Wie kühlt man einen Mac Pro? Die großen Herausforderungen des thermischen Designs
Bereits die Basisversion des neuen Mac Pro bietet eine herausragende Rechenleistung. Diese lässt sich unter anderem durch stärkere Prozessoren, größeren Arbeitsspeicher, etliche SSDs und eine oder mehrere Grafikkarten erheblich steigern. Allerdings hat derartige Performance einen Preis, welcher sich nicht in Euro und Cent ausdrücken lässt, sondern in Kilowatt berechnet wird: Eine enorme Hitzeentwicklung im Inneren des Gehäuses.
Wärme muss schnell und leise abgeführt werdenDiese Wärme muss so schnell und vor allem so effizient wie möglich nach außen abgeführt werden, sonst droht den Komponenten der Hitzetod. Gleichzeitig dürfen die dafür zuständigen Lüfter nicht zu viel Lärm verursachen, damit in der Nähe des Mac Pro noch konzentriert gearbeitet werden kann. Das alles unter einen Hut zu bringen, war eine der Herausforderungen, denen sich Apple bei der Entwicklung des hauseigenen Flaggschiffs stellen musste. Chris Ligtenberg, in Cupertino zuständig für die Produktentwicklung, gewährte dem Magazin
Popular Mechanics jetzt einen Blick hinter die Kulissen des thermischen Designs.
Apple entwickelte die Lüfter selbstIm Inneren des Mac Pro arbeiten drei axiale Frontlüfter sowie ein Gebläse an der Rückseite. Bei diesen handelt es sich nicht um Standardkomponenten von Drittherstellern, denn diese sind in aller Regel zu laut. Apple entschied sich daher, die Lüfter selbst zu entwickeln. Grundlegender Ansatz dabei war eine neuartige Ausrichtung der Lamellen. Diese sind nicht wie bei anderen Lüftern regelmäßig angeordnet, sondern folgen einem ausgeklügelten Zufallsmuster. Dadurch wird ein breites Frequenzspektrum erzeugt, welches die Geräuschentwicklung positiv beeinflusst. Auf eine derartige Technik greifen Ligtenberg zufolge auch Reifenhersteller zurück, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben.
Gehäuse ist Teil des KühlkonzeptsEin weiterer wichtiger Baustein des thermischen Designs ist das Gehäuse des neuen Mac Pro. Front- und Rückseite mit den an eine Käsereibe erinnernden Löchern sind nämlich ebenfalls elemantare Bestandteile des Kühlsystems. Durch die zahlreichen Aussparungen mit einer speziellen Struktur wird die Oberfläche erheblich vergrößert und kann so die aufgenommene Wärme besser und vor allem schneller an die hindurchdurchströmende Luft abgeben. Das ungewöhnliche Aussehen ist außerdem darauf zurückzuführen, dass dies sowohl beim Tower als auch bei der horizontal betriebenen Rack-Variante des Mac Pro effektiv funktionieren muss. Das gilt gleichermaßen für das Pro Display, welches an der Rückseite ebenfalls über die markanten Aussparungen verfügt.