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Windows 11 geleakt – ein Blick auf die neue Systemgeneration

Lange hieß es von Microsoft, dass auf Windows "10" kein "11" folgen wird. Erst vor wenigen Wochen war noch zu hören, man wolle Windows als einen Dienst sehen, der kontinuierlich Verbesserungen erhält. Diese Strategie beinhaltet, keine "Major Releases" zu veröffentlichen, sondern die Bedeutung der Systemnummer verschwimmen zu lassen. Dann sickerte hingegen ein Kurswechsel durch, denn einiges deutete eben doch auf einen vollen Versionssprung hin. Nach dem Aus von Windows 10X (siehe diese Meldung: ) fließen die Erfahrungen des Projekts in ein großes Update des Betriebssystems aus Redmond – welches sich einem gerade erst aufgetauchten Leak zufolge als "Windows 11" vorstellt. Aus den Bildern geht aber noch viel mehr hervor, denn die Technikwelt kann nun sehen, in welche Richtung die Reise geht und wie die kommende Oberfläche aussieht.


Aus Windows 10X gelernt
Microsoft orientiert sich bei der Gestaltung von Taskleiste und Startmenü sehr nah Windows 10X. Insgesamt dokumentieren die Screenshots zwar viele Detailanpassungen, ein vollständig neues Erscheinungsbild erhält das System aber nicht. Wer die aktuelle Version von Windows kennt, wird sich auch in Windows 11 sofort zurechtfinden. Gefällt einem das Arrangement von Icons im Start-Fenster nicht, besteht zudem die Option, auf frühere Darstellungsweisen umzuschalten.


Schon vor dem Leak war klar, dass Microsoft auf Modernisierung und Vereinheitlichung und nicht auf radikale neue Konzepte hinarbeitet. Das Nebeneinander aus UI-Paradigma der letzten 25 Jahre soll zugunsten einer homogeneren Oberfläche aufgelöst werden.


Bislang noch wenige neue Funktionen bekannt
Bei der geleakten Version handelt es sich um einen frühen Build, weswegen sich bis zur marktreifen Version viel ändern kann. Dass man beispielsweise vergebens nach größeren Neuerungen des Windows Stores oder anderen System-Apps sucht, muss daher nichts heißen. Eine Ausweitung der Plattform, vor allem auch in Hinblick auf Microsofts Spiele-Plattform, gilt hingegen als sicher. Die neue Xbox-App ließ sich beispielsweise schon in Windows 11 finden, Xbox Game Bar und Windows Game Mode sind hingegen noch unverändert.


Offizielle Vorstellung wohl am 24. Juni
Schon sehr bald dürfte es Klarheit bezüglich weiterer Pläne geben, denn am 24. Juni veranstaltet Microsoft ein Windows-Event. Die Zahl 11 verwendete Microsoft mehrfach – sowohl im Schattenwurf der Einladungsgrafik als auch bei der etwas unüblichen Startzeit des Events. Um 11 Uhr lokaler Zeit begann bislang noch nie ein Event des Softwareriesen aus Redmond.

Kommentare

milk
milk16.06.21 11:40
Insgesamt dokumentieren die Screenshots zwar viele Detailanpassungen, ein vollständig neues Erscheinungsbild erhält das System aber nicht.
Bei Apple heißt sowas "completely new and fresh design".
+1
Tommy1980
Tommy198016.06.21 11:42
Als Nutzer interessiert mich viel eher, was sich unter der Haube getan hat. Die Oberfläche ist doch eher zweitrangig.
-3
elBohu
elBohu16.06.21 11:51
Im Grunde hätte ms doch hier die Chance, den gesamten Unterbau neu zu machen den ganzen alten Schrott wegzuwerfen.
Es gibt ein etabliertes win10 und man könnte parallel dazu 11 hoch ziehen.
Mal abwarten.
wyrd bið ful aræd
+12
TiBooX
TiBooX16.06.21 11:54
Auch MicroSoft sollte mal einen Copland-Moment haben 😈
Wie sieht‘s eigentlich mit Prozessorunabhängikeit aus und ich meine nicht AMD vs. Intel?
Werden sie endlich diese unsäglichen Laufwerksbuchstaben los?
Werden endlich diese mehrreihigen Tabs und mehrfach gestapelten Modalen Dialoge verschwinden?
Und für alle die es immer noch nicht glauben: OSaaS ist nichts anderes als ein riesiges Halsband für „Kunden“, ein feuchter Marketing-Traum über ewige Einahmen.
People who are really serious about software should make their own hardware [A. Kay]
+2
Frell16.06.21 12:00
elBohu
Im Grunde hätte ms doch hier die Chance, den gesamten Unterbau neu zu machen den ganzen alten Schrott wegzuwerfen.

