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Wikipedia: Apple und Amazon verhalten sich ausbeuterisch

Wikipedias Chief Revenue Officer Lisa Gruwell beschuldigt Apple und Amazon der Ausbeutung. Wer als Unternehmen Daten der frei verfügbaren Online-Enzyklopädie nutze, ohne im Gegenzug etwas dafür zu spenden, handele ausbeuterisch, so Gruwell. Vor allem intelligente Sprachassistenten wie Apples Siri oder Amazons Alexa seien gute Beispiele dafür, wie Firmen Wikipedia-Informationen einseitig für ihre Zwecke ausnutzen.


Wikipedia prangert fehlende Spendenbereitschaft an
Gruwell stört sich an der gängigen Praxis vieler Unternehmen, per API zwar die gesamte Bandbreite an Wikipedia-Einträgen abzugreifen, aber dafür nichts zurückzugeben. Natürlich sei die Verwendung der unter freier Lizenz verfügbaren Daten praktisch. Doch gelte es zu bedenken, dass Wikipedia auch Gegenleistungen in Form von Spenden und Beiträgen benötigt.

„Unsere Inhalte sind da, um genutzt zu werden – und nicht, um ausgebeutet zu werden. Wir sind darauf angewiesen, dass die Menschen, die den Service verwenden, auch etwas zurückgeben,“ so Gruwell. Sie bezeichnet das Wikipedia-Modell des freiwilligen Gebens und Nehmens als „sozialen Vertrag“, den jeder zu berücksichtigen habe. Und wer es sich leisten könne, etwas für die Nutzung der Enzyklopädie aufzubringen, solle dies auch tun.

Siri und Alexa verhindern Spendenbewusstsein bei Nutzern
Siri und Alexa stehen nicht nur am Pranger, weil sie ohne nennenswerte Gegenleistungen auf die Wikipedia-Daten zugreifen. Gruwell zufolge sind die Sprachassistenten auch kontraproduktiv, wenn es um die Spendenbereitschaft und aktive Beteiligung von Nutzern als Redakteuren geht. Siri-Nutzer zum Beispiel sehen die jährlichen Spendenaufrufe des Online-Dienstes nicht, sondern erhalten lediglich die gefragten Informationen. Zudem gebe es keine Möglichkeit, über Siri oder Alexa redaktionell zu den Wikipedia-Inhalten beizutragen.

Amazon spendet als Unternehmen nichts an Wikipedia. Apple beteiligt sich lediglich an den Spenden der Mitarbeiter und legt den gleichen Betrag nochmal zur jeweiligen Spendensumme der Angestellten hinzu. Darüber kamen im letzten Jahr etwa 50.000 US-Dollar zusammen.

Eine andere Silicon-Valley-Größe, die Wikipedia ebenfalls für den hauseigenen intelligenten Assistenten nutzt, zeigt sich deutlich großzügiger. Google spendete im Wirtschaftsjahr 2017/18 über eine Million US-Dollar an die Online-Enzyklopädie.

Kommentare

Hanterdro27.03.18 14:30
Finde ich gut (Amazon und Apple), ich fühle mich durch die jährlichen Spendenaufrufe nämlich ziemlich belästigt. Ich klick den Banner weg und statt weg zu bleiben kommt er immer wieder... und wieder.

Ist ja ok das Wikipedia um spenden bittet, aber etwas weniger aufdringlich wäre angebracht. So ist meine Breitschaft von vornherein gleich mal null.
-22
TFMail1000
TFMail100027.03.18 14:37
Hanterdro

Man kann ja nur oft genervt werden, wenn man das Angebot auch oft nutzt. Da würde ich die Haltung mal überdenken.
Niemand wird gezwungen, aber mal anfragen wird doch erlaubt sein, oder?
May the force be with you
+19
Phil Philipp
Phil Philipp27.03.18 14:39
Finde ich gar nicht gut, diesen Geiz an falscher Stelle.
Ich benutze Wikipedia gerne und oft; mittlerweile auch für fachspezifische Fragen sehr hilfreich. Daher ist es nur recht und billig, dass wir jedes Jahr über die Firma eine ganz ordentliche Spende abliefern.
+10
tranquillity
tranquillity27.03.18 14:53
Sehr peinlich für Amazon und Apple.
+13
thomas b.
thomas b.27.03.18 15:01
TFMail1000
HanterdroMan kann ja nur oft genervt werden, wenn man das Angebot auch oft nutzt. Da würde ich die Haltung mal überdenken.
Niemand wird gezwungen, aber mal anfragen wird doch erlaubt sein, oder?

