Windows bei Hackern beliebter als Mac OS X
Bei der Suche nach Gründen für die geringe Anzahl an Schädlingssoftware für Mac OS X wird immer gern auf den im Vergleich zu Windows deutlich geringeren Verbreitungsgrad der Mac-Plattform verwiesen. Wie nun Dmitry Samosseiko von Sophos auf der Virus Bulletin 2009 Konferenz berichtet, scheint dies zumindest bei Malware wohl tatsächlich einer der Gründe für das geringe Interesse von Hackern am Mac zu sein. Malware täuscht dem Anwender eine Nützlichkeit vor, beispielsweise als Video-Codec oder Viren-Scanner, installiert aber in Wirklichkeit eine Hintertür, über die Hacker ihre illegalen Internet-Aktivitäten wie Spam-Mails starten und den Anwender ausspionieren können. Sophos konnte eine mittlerweile wieder eingestellte Webseite, die mit solchen gehackten Computern handelte, einige Zeit beobachten. Dort lag der Wert für einen gehackten Mac gerade mal bei 43 US-Cent, während für ein Windows-System immerhin 50 bis 55 Cent geboten wurde. Diese Zahlen lassen sich allerdings unterschiedlich interpretieren, wie Heise Online zeigt. Auf der einen Seite könnte man dies wie Sophos als Beweis dafür sehen, dass Hacker es auch auf Mac-Anwender abgesehen haben. Die Einstellung der Webseite könnte aber auch ein Hinweis dafür sein, dass die
Infektionen von Macs zu gering sind, als das sich der Betrieb einer solchen Handelsplattform lohnt. Die Einschätzung der Gefahr ist schwierig, weil Mac-Anwender größtenteils keine Schutzsoftware installiert haben und damit auch mögliche Infektionen unentdeckt bleiben. Immerhin enthält Mac OS X mit Snow Leopard einen Download-Filter, der vor bekannten Trojanern warnt. Doch auch damit dürfte Vorsicht und ein Portion Skepsis nicht schaden, wenn man im Internet unterwegs ist oder mit E-Mails hantiert.
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