Wie neue Wärmeleitpaste dem MacBook Pro 2015 Beine macht
Das thermische Design des MacBook Pro hat nicht den allerbesten Ruf. Im Internet wird immer wieder einmal berichtet, dass die Prozessoren in Apples Notebooks - ebenso wie in Geräten anderer Hersteller - zu heiß werden und das System dann leistungsmäßig gedrosselt wird. Neue Wärmeleitpaste kann da wahre Wunder bewirken, das hat jetzt ein indischer Blogger demonstriert.
Nach kurzer Benutzung deutlich langsamerB. Siddhartha, der am Rashtreeya Vidyalaya College of Engineering in Bangalore studiert, ärgerte sich seit längerer Zeit darüber, dass sein MacBook Pro 2015 regelmäßig schon nach kurzer Benutzung signifikant langsamer wurde. Außerdem war das Gehäuse ziemlich heiß und das Geräusch des Lüfters störte ihn bei der Arbeit. Daraufhin entschloss er sich, der Sache auf den Grund zu gehen.
Apple hat zu dick aufgetragenNachdem er das MacBook Pro geöffnet hatte, stellte er einerseits fest, dass dessen Innenleben ziemlich eingestaubt war. Allein das kann bei Computern im Allgemeinen und besonders bei Notebooks zu thermischen Problemen führen. In diesem speziellen Fall kam erschwerend hinzu, dass während der Produktion des MacBooks offenbar eine zu dicke Schicht Wärmeleitpaste auf den Prozessor aufgetragen worden war. Das ist zwar gängige Praxis bei vielen Computerherstellern, kann aber zu Problemen führen, da der Abtransport der im Betrieb entstehenden Hitze um so besser funktioniert, je dünner die Paste aufgebracht wird.
Angetrocknet und zu dick: die alte Wärmeleitpaste.
Foto: B. Siddhartha
Luft ist ein schlechter WärmeleiterTechnischer Hintergrund ist die Tatsache, dass eine dicke Schicht Wärmeleitpaste für einen schlechteren Kontakt zwischen Prozessor und Lüfter beziehungsweise im Falle des MacBook Pro Hitzeverteiler und somit Heatpipe führt. Das liegt unter anderem daran, dass sich in der Paste Luftbläschen bilden können - und Luft ist bekanntlich ein sehr schlechter Wärmeleiter. Siddhartha entfernte also die alte, bereits angetrocknete Wärmeleitpaste unter Zuhilfenahme von Isopropanol und eines fusselfreien Tuchs sowohl vom Prozessor als auch vom Hitzeverteiler. Anschließend applizierte er vorschriftsmäßig eine äußerst geringe Menge einer hochwertigen Paste, in diesem Fall Arctic Silver 5. Den gesamten Vorgang dokumentierte er mit Fotos, die er in
seinem Blog zusammen mit einer kurzen Anleitung veröffentlichte.
So soll es sein: dünn aufgetragene neue Wärmeleitpaste.
Foto: B. Siddhartha
Temperatur sinkt um mehrere GradDas Ergebnis war beeindruckend: Unter Last stieg die Prozessortemperatur nach dem Austausch der Wärmeleitpaste nur noch auf maximal 82,7 Grad, zuvor waren es 88,3 Grad gewesen. Dieser Rückgang in Sachen Wärmeentwicklung führte dazu, dass das MacBook Pro nicht mehr dauernd leistungsmäßig gedrosselt wurde und somit fühlbar performanter lief.