Also ich bevorzuge OSX, aber habe wegen der Arbeit auch viel mit Windows 10 zu tun. Ehrlich gesagt, läuft das inzwischen wirklich ok, Abstürze sind ebenso selten wie auf meinen Macs. Vom ganzen alten Schrott merke ich wirklich wenig. Manche Optionen sind sehr obskur versteckt, das wars dann aber auch. Oder was meinst du genau?
+10
nane
nane16.06.21 12:03
Jetzt noch die Menüleiste an den oberen Bildschirmrand und schon wirkt Windows viel "freundlicher"


PS: Ernsthafte Frage - gibt es einen technischen oder sonstigen Grund, warum in Windows die Menüleiste (standardmässig) am unteren Bildschirmrand platziert ist?
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
0
elBohu
elBohu16.06.21 12:04
Es ist viel besser geworden. Aber es gibt halt noch alte System Einstellungen, bei den ich nicht mal als Admin weiß, wo die in neuer Version sind. Bis win7 gab es den unsäglichen Fehler in den dfü Einstellungen, die man nicht mehr verlassen, bis man irgend einen Eintrag macht. Glaube das gibt es bei win 10 nicht mehr.
wyrd bið ful aræd
+1
MikeMuc16.06.21 12:10
nane
? Hab ich was verpaßt? Wann hatte Windows unten eine Menüleiste? Ich kenne nur Fenster mit einer Menüleiste. Ganz unten am Bildschirmrand war /ist doch die berüchtigte Taskbar… und die kann man, meine ich, auch an den rechten Bildschirmrand verlegen. Meintest du die?
+7
fliegerpaddy
fliegerpaddy16.06.21 12:12
Auch ich habe auf der Arbeit mit Win 10 täglich zu tun. Stabil läuft das Ding schon. Allein, es fehlt mir die Begeisterung für das System. Es sind so viele kleine Dinge, die unfassbar nerven. Speichert man z. B. ein in Outlook eingebettetes Bild, das vom Mac kommt, geht er immer wieder ins Bilder-Standardverzeichnis statt sich den letzten Pfad zu merken. Es gibt keine Farbmarkierungen für Dateien. Ein Großteil der Software wie z. B. IrfanView oder unser Redaktionssystem sind zum Wegrennen hässlich und haben winzige Schaltflächen. Und so weiter. Aber gut, die IT steht drauf und über Abstürze und grobe Bugs kann ich nicht klagen. Mal schauen, was Microsoft draus macht. Bei unserer Firma dauert das mit Updates eh immer ein paar Jahre...
+4
subjore16.06.21 12:15
Tommy1980
Als Nutzer interessiert mich viel eher, was sich unter der Haube getan hat. Die Oberfläche ist doch eher zweitrangig.

Nein die Oberfläche ist schon sehr wichtig. Das ist ja das wie Nutzer mit dem System interagieren.
Mal gucken ob die die ganzen Windows XP Systemeinstellungen mal durch neue ersetzen. Das wurde schon zu Windows 8 Zeiten bemängelt.
Also ja, welche Farben die Menüs haben ist nicht so wichtig, aber wir die Oberfläche aufgebaut ist ist schon sehr wichtig.
+6
subjore16.06.21 12:16
fliegerpaddy
Auch ich habe auf der Arbeit mit Win 10 täglich zu tun. Stabil läuft das Ding schon. Allein, es fehlt mir die Begeisterung für das System. Es sind so viele kleine Dinge, die unfassbar nerven. Speichert man z. B. ein in Outlook eingebettetes Bild, das vom Mac kommt, geht er immer wieder ins Bilder-Standardverzeichnis statt sich den letzten Pfad zu merken. Es gibt keine Farbmarkierungen für Dateien. Ein Großteil der Software wie z. B. IrfanView oder unser Redaktionssystem sind zum Wegrennen hässlich und haben winzige Schaltflächen. Und so weiter. Aber gut, die IT steht drauf und über Abstürze und grobe Bugs kann ich nicht klagen. Mal schauen, was Microsoft draus macht. Bei unserer Firma dauert das mit Updates eh immer ein paar Jahre...