Ich spende und werde trotzdem ordentlich durch das aufdringliche Banner genervt, was nun?
+2
bogge101
bogge10127.03.18 15:03
Wiki sollte einfach 1 Tag je Monat die Server abschalten. Dann bemerkt man vielleicht mal den Nutzen von Wikipedia.
+6
BigLebowski
BigLebowski27.03.18 15:11
Kann man die Lizenz für die gewerbliche Nutzer nicht ändern?
Google, Apple und amazon können sich locker 1 - 2 Mio Dollar pro Jahr leisten.
+5
Phil Philipp
Phil Philipp27.03.18 15:32
Man muss auch mal berücksichtigen, dass Wikipedia für die Erzeugung dieser Vielfalt an (z.T. auch skurilem) Wissen auch viel Geld in die Hand nimmt: z.B. bezahlen die Auslagen für Bahnfahrkarten, wenn jemand irgendwo hinfährt um sagen wir, über irgendeine eine in Vergessenheit geratene Unterart von Billard zu recherchieren und zu schreiben.
Da sitzen also nicht nur Geeks in dunklen Kellern und schreiben sich was zurecht - da wird richtig engagiert Wissen zusammen getragen.
Das ist fraglos unterstützenswert.

Ausserdem: das Nerv-Banner kommt doch immer nur die letzten Wochen im Jahr, so in der allgemeinen Spendenzeit, oder?
+3
Mecki
Mecki27.03.18 15:56
sehen die jährlichen Spendenaufrufe des Online-Dienstes nicht, sondern erhalten lediglich die gefragten Informationen.
Also ich kann mich hier leider nur Hanterdro anschließen. Mich nerven diese Spendenaufrufe auch tierisch. Hierzu muss man wissen, dass ich seit vielen Jahren jedes Jahr die Wikipedia aktiv mit meinen Spendengeldern unterstützt habe und das nicht wegen irgend eines Spendenaufrufs, sondern einfach nur so, genauso wie ich auch diverse andere Projekte einfach so fördere, nur keines davon hat bisher im Ansatz so viel Geld erhalten, wie die Wikimedia Foundation, nur damit ich mir dann diesen unheimlich nervigen Spendenausruf wieder und wieder anschauen muss, weil ich grundsätzlich keiner Webseite erlaube dauerhaft Cookies bei mir zu speichern (geht der letzte Tab zu sind 10 Sekunden später alle Cookies der Seite weg, so was muss heutzutage einfach sein, wenn man einen Rest Privatsphäre noch irgendwie erhalten möchte); ich bin nicht bereits hier eine Ausnahme für die Wikipedia zu machen. Also habe ich letztes Jahr eine Konsequenz gezogen, mich über den Spendenaufruf beschwert und zum ersten mal seit ewigen Zeiten deswegen auch nichts gespendet. Ja, ja, ich weiß, buuh und hundert Daumen runter, schon klar. Aber wer ausgerechnet den Leuten vor die Tür kackt, die am meisten Unterstützung geben, der darf sich nicht wundern, wenn die dann irgendwann mal ihr Geld lieber woanders hin tragen und genau das habe ich letztes Jahr gemacht (archive.org hat sich riesig gefreut). Ich zahle doch nicht über 100 Euro pro Jahr, um mich dann mehrere Wochen von extrem nervigen Spendenaufrufen belästigen zu lassen. Dann zahle ich lieber gar nicht, werde zwar genauso genervt, aber dann bin ich auch bereit mich nerven zu lassen, weil das ist halt dann der Preis für die kostenlose Nutzung.
-2
Richard
Richard27.03.18 15:58
Trauriges Bild was Apple da von sich gibt. Wenn ich bei Wikipedia was zu sagen hätte, würde ich die Anzahl der Zugriffe pro Std. auf einem hohen Level begrenzen und somit solche Kunden zahlen lassen. Muss man bei Google Maps ja auch, wenn man das "richtig" nutzen will. Wobei Google ja wenigstens was zahlt. Wobei die Summe auch eher lächerlich ist.

