne etwa 3,84 * 10^26 Watt Leistung permanent zufällig in den Raum abstrahlt (384 Millionen Milliarden Milliarden Watt) und damit sogar noch zu den kleineren Sternen in unseren Universum zählt, spielen die paar Milliwatt eines Schmetterlingsflügelschlages in der Regel keine Rolle.
Ja, in der Regel. Geschichtlich bedeutende Persönlichkeiten sind unter den vielen Milliarden Menschen auf der Welt eben genau die Ausnahmen von einer solchen Regel.
Das ist so wie wenn du sagst, ein See mit 4 km Durchmesser könnte überlaufen, wenn du einen Tropfen Wasser dazu gibst. Ja, das könnte tatsächlich passieren, aber Hand auf's Herz: Wie wahrscheinlich ist das? Im Universum geht es um Wahrscheinlichkeiten.
Hätte Shakespeare nicht gelebt, hätte halt irgendjemand anders irgendwelche Sonette geschrieben? Macht keinen Unterschied?

Zu physikalisch gedacht. Selbst wenn es im Universum physikalisch betrachtet so ist – in der menschlichen Geschichte ist es nicht so. Im Universum mag es um Wahrscheinlichkeiten gehen, bei der menschlichen Geschichte geht es aber um mit Bedeutung aufgeladene Weichenstellungen. Die mögen minimal scheinen, aber nach hinreichend langer Zeit ist der Weg nach der Gabelung eben doch ganz woanders.

Und um das Holzhammerbeispiel zu bemühen:

Würdest Du sagen, ohne die Person Adolf Hitler und diverse Kontingenzien, die zu seiner Machtfülle führten, hätte es den 2. Weltkrieg „genauso“ gegeben, samt KZs, die dann letztlich zum Staat Israel führen, der uns wiederum heute den endlosen Palästinakonflikt beschert?

Oder würdest Du sagen, irgendeine Art großer kriegerischer Konflikt hätte nach dem 1. Weltkrieg jedenfalls noch stattgefunden, und die konkrete Ausprägung samt KZs und Palästinakonflikt sind nur statistisches Rauschen in der Menschheitsgeschichte?

Falls Letzteres, betrachtest Du die Geschichte aus einer solch großen Distanz, dass sie bezüglich dessen, was für Menschen von Belang ist, inhaltsleer wird. Das hilft dann auch nicht weiter.

Dem Universum ist vermutlich reichlich egal, dass es das Internet auf diesem Planeten überhaupt gibt, mit Amazon oder ohne … Aber uns Erdlingen halt nicht.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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