Windows XP mittels Q auf dem Mac
Bericht zur Installation von Windows XP auf einem MacBook Pro mittels des Emulators Q
Wer auf manche Windows-Anwendungen, die es nicht in einer Mac OS X-Fassung gibt, angewiesen ist, musste auf den bisherigen PowerPC-Macs immer langsame Emulatoren einsetzen, die an den Nerven der Benutzer zerrten. Dank des Intel-Umstiegs sind nun die Emulatoren erheblich schneller geworden, da nun der Code von Programmen nicht mehr komplett übersetzt werden muss, die ausgeführt werden sollen. Leider existiert noch keine besonders große Auswahl an Emulatoren. Der bisher beste ist "Q", der auf der Qemu-Emulationsengine basiert. Nachdem dieses Wochenende eine neue Version herausgekommen ist, soll sich Windows XP ohne Probleme installieren lassen.
Die Installation geht in Q auf einem MacBook Pro 2 Ghz in Standardkonfiguration sehr schnell, ähnlich schnell wie in einer Virtual Machine auf einem normalen PC. Es ist allerdings sehr zu empfehlen, dass man die CD-Rom zuerst auf die Festplatte als eine Image-Datei kopiert. Dies kann man einfach mit dem Festplatten-Dienstprogramm von Apple machen.
Gewarnt sein sollte man allerdings, dass wenn man Windows XP installieren will, nur ein Windows XP mit Service Pack 2 verwenden kann. Die CD mit Service Pack 1 funktionierte nicht, der Installer installierte zwar Windows XP, beim Startvorgang bleibt Q allerdings hängen. Wie man sich eine Windows XP SP2-CD herstellen kann, wenn man nur eine ältere Version hat, findet man hier
Nachdem die Installation, die auf einem MacBook Pro 2 Ghz etwas über 30 Minuten in Anspruch nimmt, abgeschlossen hat, folgt der erste Start. Windows XP bootet wie gewohnt und man wird wie üblich mit Hinweisen überschüttet, dass man die Version aktivieren muss und das der Computer möglicherweise gefährdet ist.
Zuerst fällt auf, dass die Geschwindigkeit im Vergleich zur nativen Installation sehr gering ist. Dies liegt daran, dass die Kernel Extension, die Q Zugriff auf die Virtualisierungstechnik gewährt, noch nicht fertig ist und nicht mitgeliefert wird. In diesem Forenthread versuchen einige Programmierer, diese unter Mac OS X zum laufen zu bekommen, für die Windows- und Linux-Versionen gibt es die Erweiterung bereits.
Leider bietet Qemu auch noch keine 2D-Beschleunigte Grafik wie z.B. Virtual PC. Daher ist der Grafikaufbau noch sehr zäh.
Die ersten Erfahrungen zeigen, das Q zusammen mit Windows XP recht stabil ist. Für den täglichen Gebrauch ist die Geschwindigkeit allerdings noch viel zu gering, dies dürfte sich aber mit der Virtualisierungserweiterung ändern. Das Austauschen der Dateien funktionierte im ersten Test normal, auch das Hinzufügen von weiteren Festplatten stellte kein Problem dar.
Für Webdesigner oder andere Personen, die häufig im Internet Explorer für Windows Webseiten testen müssen, ist Q eine momentan sehr praktikable Lösung. Wer allerdings häufig mit Windows-Applikationen arbeiten muss, wird aufgrund der momentan noch sehr mäßigen Geschwindigkeit die selbe Freude beim Arbeiten haben wie mit Virtual PC.
Im Test lief Windows 95, welches ebenfalls in Q installiert werden kann, erheblich schneller, da die ältere Version nicht so viele Resourcen benötigt wie Windows XP. Windows 98 soll laut Berichten auch unproblematisch zu installieren sein.
Wer selber Q auf seinem Intel-Mac ausprobieren möchte, muss sich, wenn Windows XP installiert werden soll, den aktuellen, noch als "unstable" gebranntmarkten Build herunterladen. Auf PowerPC-Macs ist generell die Performance nicht ausreichend, um Windows XP sinnvoll in Q einzusetzen.
Der Vorteil von Q im Vergleich zu einer nativen Installation von Windows XP auf einem Intel-Mac ist, dass man bequem zwischen dem Emulator und Mac OS X wechseln kann und dass man keine großen Modifikationen am System machen muss.