An die Meckerer wegen dem Banner. Einfach nicht nutzen.
iMac 27 :: MacBookPro Retina :: OS X 10.13
-2
Dom Juan27.03.18 16:03
Dann liegt der Fehler aber imho nicht nur bei Apple und Amazon, sondern bei Wikipedia - denn Wikipedia bietet Informationen kostenlos für jeden an, sei es ein Unternehmen, eine physische Person, oder eine fiktive Person. Das ließe sich sehr leicht zB in den Nutzungsbedingungen einschränken, und zB angeben, dass eine Firma die mehr als X Umsatz pro Jahr macht, Informationen legal nur gegen eine Summe Y pro Zeitraum nutzen darf. Klar, es wäre ein Gentleman Akt freiwillig Wikipedia zu unterstützen. Aber wenn jemand Ware kostenlos, gegen freiwillige Zahlung anbietet, der darf auch nicht meckern wenn nichts gezahlt wird.
Sowohl Apple, als auch Amazon weisen jedes mal darauf hin, dass die Info von Wikipedia kommt. Und das Wikipedia von Spenden lebt, das weiß wirklich jeder Grundschüler.

Ohne mich bitte falsch zu verstehen - Wikipedia ist klasse, und ich finde es klasse den Service zu unterstützen. Aber fast schon Gelder einzufordern für etwas, was man gratis anbietet - irgendwo hab ich da Sand im Getriebe.
+3
Weia
Weia27.03.18 16:35
Mecki
Mich nerven diese Spendenaufrufe auch tierisch. Hierzu muss man wissen, dass ich seit vielen Jahren jedes Jahr die Wikipedia aktiv mit meinen Spendengeldern unterstützt habe und das nicht wegen irgend eines Spendenaufrufs, sondern einfach nur so, genauso wie ich auch diverse andere Projekte einfach so fördere, nur keines davon hat bisher im Ansatz so viel Geld erhalten, wie die Wikimedia Foundation, nur damit ich mir dann diesen unheimlich nervigen Spendenausruf wieder und wieder anschauen muss, weil ich grundsätzlich keiner Webseite erlaube dauerhaft Cookies bei mir zu speichern (geht der letzte Tab zu sind 10 Sekunden später alle Cookies der Seite weg, so was muss heutzutage einfach sein, wenn man einen Rest Privatsphäre noch irgendwie erhalten möchte);
Sorry, aber das klingt reichlich nach Trotzphase.

Was soll die Wikipedia denn machen? Ist ja schön, wenn Du auch ohne Aufruf spendest, aber viele andere tun das dann eben nicht. Da die Wikipedia auf das Geld angewiesen ist, bleibt ihr nichts anderes übrig, als diese Spendenaufrufe zu veröffentlichen, und ich finde, sie tut das extrem maßvoll, einmal im Jahr für kurze Zeit. Und ein Mausklick reicht, und der Aufruf ist weg. Wie hypernervös muss man sein, dass einen das bereits nervt?

Dass Du Cookies ausschaltest und der Wikipedia dadurch keine Persistenz ermöglichst, ist ausschließlich Deine Sache. Cookies bieten Komfort; wenn man sie warum auch immer ausschaltet, ist man für den daraus resultierenden Komfortverlust zu 100% selbst verantwortlich. Es gibt technisch im Web keine andere Möglichkeit, Persistenz zu realisieren.
ich bin nicht bereits hier eine Ausnahme für die Wikipedia zu machen.
Stattdessen soll die Wikipedia wegen Dir bereit sein, weltweit auf ihre Spendenaufrufe zu verzichten?

Könnte es sein, dass Hochwohlgeboren ein klein wenig unter mangelnder Reife und Selbstüberschätzung leiden?
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+3
Weia
Weia27.03.18 16:38
thomas b.
Ich spende und werde trotzdem ordentlich durch das aufdringliche Banner genervt, was nun?
Auf Ich habe schon gespendet. klicken?
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+2
Weia
Weia27.03.18 16:42
Dom Juan
Aber wenn jemand Ware kostenlos, gegen freiwillige Zahlung anbietet, der darf auch nicht meckern wenn nichts gezahlt wird.
Die Wikipedia ist keine Ware.

