So hat sich Apple unter Tim Cook entwickelt: iPhone X, Apple Watch und neue Unternehmenskultur
Hippie-Ideale treffen auf das Arbeits-Ethos der SüdstaatenDas für Apple-Fans praktisch Undenkbare wurde am 5. Oktober 2011 traurige Realität: Steve Jobs verlor endgültig den Kampf gegen den Krebs. Obwohl Jobs schon knapp zwei Monate vorher als Apple-CEO zurücktrat und Neu-CEO Tim Cook auch in den Jahren davor schon einige Male als Interims-Chef eingesprungen war, deutete sich mit Jobs’ Tod eine Zeitenwende bei Apple an.
Diverse Titel- und Onlineseiten selbst der Mainstream-Medien widmeten dem Thema tagelange Aufmerksamkeit und spekulierten darüber, in welche Richtung der eher bieder wirkende Tim Cook Apple in Zukunft lenken wird. Wir zeigen, was Cook unangetastet ließ und in welchen Bereichen es zum Teil große Änderungen gab.
Hippie-Ideale treffen auf das Arbeits-Ethos der SüdstaatenWährend Steve Jobs an der Westküste der USA aufwuchs und schon früh mit dem schnell prosperierenden Silicon Valley in Berührung kam, erlebte der in Mobile (Alabama) geborene Tim Cook den Großteil seiner Kindheit und Jugend in der Kleinstadt Robertsdale (Alabama); dort war das Leben ruhig, gefestigt und sicher – Attribute, die ebenso Tim Cooks Charakter bestimmen.
Wo der Lebens- und Karriereweg des Studienabbrechers Jobs Höhen und Tiefen und daher allerhand interessante Anekdoten liefert, verläuft Cooks Schul- und Universitätszeit gradlinig und eher unauffällig. Viel mehr als ein gewonnener Aufsatzwettbewerb (Titel: „Ländliche Elektro-Kooperativen – Herausforderer von gestern, heute und morgen“) und die Leitung des geschäftlichen Bereichs des Schuljahrbuchs sind nicht bekannt.
Von Mitschülern wird er als still und verschlossen beschrieben, aber auch als außerordentlich fleißig. Nach dem Abschluss in Industrial Engineering an der Universität Auburn 1982 arbeitete Cook 12 Jahre bei IBM – damals ironischerweise noch „Erzfeind“ (Jobs) und Hauptkonkurrent von Apple auf dem amerikanischen PC-Markt.
Mit der Rückkehr von Steve Jobs im Jahr 1997 begann auch die steile Apple-Karriere von Tim Cook. Der spätere Apple-CEO leitete zunächst den weltweiten Vertrieb und sollte sich intensiv um die Reduzierung der viel zu großen Lagerbestände kümmern. In dieser von Umbruch und Neustrukturierung geprägten Apple-Epoche verdiente sich Cook wegen seiner unermüdlichen und effizienten Arbeitsweise viel Anerkennung bei Jobs.
Mit Cooks Beförderung zum Leiter des operativen Geschäfts (COO) 2007 war die Rollenverteilung bei Apple bis zu Jobs’ Tod festgelegt: Steve Jobs kümmert sich um die Vision, Tim Cook um das Tagesgeschäft. Cook nahm Jobs all die lästigen Alltagsaufgaben ab, die der Apple-Ikone bei der Suche nach dem nächsten Gadget-Geniestreich im Weg waren.