Ja und es fehlen so einfache Sachen. Die Vorschau app oder wie man Screenshots macht ist auf dem Mac schon deutlich besser.
+1
ExMacRabbitPro16.06.21 12:18
elBohu
Im Grunde hätte ms doch hier die Chance, den gesamten Unterbau neu zu machen den ganzen alten Schrott wegzuwerfen.
Es gibt ein etabliertes win10 und man könnte parallel dazu 11 hoch ziehen.
Mal abwarten.

Dies ist nicht die Strategie die Microsoft verfolgt. Microsoft bietet nahezu vollen Investitionsschutz und Lauffähigkeit von Software unter Windows.
Ich habe hier einige Windows Programme aus den 90ern die im entsprechenden Kompatibilitäts-Modus unter Windows 10 problemlos laufen.

Möchtest Du dies nicht, musst Du z.B. Apple kaufen.

Und dieses urbane Schreckgespenst des ach so zugemüllten Systems, das noch immer durch die (Apple-) Szene geistert, ist letztendlich getrost zu vernachlässigen. Denn auf außer ein paar alte Libs (DLLs) und einer gekapselten Kompatibilitätsschicht im User-Land das OS - die bei Bedarf geladen wird, dürfte sich die "Zugemülltheit " beschränken. Das interessiert letztendlich Niemand heute mehr.

Ich sehe bei Windows vielmehr andere Baustellen, die Microsoft mal angehen müsste, wie z.B.:

- Konsistente, vollständige "Windows 10 like" Systemsteuerung & Verwaltungstools
- Endlich Portierung aller Windows eigenen Apps und Tools für Resolution Independence (HiDPI Displays)
- Durchgängiges Icon- und Symbol Design. Bisher hatte man den Eindruck die Grafiker hatten irgendwann keine Lust mehr
- Bessere Unterstützung von Legacy Apps auf HiDPI Displays (Stichwort: besserer Scaleing Algorithmus)
- Durchgänge Unterstützung des Dark Mode
- Tabs im Windows Explorer

Ansonsten wundert mich die Rückkehr zu Versionsnummern ehrlich gesagt nicht, denn für ein Windows 11 lässt sich leichter ein neuer Lizenzkauf verargumentieren als wenn es "nur" Windows 10 (2102) wäre.
Dass kennt man ja aus alten Max OS X Tagen noch: "Häää? Warum soll ich für ein Punkt-Update Geld bezahlen?"
+12
gegy16.06.21 12:20
Vieles ist in Windows leider noch sehr umständlich und inkonsistent (z.b. zwei Orte mit Systemeinstellungen) gelöst. Außerdem kann der Anwender extrem viel unnötige Einstellungen tätigen, die einem MacOS abnimmt. (Weil eigentlich gar nicht nötig)
Außerdem ist Windows zu sehr Business orientiert, was es für mich "hässlich" wirken lässt. In allen Möglichen Einstellungen wird auf die Hilfe hingewiesen, was irgendwie auf eine Art Angst der Entwickler hinweist, dass der Anwender sich nicht auskennen könnte.
Leider muss ich mit dem System arbeiten, aber hätte ich die Wahl, würde ich kein Windows mehr benutzen. Es mag zwar hübsch aussehen, jedoch praktisch und anwenderfreundlich geht anders.
+6
ExMacRabbitPro16.06.21 12:36
TiBooX
Auch MicroSoft sollte mal einen Copland-Moment haben 😈
Das hatten Sie schon ein paar mal:
- OS/2 (die OS Entwicklung mit IBM, aus der sie ausgestiegen sind)
- Cairo (aus dem dann nur Windows95 wurde)
- Windows Vista (Projekt re-start, zu lange Entwicklungzeit, Feature-Streichungen)
+3
froyo5216.06.21 12:40
Habe die 11er-Version mal in einer VM installiert, läuft ganz prima.
0
Hamsterhai16.06.21 12:41
Seit sich unterschiedliche Excel-Files in unterschiedlichen Fenstern öffnen, kann ich beruhigt sterben.