Es gibt auch andere Arten des fairen oder eben nicht fairen Umgangs miteinander als den ökonomischen. Nicht alles auf der Welt folgt der Logik des Warentauschs.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+5
jdbryne27.03.18 16:57
Drecks Wiki... Gibt schöne Filme/Dokus über die Zensur mechanismen von Wikipedia. Wenn man schaut wer Wiki gegründet hat und was der so macht könnte einem schlecht werden...
-2
jeti
jeti27.03.18 17:04
Mecki
sehen die jährlichen Spendenaufrufe des Online-Dienstes nicht, sondern erhalten lediglich die gefragten Informationen.
Also ich kann mich hier leider nur Hanterdro anschließen. Mich nerven diese Spendenaufrufe auch tierisch. Hierzu muss man wissen, dass ich seit vielen Jahren jedes Jahr die Wikipedia aktiv mit meinen Spendengeldern unterstützt habe und das nicht wegen irgend eines Spendenaufrufs, sondern einfach nur so, genauso wie ich auch diverse andere Projekte einfach so fördere, nur keines davon hat bisher im Ansatz so viel Geld erhalten, wie die Wikimedia Foundation, nur damit ich mir dann diesen unheimlich nervigen Spendenausruf wieder und wieder anschauen muss, weil ich grundsätzlich keiner Webseite erlaube dauerhaft Cookies bei mir zu speichern (geht der letzte Tab zu sind 10 Sekunden später alle Cookies der Seite weg, so was muss heutzutage einfach sein, wenn man einen Rest Privatsphäre noch irgendwie erhalten möchte); ich bin nicht bereits hier eine Ausnahme für die Wikipedia zu machen. Also habe ich letztes Jahr eine Konsequenz gezogen, mich über den Spendenaufruf beschwert und zum ersten mal seit ewigen Zeiten deswegen auch nichts gespendet. Ja, ja, ich weiß, buuh und hundert Daumen runter, schon klar. Aber wer ausgerechnet den Leuten vor die Tür kackt, die am meisten Unterstützung geben, der darf sich nicht wundern, wenn die dann irgendwann mal ihr Geld lieber woanders hin tragen und genau das habe ich letztes Jahr gemacht (archive.org hat sich riesig gefreut). Ich zahle doch nicht über 100 Euro pro Jahr, um mich dann mehrere Wochen von extrem nervigen Spendenaufrufen belästigen zu lassen. Dann zahle ich lieber gar nicht, werde zwar genauso genervt, aber dann bin ich auch bereit mich nerven zu lassen, weil das ist halt dann der Preis für die kostenlose Nutzung.

Kann ich genau so unterschreiben.
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Alex.S
Alex.S27.03.18 17:18
TFMail1000
HanterdroMan kann ja nur oft genervt werden, wenn man das Angebot auch oft nutzt. Da würde ich die Haltung mal überdenken.
Niemand wird gezwungen, aber mal anfragen wird doch erlaubt sein, oder?
Sag das mal zu Wikipedia.
Kein muss aber kann!
Not so good in German but I do know English and Spanish fluently. Warum ich es mit dem Deutsch überhaupt versuche? Weil ich in Deutschland arbeite! Lechón >:-]
+1
Dom Juan27.03.18 17:33
Weia
Dom Juan
Aber wenn jemand Ware kostenlos, gegen freiwillige Zahlung anbietet, der darf auch nicht meckern wenn nichts gezahlt wird.
Die Wikipedia ist keine Ware.
Ähm - sondern ?
+1
Weia
Weia27.03.18 17:34
jdbryne
Drecks Wiki... Gibt schöne Filme/Dokus über die Zensur mechanismen von Wikipedia. Wenn man schaut wer Wiki gegründet hat und was der so macht könnte einem schlecht werden...
Wie meinen?

Wenn Du hier mit Schmutz um Dich wirfst, solltest Du das auch erläutern können.

Ich habe übrigens bereits mehrere (lange) Wikipedia-Artikel verfasst und nie irgendwelche Zensurprobleme gehabt.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+3
Weia
Weia27.03.18 17:45
Dom Juan
Weia
Die Wikipedia ist keine Ware.
Ähm - sondern ?
Historisch etwas ziemlich Neues, am ehesten mit dem akademischen Betrieb vergleichbar, eine wissensverbreitende, nichtkommerzielle Institution, die weltweite Kollaboration auf eine völlig neue Ebene hebt.

