Wie die neuen Dienste Apples bisherige Partnerschaften gefährden können
Apple wird aller Voraussicht nach heute das hauseigene Diensteangebot erheblich ausweiten, unter anderem um Videostreaming und einen News-Service. Dadurch könnten sich Cupertinos Beziehungen zu langjährigen Partnern wie zum Beispiel Inhalteanbietern und App-Entwicklern nachhaltig verschlechtern. Auch Auseinandersetzungen mit Mitbewerbern dürften zahlreicher und vor allem härter werden.
Drohen weitere Kartellbeschwerden?Durch die Einführung der neuen Angebote, zu denen Berichten zufolge auch Spiele-Streaming gehören dürfte, könnten Apple weitere Kartellbeschwerden drohen. Das
berichtet das US-amerikanische Portal CNET. In den vergangenen Wochen hatte sich Spotify bereits bei der EU-Kommission über "unfaires Verhalten" des iPhone-Herstellers beklagt, Kaspersky zog mit einer Beschwerde bei der russischen Monopolkommission nach. Ähnliches Ungemach könnte Cupertino beispielsweise auch aus dem Lager der Mitbewerber im Video-Bereich drohen, beispielsweise Netflix oder Hulu.
Gefährdet Tim Cook mit neuen Diensten das Verhältnis zu Apples Partnern?
Foto: Apple
Knackpunkt ist Apples absolute KontrolleKnackpunkt ist wie bereits bei den bisherigen Verfahren die extreme Kontrolle, die der iPhone-Hersteller in seinem hochintegrierten Ökosystem aus Hardware und Software ausübt. Tim Sweeney, der CEO des Spieleherstellers Epic, beklagt sich zum Beispiel im Gespräch mit CNET darüber, dass sein Unternehmen das Spiel "Fortnite" nicht direkt an iPhone- und iPad-Besitzer verkaufen kann. Er ruft Apple dazu auf, das App-Store-Monopol zu beenden und Wettbewerb zwischen verschiedenen Anbietern zuzulassen.
Konkurrenz für langjährige PartnerDarüber hinaus dürfte Apple insbesondere mit dem News-Service und dem Videostreaming in Konkurrenz zu langjährigen Partnern wie App-Entwicklern und Lieferanten von Inhalten treten. Da für die hauseigenen Angebote nicht die für Drittanbieter obligatorische App-Store-Provision in Höhe von 30 Prozent fällig wird, verschafft sich Apple somit nach Ansicht einiger Mitbewerber wie Spotify einen Wettbewerbsvorteil. Auch etliche Zeitungs- und Magazinverlage sehen die Konkurrenz durch Cupertinos neuen Abonnementsdienst kritisch. Die New York Times beispielsweise befürchtet, die Kontrolle über das eigene Produkt zu verlieren, außerdem drohten wegen Apples Umsatzbeteiligung geringere Einnahmen.