Was bleibt sind die vielen kleinen Details, die unendlich nerven. Seit gefühlt Jahrzehnten! Aus (für mich als reinen User) nicht nachvollziehbaren Gründen.

- das Mitmarkieren der Dateiendung beim Umbenennen
- das Herausfinden des Speicherortes der Datei, an der man gerade arbeitet ("speichern unter" ist ein Workaround und keine Lösung und das Anzeigen oben im Dokument klappt nur für Office-Anwendungen)
- sich während der Bedienung verändernde Tab-Anordnungen in den Einstellungen (WTF?)
- unzählige Funktionen, die nur nach Konsultation eines Forums bedienen lassen - fern jeder "Ergonomie", mit teilweise lächerlichen Bezeichnungen

Man hat einfach als einfacher User zu oft das Gefühl, der User habe sich an das System anzupassen und nicht umgekehrt.

Eventuell trifft dieses Empfinden aber nur auf User wie mich zu, deren erster Rechner ein Mac (Performa 6200) war und die sich erst relativ spät mit Windows beschäftigen mußten.
+6
uLtRaFoX!
uLtRaFoX!16.06.21 12:48
Ich bin schon vor zwei Jahren von MacOS auf Windows umgestiegen und habe den Wechsel nur selten bis gar nicht bereut.
Ich freue mich auf Windows 11, das Design wirkt sehr erfrischend!

Vielleicht gibts ja jetzt von einigen dafür ein paar Daumen runter, ich finde aber jeder sollte das nutzen, was besser zu seinem Usecase passt. Immerhin hat hier bisher noch keiner das Update oder MS verteufelt, dafür einen Daumen nach oben!
+7
milk
milk16.06.21 12:52
Hamsterhai
Man hat einfach als einfacher User zu oft das Gefühl, der User habe sich an das System anzupassen und nicht umgekehrt.
Das ist doch bei Apple auch so, bei macOS vielleicht nicht so ausgeprägt wie bei iOS, aber vorhanden ist es. Zum Beispiel, wenn ich versuche, in den Systemeinstellungen irgendwas zu finden, es ist unglaublich, an was für Stellen manche Dinge versteckt sind.

Und dumme Implementierungen kann Apple auch: Ich habe es beispielsweise (nach viel Googelei, allein wäre ich da nie drauf gekommen) geschafft, am iPhone den aktuellen Song zu shazamen, indem ich einen Doppeltap auf der Rückseite des iPhone mache. Ja, das funktioniert. Shazam startet als Overlay, hört zu, erkennt einen Song, zeigt mir ein Okay-hat-geklappt-Symbol und verschwindet wieder. Nach Wochen habe ich dann gemerkt, dass kein einziges der Shazams, die ich durch dieses Vorgehen ausgelöst habe, in der Shazam App auftaucht. Und auch sonst nirgendwo. Sie werden einfach nicht gespeichert.
+1
aMacUser
aMacUser16.06.21 12:59
Was mich freuen würde, wäre wenn Microsoft mit Windows 11 auch die ARM-Version offiziell für alle anbietet. Also nicht nur für OEM-Partner, sondern z.B. auch für den Gebrauch in einer privaten VM auf dem Mac
+4
Hamsterhai16.06.21 13:01
milk
Das ist doch bei Apple auch so, bei macOS vielleicht nicht so ausgeprägt wie bei iOS, aber vorhanden ist es. Zum Beispiel, wenn ich versuche, in den Systemeinstellungen irgendwas zu finden, es ist unglaublich, an was für Stellen manche Dinge versteckt sind.
Ich bezog mich gedanklich auf das Desktop-System, aber wie gesagt, mein Lamentieren kommt sicher auch von meiner "User-Karriere".