Waren sind prinzipiell knapp (d.h. von endlicher Stückzahl) und werden getauscht. Wissen ist nicht zählbar, bestenfalls durch künstliche Schranken wie „geistiges Eigentum“ zu verknappen und Du kannst es nicht tauschen, sondern nur teilen. Schon allein aus diesem Grund kann die Wikipedia keine Ware sein.

Enzyklopädien in Buchform wurden als Waren gehandelt, weil sie historisch des Trägermediums Buch bedurften, das Wareneigenschaften (Tauschbarkeit, endliche Stückzahl) besitzt. Die Wikipedia ist diesen Enzyklopädien nicht zuletzt deshalb so haushoch überlegen, weil sie sich dieser zu einer Enzyklopädie nicht passenden Warenförmigkeit des Trägermediums dank Internet komplett entledigen konnte.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+2
pogo3
pogo327.03.18 18:36
Natürlich ist Wissen eine Ware. Die Wiki´s dieser Welt tun nur so als könnte in der neuen Welt des Internet Wissen uneingeschränkt und ohne Kosten zur Verfügung stehen, und somit zum öffentlichen Gut erklärt werden. Das hat man noch vor einem guten Jahrzehnt geglaubt, und der Welt noch als größte Errungenschaft ever verkauft. Das dem nicht so ist, zeigt schon die zwingende Massnahme eben "Gebühren", "Spenden" dafür nehmen zu müssen, weil weder die Produktion noch die Verteilung von Wissen ohne Kosten von statten gehen kann. Und weil Wissen natürlich Wertschöpfung betreibt, muss es entsprechend entlohnt und auch versteuert werden.

Zu Zeiten der Bücher musste man diesen Konstrukt niemanden erklären. Aber nur weil der Server nicht zu sehen ist, heisst das ja nicht dass er nicht existiert, und entsprechend Kosten produziert. Wir würden natürlich auch nicht davon ausgehen dass die Wertschöpfung der Universitäten und wissenschaftlichen Lehrgänge für Null zu haben ist. Des weiteren ist schon das Urhebergesetzt ein deutliches Indiz dafür das Wissen eben kein öffentliches Gut ist. Die diesbezüglichen gerichtlichen Auseinandersetzungen und Diskussionen des letzten Jahrzehnts sprechen doch hierzu eine deutliche Sprache.

Wie wäre es den mit Wikipedia Pro für gewerbliche Nutzer etc.? Ist aber natürlich zum Teil immer schon, und immer noch, der Fall, weil die Wissenschaft sich natürlich das geschaffene Wissen bezahlen lässt. Freilich das unwissenschaftliche Wissen, da könnte schon sein das dies öffentliches Gut ist oder wird, aber das weiß ja eh jeder. Oder? Und wenn nicht, auch egal. Weil es dann halt, auch gar nicht so viel mit Wissen zu tun hat, sondern mit Glaube, Vermutung, Meinung und Hoffnung.

Da wäre man jetzt schon wieder beim Menschen und der Philosophie angekommen. Was weiß der Mensch? Und was tut der Mensch?
Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.
-1
pünktchen
pünktchen27.03.18 18:41
Apple und Amazon würden vielleicht argumentieren dass sie doch schon grosszügig Serverkapazitäten zur Verfügung stellen um Wikipedias Inhalte auszuliefern.

Das sind so die Leute die auch kein Trinkgeld geben, ist ja freiwillig.
+4
Weia
Weia27.03.18 19:08
pogo3
Natürlich ist Wissen eine Ware.
Nein, ist es nicht.

Nochmal, eine Ware ist durch zwei Eigenschaften definiert: Knappheit/Zählbarkeit und Tauschbarkeit. Beides trifft auf Wissen nicht zu. Wie viele Stück von der Allgemeinen Relativitätstheorie gibt es? Wenn ich sie Dir mit-teile, habe ich sie dann nicht mehr? – Doch, natürlich.
Die Wiki´s dieser Welt tun nur so als könnte in der neuen Welt des Internet Wissen uneingeschränkt und ohne Kosten zur Verfügung stehen, und somit zum öffentlichen Gut erklärt werden.
Kann es ja auch. Und muss es unbedingt, wenn es vorangehen soll mit der Welt.
Das hat man noch vor einem guten Jahrzehnt geglaubt,
Ich bin heute mehr denn je davon überzeugt. Bloß weil wir uns gerade in einer gesellschaftlich regressiven Phase befinden, wird das nicht unwahrer.
und der Welt noch als größte Errungenschaft ever verkauft.
Die Wikipedia ist in diesem sicher noch jungen Jahrhundert bislang zweifellos die größte kulturelle Errungenschaft und in ihrer Bedeutung überhaupt nicht zu überschätzen.

