Wie das iPhone 7 zu Samsungs Akku-Desaster beim Note 7 führte
Samsung musste kürzlich bekannt geben, alle 2,5 Millionen Exemplare des Galaxy Note 7 zurückzurufen. Dutzende Fälle waren bekannt geworden, in denen die Geräte anfingen zu brennen oder gar explodierten. Samsung war bisher für hohe Qualität der Spitzenmodelle bekannt; deswegen stellte diese Angelegenheit ein wahrhaftes PR-Desaster dar. Einem Bericht von Bloomberg zufolge gab es einen klaren Auslöser, wie es überhaupt zu dieser maßgeblichen Panne kommen konnte und warum die Geräte zu früh auf den Markt gebracht wurden: Das iPhone 7 und die erwarteten Schwächen der neuen iPhone-Generation.
iPhone 7 - ein einfacher Gegner?Samsungs Strategen waren davon ausgegangen, dass es sich beim iPhone 7 nur um ein sehr langweiliges Upgrade handele. Samsung witterte daraufhin die Chance, mit den neuen Note-Modellen punkten zu können, wenn Apple weniger als sonst mit umfassender Berichterstattung bedacht wird. Aus diesem Grund traf man die Entscheidung, das Galaxy Note 7 deutlich früher als geplant auf den Markt zu bringen.
Kurze Testphase, Hauptsache schnell auf dem MarktObwohl es bei der Hardware des Galaxy Note 7 wesentliche Umstellungen und neue Funktionen gab, verkürzte Samsung die Testphase enorm und übte Druck auf die Zulieferer aus, die benötigten Komponenten ebenfalls früher als geplant zu liefern. Noch einen weiteren strategischen Vorteil versprach sich Samsung: Apple sollte insofern der Wind aus den Segeln genommen werden, nicht mehr behaupten zu können, Samsung habe nur eine Kopie eines erfolgreichen Apple-Produkts angefertigt.
Zwei PR-Desaster in EinemSehr schnell zeigte sich jedoch, wie stark der Schuss nach hingen losging. Schon Anfang August kamen Berichte über brennende Samsung Note 7 auf. Mit Hochdruck untersuchte Samsung, was der Auslöser dafür war und fand sehr schnell den Grund: Die Akkus überhitzten. Eilends wurde ein Software-Update veröffentlicht, das zu starke Hitzeentwicklung verhindern sollte. Zudem suggerierte man den Kunden, damit alle Probleme beseitigt zu haben. PR-Desaster 2 war daraufhin, dennoch einen Rückruf anordnen zu müssen. Marktbeobachtern zufolge stellte die gesamte Angelegenheit den größten anzunehmenden Unglücksfall für Samsungs Reputation dar.