„Wie iTunes für den iPod“: Steve Jobs über den Start des App Store auf dem iPhone
Obwohl sich Steve Jobs zu Beginn der iPhone-Ära zunächst vehement gegen die Idee wehrte, Drittanbieter-Apps auf dem Smartphone zuzulassen, gab er schlussendlich doch nach. 2008 präsentierte Apple den App Store, der das iDevice auf einen Schlag noch attraktiver für Kunden machte und einen neuen Milliarden-Markt startete.
Im Gegensatz zu Mac-Anwendungen müssen sich iOS-Apps aber einem strengen Prüfverfahren unterziehen, bevor Apple sie freigibt – ein Zugeständnis an den damaligen Apple-Chef Jobs, der größtmögliche Kontrolle über das mobile Betriebssystem behalten wollte. In einem Interview mit dem Wall Street Journal von 2008 sprach Jobs über die ersten Erfahrungen mit der damals innovativen Vertriebsmethode für Apps. Das Gespräch wurde anlässlich des zehnten App-Store-Geburtstages neu
veröffentlicht.
App Store für iPhone wie iTunes für iPodJobs vergleicht den App Store für das iPhone mit der Bedeutung und Funktionsweise, die iTunes zuvor für Apples Musikplayer iPod hatte. Das Device werde über einen Internetdienst kabellos mit neuem Content (Apps) beliefert, der sich bei Updates automatisch aktualisiert. 50 neue Anwendungen kamen damals jeden Tag in den App Store – über die im Vergleich zu heute sehr geringe Zahl kann Tim Cook inzwischen wahrscheinlich nur noch nostalgisch lächeln.
60 Millionen Apps in 30 Tagen, keine PornosApple entschloss sich von Beginn an, keine pornographischen Inhalte im App Store zuzulassen. An dem Grundsatz hält das Unternehmen bis heute fest. Zudem habe Apple immer mal wieder Apps aus dem Store nehmen müssen, da sie gegen das Urheberrecht verstießen, so Jobs.
Der damalige Apple-CEO zeigte sich beeindruckt über die Anzahl der Downloads in den ersten 30 Tagen: Nutzer luden 60 Millionen Apps herunter. Zum Vergleich: 2017 überschritt der Store die Marke von 180 Milliarden Downloads. Er habe nicht damit gerechnet, dass der Online-Vertrieb auf dem Markt so einschlagen würde, sagte Jobs damals. Die Perspektiven der Online-Plattform auf Mobilgeräten seien aber auf jeden Fall von Beginn an ungemein vielversprechend gewesen, da es Vorteile gegenüber stationären Rechnern gebe – darunter standortbezogene Dienste.
Der App Store ist für Apple längst ein äußerst lukrativer Umsatzgarant und ein wichtiger Feature-Vorteil des iPhone. Apple hat Drittanbietern bislang 100 Milliarden US-Dollar für App-Store-Verkäufe oder -Abos ausbezahlt.