Wie schnell ist der Browser? Speedometer 3.0 zeigt Vergleichswerte
Ob iPhone, iPad, Mac oder Vision Pro – das wichtigste Programm ist immer der Browser, da über ihn Netzinhalte aufs Gerät gelangen. Gibt es keine dedizierte App für die Plattform, dann doch zumindest eine Browseransicht. Über die Jahre übernahmen Safari und Konsorten zusätzliche Aufgaben: Interaktive Web-Portale sind weit verbreitet. So können
iCloud-Nutzer Apples gesamte iWork-Suite im Browser bedienen – mit nur wenigen Abstrichen. Deswegen sind standardisierte Geschwindigkeitstests so wichtig – mit ihnen testen Entwickler die Auswirkungen neuer Funktionen und Erweiterungen; Anwender entscheiden, welcher Browser der richtige für sie ist.
Mit Version 3 von Speedometer stellen die Firmen hinter drei großen Web-Engines Blink, Gecko und WebKit nun eine überarbeitete Version vor, die sie seit Dezember 2022 gemeinschaftlich entwickelt haben. Es ist das erste Mal, dass die Firmen (Google, Mozilla sowie Apple) einen gemeinsamen Teststandard gestalteten, erklären
Apples WebKit-Entwickler: Die erste Version war eine Apple-Eigenentwicklung, für Speedometer 2.0 arbeitete das WebKit-Team bereits mit den Chrome-Entwicklern zusammen. Version 3.0 ist an moderne Anforderungen der Netznutzung angepasst und will die aktuell am häufigsten genutzten JavaScript-Frameworks berücksichtigen. Der umfangreiche Blogbeitrag beschreibt ausführlich, warum die überarbeitete Version realistische Werte liefere. Zudem wurde der Code in einem gemeinsamen GitHub-Repository
veröffentlicht.
Öffentliches Portal lädt zum eigenen ExperimentÜber das Portal browserbench.org können Anwender ihr eigenes Set-up testen. Ein Lauf der Testsuite
Speedometer 3.0 dauert je nach Gerät bis zu anderthalb Minuten. In 580 automatisierten Tests arbeitet sich das simulierte Nutzungsszenario durch To-Do-Listen, blättert durch News-Seiten, zeichnet Diagramme auf Basis von Tabellenwerten und bearbeitet Text (WYSIWIG und Code). Am Schluss präsentiert der Benchmark einen ein- bis dreistelligen Zahlenwert unter einer simulierten Tachoanzeige. Ein Klick auf "Details" offenbart die detaillierte grafische Analyse einzelner Testsuiten. Dort kann man sich auch die Messwerte herunterladen (als JSON oder CSV).
Speedometer 3.0 gibt einen Zahlenwert mit einem kleinen Tacho aus – das Bild zeigt Safari 17.4 auf einem Mac mini M1.
Eigenes Profil empfohlenDie Browserbench-Website rät dazu, ein neues Browser-Profil ohne jegliche Erweiterungen einzurichten, um den Basiswert der Browserleistung festzulegen. In Safari gelingt das über Einstellungen/Profile. Dort legt man sich ein neues Profil an (etwa mit dem Namen "Test") und deaktiviert im Reiter "Erweiterungen" sämtliche Plug-ins. Wer iCloud nutzt, kann dieses Profil daraufhin auf jedem seiner Apple-Geräte nutzen, um den Test durchzuführen.
Safaris Einstellungen erlauben das Einrichten von Profilen, die über die iCloud synchronisiert werden.