Ich bin als Biologe extrem lange (bis 2009!) um einen Windows-Rechner herum gekommen, weil zu meiner Zeit die allermeisten Sequencer und professionellen Anwendungen auf dem Mac liefen.
+1
Hotzenplotz2
Hotzenplotz216.06.21 13:19
Tommy1980
Als Nutzer interessiert mich viel eher, was sich unter der Haube getan hat. Die Oberfläche ist doch eher zweitrangig.
Kenn ich, Hauptsache sie hat einen guten Charakter. 😇
+2
milk
milk16.06.21 13:31
Hotzenplotz2
Tommy1980
Als Nutzer interessiert mich viel eher, was sich unter der Haube getan hat. Die Oberfläche ist doch eher zweitrangig.
Kenn ich, Hauptsache sie hat einen guten Charakter. 😇
Wenigstens hast du nicht gesagt: "Hauptsache ihre Technik ist gut."
+3
Mecki
Mecki16.06.21 14:01
Wenn ich mir die UI so anschaue ... Windows wird zunehmend Linux-artiger. So in etwa sah mein Linux Desktop schon vor 10 Jahren aus.

Auch ansonsten hat sich Windows ja Linux stark angenähert, mit Windows Subsystem for Linux. Da könnte man sich schon fragen, warum dieser Kampf gegen Linux in der Vergangenheit? Aber das erklärt sich recht gut, wenn man versteht wie MS so groß geworden ist:

Geschichtlich verdankt MS ihren Auffstieg nur einen dummen Zufall und einen daraus resultierenden sehr guten Deal mit IBM, bei dem sie IBM eigentlich gnadenlos über den Tisch gezogen haben. Sie haben IBM ein System überteuert verkauft, dass es zu diesen Zeitpunkt noch gar nicht gab und das MS dann bei einem Drittentwickler eingekauft hat, wo IBM es selber auch direkt hätte einkaufen können zu einem Bruchteil des Preises, und das nicht einmal rechtzeitig fertig geworden ist, weil MS das System durch Änderungen komplett mit Bugs überzogen hat und daher IBM die ersten Systeme noch mit ihrem alten System ausliefern musste.

MS + IBM als Team haben über lange Zeit schön Kasse gemacht. Als es dann zum Bruch mit IBM kam aufgrund von Streitigkeiten über das neue UI System, dass beide zusammen entwickelt haben um gegen Apple konkurrenzfähig zu bleiben und dessen Überreste danach IBM als OS/2 alleine vermarkten wollte, konzentrierte sich MS voll und ganz auf Windows, das ursprünglich nur eine UI Erweiterung für MS-DOS gedacht war, dann aber zu einem vollwertigen Betriebssystem ausgebaut werden sollte.

Hier profitierte MS am Anfang von zwei Dingen: Sie waren immer etwas schneller als die anderen, auch wenn ihre Produkte objektiv gesehen immer schlechter und fehleranfälliger waren als die der Konkurrenz, und von der Tatsache, dass es bis auf OS/2 gar keine ernstzunehmende Konkurrenz gab, da x86 damals nicht im primären Fokus der zu dieser Zeit richtig großen Betriebssystemhersteller (UNIX Systeme) lag. So konnte MS schnell die x86 Home User für sich gewinnen (endlich klicken statt tippen wie bei Apple), mit MS Office auch die Geschäftswelt und setzte seither auf eine klassische lock-in Taktik: Wir bieten alles, was die anderen auch bieten, aber so, dass wir garantiert nur zu uns selber kompatibel sind. Hier ein paar (teilweise historische) Beispiele aus einer langen Reihe:

JavaScript JScript,
Java Applets ActiveX
Java C#
Flash Silverlight
MP3 WMA
MPEG4 WMV
ZeroConf UPnP
DNS-SD SSDP
ODF OOXML
LDAP ActiveDirectory
OpenGL Direct3D
PHP ASP

Damit war MS lange sehr erfolgreich und das war der Kurs den Ballmer knall hart gefahren ist, weil der nichts anderes kannte. Aber dann kam Nadella und Nadella kommt aus der Cloud Ecke und er hat erkannt, dass man dieses Spiel noch viel effizienter betreiben kann, wenn man es nicht auf OS Ebene, sondern eine Ebene darüber betreibt, nämlich mit Cloud Daten und Cloud Dienste, die man immer tiefer und tiefer in das Betriebssystem integriert. Warum MS Office als Software verkaufen, wenn man es als Dienstleistung vermieten kann? Hier entsteht eine noch viel größere Abhängigkeit und eine, die man kontinuierlich zu Geld machen kann.

