Windows Phone: Microsoft-Manager gesteht Scheitern ein
Als Microsoft im Jahr 2011 mit deutlicher Verspätung in den Smartphone-Markt eintrat, prophezeiten manche Beobachter eine grandiose Zukunft für das Windows Phone und Windows Mobile. Doch die Kundschaft war bereits weitgehend zwischen Android und iOS aufgeteilt, für Microsoft blieben nur noch kleine Marktanteile im einstelligen Bereich übrig. Während in den meisten europäischen Staaten immerhin noch Werte zwischen 5 und 8 Prozent erreicht wurden, kam das Microsoft-Handy in Asien und Amerika überhaupt nicht aus den Puschen.
Ausstieg aus dem Sektor weitgehend vollzogenBereits 2016 kündigte sich bereits der Rückzug des IT-Giganten aus Redmond aus dem Markt an. Im Juli dieses Jahres stellte der Konzern den Support für Windows Phone ein (MTN berichtete:
). Seither sind die Marktanteile auch hierzulande auf nahezu Null heruntergebrochen. Nur manch vereinzelter Idealist und Microsoft-Fan hielt noch an der Hoffnung fest, dass der Windows-Entwickler schon bald mit einem Surface-Smartphone zurückkäme oder wenigstens die Mobile-Plattform mit einigen Feature-Updates ausstatten würde. Genau dies ist aber spätestens jetzt ebenfalls ins Land der Träume zurückverwiesen, denn Joe Belfiore, seines Zeichens führender Microsoft-Manager für Windows 10, hat dies ziemlich deutlich verneint.
Keine neuen Features, keine neue HardwareIn einer Serie von Tweets ging er auf diverse Sorgen von Windows-Phone-Nutzern ein. „Natürlich unterstützen wir die Plattform [Windows Mobile] weiterhin: Fehlerbehebungen, Sicherheitsupdates, usw. Aber neue Features/Hardware sind nicht im Fokus.“ Viel direkter kann eine Absage von einem Verantwortlichen nicht formuliert werden. Auf einen anderen Twitter-Nutzer reagierte er mit dem erstaunlichen Eingeständnis: „Wir haben sehr große Bemühungen unternommen, um Entwicklern Anreize für Apps [für Windows Mobile] zu geben. Wir haben Geld gezahlt, ihnen Apps geschrieben. Aber die Anzahl der Nutzer ist zu gering, als dass es sich für die meisten Unternehmen lohnt zu investieren.“
Schließlich und endlich äußerte Belfiore die Zuversicht, dass Kunden, die Microsoft auf dem Smartphone den Rücken kehren, deswegen noch nicht automatisch auch im PC-Bereich auf Konkurrenz setzen. „Die meisten Leute haben andere Telefone als PCs“, erteilte er der Furcht vor einem kompletten Wechsel des Ökosystems eine Absage. Mit dieser öffentlichen geäußerten Einstellungen erscheint es nahezu ausgeschlossen, dass hinter den Kulissen an einem Surface Phone entwickelt wird.
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