Das ist ein Labor und gleichzeitig die erste praktische Ausprägung der Wissensgesellschaft vor unseren Augen.
Das dem nicht so ist, zeigt schon die zwingende Massnahme eben "Gebühren", "Spenden" dafür nehmen zu müssen, weil weder die Produktion noch die Verteilung von Wissen ohne Kosten von statten gehen kann.
Das ist falsch, Du wirfst hier zwei Dinge in einen Topf, die Produktion und die Distribution von Wissen. Die Produktion von Wissen geschieht in der Wikipedia ohne Kosten. Die Distribution ist natürlich warenförmig, denn Internetleitungen und Server sind zählbar, tauschbar und knapp.

Es geht aber am Punkt vorbei zu behaupten, ein „Buch“ würde etwas kosten, wenn man für das Buch gar nichts bezahlen muss, sondern nur für die Versandkosten.
Und weil Wissen natürlich Wertschöpfung betreibt, muss es entsprechend entlohnt und auch versteuert werden.
Ach ja? Ich wurde für meine Wikipedia-Artikel nicht entlohnt, und Steuern spielen für mich auch weder als Autor noch als Nutzer eine Rolle.

Du denkst in den überkommenen Paradigmata der Industriegesellschaft, die passen hier nicht mehr.
Zu Zeiten der Bücher musste man diesen Konstrukt niemanden erklären.
Stimmt, man konnte leichter so tun, als ob. Ein Konstrukt und falsch war es schon damals.
Wir würden natürlich auch nicht davon ausgehen dass die Wertschöpfung der Universitäten und wissenschaftlichen Lehrgänge für Null zu haben ist.
Aber sie wird von der Gemeinschaft finanziert und (hoffentlich) nicht nach ökonomischen Gesichtspunkten. Für die Rezipienten akademischen Wissens ist sie in Deutschland sehr wohl für Null zu haben, und das ist eine große kulturelle Errungenschaft.
Des weiteren ist schon das Urhebergesetzt ein deutliches Indiz dafür das Wissen eben kein öffentliches Gut ist.
Das Urheberrecht ist der verzweifelte Versuch, etwas künstlich warenförmig zuzurichten, was nicht warenförmig ist, und verursacht durch seine Reibungsverluste enorme gesellschaftliche Kosten, die sich keine Wissensgesellschaft wird leisten können. Es mag eine Funktion gehabt haben, jetzt gehört es auf den Müllhaufen der Geschichte.
Die diesbezüglichen gerichtlichen Auseinandersetzungen und Diskussionen des letzten Jahrzehnts sprechen doch hierzu eine deutliche Sprache.
In Übergangsphasen gibt es immer Auseinandersetzungen, weil die Verlierer ihren angestammten Platz natürlich nicht räumen wollen. Beim Übergang vom Feudalismus zur Industriegesellschaft gab es auch jede Menge Auseinandersetzungen zwischen Adel und Bürgertum. Verloren hat der Adel am Ende trotzdem.
weil die Wissenschaft sich natürlich das geschaffene Wissen bezahlen lässt.
Was um Himmels willen ist daran natürlich? Seit wann ist die Wissenschaft die Hure der Ökonomie?
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+4
Weia
Weia27.03.18 19:10
pünktchen
Das sind so die Leute die auch kein Trinkgeld geben, ist ja freiwillig.
Yep, oder die alle nicht explizit illegalen Steuertricks bis zum letzten Iota ausnutzen, sind sie ihren Aktionären ja schuldig.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+4
Mecki
Mecki27.03.18 20:55
Weia
Was soll die Wikipedia denn machen?
Weniger nervige Spendenaufrufe. Früher waren sie auch bei weiten nicht so nervig und dennoch haben sie jedes Jahr ihr Ziel erreicht, oder? Es geht also auch deutlich weniger nervig.

