So hat sich Apple unter Tim Cook entwickelt: iPhone X, Apple Watch und neue Unternehmenskultur
Nur das Beste zähltGemeinsam mit Jobs hat Cook das Ziel, immer das Maximale aus allem herauszuholen – seien es der beste Preis (von Lieferanten), die beste Lieferung oder der höchste Gewinn. Selbst als Apple „nur“ 6 Milliarden US-Dollar jährlichen Umsatz machte und von großen Gewinnen höchstens träumen konnte, gab Cook an die Beschaffungs-Abteilung die Losung aus: „Ich will, dass ihr so tut, als seien wir ein 20-Milliarden-Dollar-Unternehmen!“. Diese fordernde Arbeitshaltung wird mit dazu beigetragen haben, dass Apple im Jahr 2013 einen Jahresumsatz von über 171 Milliarden US-Dollar hatte.
Wer jedoch annimmt, dass Cook wegen seiner ruhigen und besonnen Art weniger einschüchternd als der aufbrausende Charismatiker Jobs auf Untergebene wirkt, sieht sich von diversen Insider-Berichten widerlegt. Die gnadenlose (Arbeits-)“Maschine, die keinen Schlaf brauche“ könne gar Terror erzeugen. Mit erbarmungslosen Fragen wie „Wieso ist das so?“ und „Warum verdeutlichen Sie das nicht?“ bringe Cook Mitarbeiter immer wieder an die Grenzen der Belastbarkeit – nicht selten wiederhole der Apple-CEO die gleiche Frage 10mal, wenn die Antwort nicht zufriedenstellend ausfällt.
Anders als Jobs nutze Cook die Kraft der Stille, um seine Autorität über eine beinahe Zen-artige Ruhe zu untermauern. Könne jemand in einem Meeting eine Frage nicht beantworten, warte der Apple-CEO oft einfach so lange mit einer Reaktion, bis die anderen Anwesenden schon nervös auf ihren Stühlen hin- und herrücken. Manchmal packe Cook sogar in aller Ruhe einen Proteinriegel aus, während der jeweils betroffene Mitarbeiter händeringend nach einer zufriedenstellenden Antwort für den Apple-CEO suche.