Daher muss Windows nicht mehr anders als Linux aussehen, daher muss Windows nicht mehr maximal inkompatibel sein, daher darf Windows auch alle herstellerneutralen Protokolle unterstützen. Dann sollen die Leute halt alle zu Linux wechseln, wenn sie wollen. Ist doch egal solange sie auch dort Microsoft Cloud Dienste und Web-Apps nutzen und dafür bezahlen.


Und das war schon die Lage 2017!
+5
DERJUNG16.06.21 14:06
Bin mal gespannt, ob in Windows 11 die Fenster "vereinheitlicht" werden. Runde Ecken und eckige Ecken in einer Oberfläche... Und ich hoffe die Systemsteuerung wird einheitlicher. Mit den doppelten Einstellungsmöglichkeiten haben die mich immer verschreckt. Das finde ich beim Mac einfacher gelöst. Aber das Schriftbild auf nicht Retina Displays ist immer noch so "unsexy", oder?
+2
andi.bn16.06.21 14:08
milk
Insgesamt dokumentieren die Screenshots zwar viele Detailanpassungen, ein vollständig neues Erscheinungsbild erhält das System aber nicht.
Bei Apple heißt sowas "completely new and fresh design".
Könnte sich Apple auch leisten. Da muss man auch nicht mehr über Jahre drei verschiedene Systemsteuerungen zu einer umbasteln. Das wird M$ wohl niemals hinbekommen.
+3
LoCal
LoCal16.06.21 14:35
Tommy1980
Als Nutzer interessiert mich viel eher, was sich unter der Haube getan hat. Die Oberfläche ist doch eher zweitrangig.

Als Nutzer(!) sollte das was sich unter der Haube getan hat zweitrangig sein, den die Benutzeroberfläche ist die Schnittstelle zwischen Dir unter das was "unter der Haube" ist. Im Idealfall hat ein Nutzer nie einen direkten Berührungspunkt mit dem System.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+3
Dunkelbier16.06.21 14:55
LoCal
Als Nutzer(!) sollte das was sich unter der Haube getan hat zweitrangig sein, den die Benutzeroberfläche ist die Schnittstelle zwischen Dir unter das was "unter der Haube" ist. Im Idealfall hat ein Nutzer nie einen direkten Berührungspunkt mit dem System.
Spätestens bei der nächsten Long-Filename-Exception hast Du ganz große Berührungen zum System.

Und ich könnte wetten, dass da immer noch genauso die gleichen Altlasten drinnen stecken, wie seit Äonen.

Bin mal gespannt, ob z.B. der Netzwerk-Konfig-Dialog immer noch genauso aussieht, wie unter NT 4.0.
+4
feel_x16.06.21 15:23
TiBooX
Werden endlich diese mehrreihigen Tabs und mehrfach gestapelten Modalen Dialoge verschwinden?

Das mit den Tabs habe ich auch sofort gedacht.. und diese riesigen hässlichen Symbole in den Leisten..
+3
feel_x16.06.21 15:30
froyo52
Habe die 11er-Version mal in einer VM installiert, läuft ganz prima.

Wo gibt's denn die Insider Preview als Download?
0
LoCal
LoCal16.06.21 16:44
Dunkelbier
LoCal
Als Nutzer(!) sollte das was sich unter der Haube getan hat zweitrangig sein, den die Benutzeroberfläche ist die Schnittstelle zwischen Dir unter das was "unter der Haube" ist. Im Idealfall hat ein Nutzer nie einen direkten Berührungspunkt mit dem System.
Spätestens bei der nächsten Long-Filename-Exception hast Du ganz große Berührungen zum System.

Und ich könnte wetten, dass da immer noch genauso die gleichen Altlasten drinnen stecken, wie seit Äonen.

Bin mal gespannt, ob z.B. der Netzwerk-Konfig-Dialog immer noch genauso aussieht, wie unter NT 4.0.

Win11 ist wohl mehr ein erweitertes Win10 … zumindest wenn man golem glauben schenken darf.

Aber stand es nicht ganz oben auf der Agenda der nächsten Windows-Version (welche das auch immer sein sollte), dass es keine unterschiedlichen GUIs und auch nur noch das Control Center geben soll?

Und wird sich Microsoft an seine Aussage halten, dass man, wie bei macOS, kostenlos updaten kann?
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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