Schau, die wollen Geld von mir, nicht umgekehrt. Bei uns gibt es einen Spruch: Wer zahlt schafft an! Du willst Geld von deinen Nutzern? Dann respektiere deren Wünsche. Dir sind deren Wünsche egal? Gut, aber dann erwarte nicht, dass sie dir auch noch beidhändig Geld dafür hinterher schmeißen. Wenn du Geld von jemanden willst, dann kannst du ihn nett darum bitten oder aber du nervst ihn solange und so gewaltig, bis er endlich dein Geld heraus rückt, was dann aber ein bisschen was von Wegelagerei hat und dann wird es viele Leute wie mich geben, die sagen "Nein, so schon mal gleich gar nicht! Wenn ihr nicht vernünftig fragt, dann schaut mal wo ihr euer Geld her bekommt, von mir ganz sicher nicht!".

Ist das eine Trotzreaktion? Aber so was von! Na und? Es ist schließlich mein Geld Und das bekommt nur der, der es zum einen in meinen Augen auch verdient hat und der mich zum anderen aber auch freundlich danach gefragt hat. Archive.org schaltet nie so massiv lästige, großflächige Banner, die schicken in der Regel auch nur einmal pro Jahr eine einzige E-Mail an vorherige Spender raus, und bitten freundlich darum dieses Projekt doch auch in Zukunft zu unterstützen. Und genau das habe ich dann auch getan, bzw. das habe ich schon immer getan, nur dieses Jahr ging auch der Spendenanteil von Wikipedia mit an die, entsprechend groß ist die Spende dann halt ausgefallen. Und wenn mich also eine Frag, warum die jetzt so viel Geld bekommen haben, dann ist die Antwort ganz einfach: Ich finde das gut und wichtig was diese Seite leistet und sie haben halt einfach freundlich und nicht aufdringlich danach gefragt, darum. Wie gesagt, überlegt dir vor wessen Tür du kackst. Und einfach jeden einen Haufen vor die Tür zu setzen, der die Seite betritt, das kann eben auch mehr schaden als nutzen.
Dass Du Cookies ausschaltest
Ich schalte Cookies nicht aus, ich speichere sie nur nicht dauerhaft. Gerade eine Seite wie Wikipedia sollte wissen wie wichtig Privatsphäre und Datenschutz im heutigen Netz sind und ausgerechnet die wollen jetzt, dass ich meinen Browser umstelle, damit sie mich in Zukunft immer wieder erkennen wenn ich deren Seite besuche? Sorry, aber das alleine wäre für mich schon Grund genug denen nie wieder etwas zu spenden. So eine Forderung geht halt Null.
-2
Weia
Weia27.03.18 21:23
Mecki
Weia
Was soll die Wikipedia denn machen?
Weniger nervige Spendenaufrufe. Früher waren sie auch bei weiten nicht so nervig und dennoch haben sie jedes Jahr ihr Ziel erreicht, oder? Es geht also auch deutlich weniger nervig.
Nein, geht es nicht: Denn der Spendenaufruf wird stets sofort abgeschaltet, wenn das benötigte Geld zusammengekommen ist. Und das war in den letzten Jahren leider immer erst ganz am Schluss der Fall.

Früher war früher. Da hatte die Wikipedia einen weit geringeren Umfang und entsprechend geringere Kosten.
Schau, die wollen Geld von mir, nicht umgekehrt.
Die „wollen“ kein „Geld von Dir“, sie bitten Dich, für das viele, das Du von ihnen bekommst, auf freiwilliger Basis etwas beizutragen.

Und Du führst Dich wegen einem einzigen schlichten zusätzlich erforderlichen Mausklick auf wie die Diva auf der Erbse. Herrje, wie viele Mausklicks hast Du bis dahin schon ausgeführt? Das Theater um diesen einen Mausklick mehr ist absolut kindisch.
Archive.org schaltet nie so massiv lästige, großflächige Banner
Archive.org ist Archive.org und die Wikipedia ist die Wikipedia. Was beim einen funktioniert, muss es beim anderen noch lange nicht.
Ich schalte Cookies nicht aus, ich speichere sie nur nicht dauerhaft.
Das kommt aufs selbe raus, was die Persistenz zwischen zwei Sitzungen betrifft.

Wenn Du die Persistenz verhinderst, dann lebe mit den Konsequenzen und beschwere Dich nicht, dass Dinge erneut auftauchen, weil die Website sich nicht merken kann, dass Du sie nicht sehen willst.

Die Wikipedia hat keine andere Wahl, als wiederholt um Spenden zu bitten, und sie kann nicht verhindern, dass Du diese Bitte mehrfach siehst, wenn Du Cookies ausschaltest.
Gerade eine Seite wie Wikipedia sollte wissen wie wichtig Privatsphäre und Datenschutz im heutigen Netz sind und ausgerechnet die wollen jetzt, dass ich meinen Browser umstelle
Wieso wollen sie das? Niemand sagt das. Aber wenn Du Cookies ausschaltest, ist die Wikipedia machtlos, zu verhindern, dass Du die Spendenbitte mehrfach siehst, was Du zu einer ungeheuren Belästigung aufbauschst. Doch Deine Cookie-Einstellungen und deren Folgen liegen vollkommen außerhalb des Einflussbereichs der Wikipedia; das ist eine technische Frage, auf die die Wikipedia null Einfluss hat.
So eine Forderung geht halt Null.
Es gibt diese Forderung nicht.

Reg Dich ab!
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
0
adiga
adiga27.03.18 22:07
Weia
pogo3
Natürlich ist Wissen eine Ware.
Nein, ist es nicht.

Nochmal, eine Ware ist durch zwei Eigenschaften definiert: Knappheit/Zählbarkeit und Tauschbarkeit. Beides trifft auf Wissen nicht zu. Wie viele Stück von der Allgemeinen Relativitätstheorie gibt es? Wenn ich sie Dir mit-teile, habe ich sie dann nicht mehr? – Doch, natürlich.

Dann ist Software/Musik/Film auch keine Ware. Wenn ich eine Software/Musik/Film illegal kopiere, gibt es dann das Original nicht mehr? Doch, natürlich. Ich kann unendlich mal kopieren, es wird nicht weniger, das Original existiert nicht mehr.

Und doch wird es als Ware bezeichnet.... was nun? Deine Argumentation greift irgendwie nicht, resp. ist althergebracht und braucht eine Modernisierung.
-2
tranquillity
tranquillity27.03.18 22:28
Wissen ist keine Ware, Wissen ist die Essenz der Menschheit.
+2
subjore27.03.18 22:48
Ich finde es gut, das Wikipedia ihre Informationen jedem frei zur Verfügung stellt ohne wenn und aber. Alles andere wäre etwas verklemmt.
Aber es sollten sie großen Player, die besonders von Wikipedia profitieren auch durch Spenden dafür beitragen, dass das Wissen ausgebaut wird.
Ich denke nicht, dass Wikipedia von jemanden explizit Geld verlangen sollte. Das öffentliche an den Pranger stellen ist genau die richtige Wahl. Vielleicht können sie dann auch ihre Spendekampanie nächstes Jahr etwas verkürzen.
+2
Weia
Weia27.03.18 23:11
adiga
Dann ist Software/Musik/Film auch keine Ware.
Richtig.
Wenn ich eine Software/Musik/Film illegal kopiere, gibt es dann das Original nicht mehr? Doch, natürlich.
Eben. Das gilt übrigens auch, wenn Du legal kopierst.
Und doch wird es als Ware bezeichnet....
Fälschlicherweise, ja.

Das ist aber in der augenblicklichen historischen Situation bis zu einem gewissen Grade nachvollziehbar. Das Problem der Übergangsphase zwischen Industriegesellschaft und Wissensgesellschaft ist hier einfach deswegen besonders virulent, weil für diese Dinge einige klar benennbare Autoren verantwortlich zeichnen, die natürlich selbst von etwas leben müssen und entsprechenden Aufwand zur Erstellung betrieben haben. Wissen hingegen hat meist viele Mütter und Väter und entsteht öfter ohne gezielten materiellen Aufwand oder aber in öffentlich finanzierten Institutionen.

Daher werden Software/Musik/Film im Schnitt viel rabiater kopiergeschützt als Wissen und somit zur Ware zurechtgestutzt.

Bei Musik und Software ist ja aber schon zu beobachten, wie sich die Finanzierung hin zu tatsächlich (und nicht nur künstlich) knappen Gütern verschiebt: Konzerte bei der Musik, Support/Service (oder im Falle von Apple: Hardware) bei Software.

Bei Film ist das zurzeit problematischer, da der Erstellungsaufwand so immens hoch ist. Da sehe ich noch keine ideale Lösung.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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