Windows und andere Betriebssysteme auf M1-Macs: App ahmt viele Prozessoren nach
Als Apple 2005 die ersten Macs mit Intel-Prozessoren ankündigte, eröffneten diese eine ganz neue Flexibilität: Mittels Boot Camp war die native Installation von Windows bei voller CPU- und GPU-Performance möglich, samt der benötigten Treiber. Auch das Virtualisieren von x86-Betriebssystemen parallel zu macOS war dank Lösungen von Parallels und VMWare ohne tiefgreifendes technisches Verständnis bei hoher Performance machbar. Die kürzlich erschienenen M1-Macs sind von der Effizienz und Performance beeindruckend – doch Windows für x86 können diese ohne Emulation nicht ausführen.
Will man aktuell Windows auf M1-Macs nutzen, hat man einige Optionen – doch noch ist keine für den täglichen Einsatz ausreichend. Mittels einer "Technical Preview" von
Parallels lässt sich Windows für ARM auf M1-Macs ausführen – und in Zukunft sogar x86-Anwendungen starten, welche dann von Windows für ARM innerhalb der virtuellen Machine übersetzt werden. Viel Performance sollte man hierbei aber nicht erwarten – höchstwahrscheinlich reicht dieser Weg aber für alltägliche Office-Programme aus
Eine andere Option ist die bekannte Virtualisierungs- und Emulationslösung
QEMU. Bereits kurz nach Erscheinen hatten einige Entwickler Erfolg und konnten Windows für Intel-Prozessoren auf M1-Macs zum Laufen bringen. Doch die Konfiguration von QEMU ist aufwendig und die Performance in dieser Konstellation definitiv nicht für den täglichen Einsatz ausreichend:
UTM: Wrapper für QEMUKürzlich erschien die App "UTM", welche sich auf die Fahnen geschrieben hat, eine ganze Reihe von Architekturen auf Macs zu virtualisieren oder zu emulieren. UTM basiert auf QEMU, bringt aber anders als der Open-Source-Emulator eine leicht verständliche Benutzeroberfläche mit. Durch den QEMU-Unterbau ist die Emulation und Virtualisierung einer Vielzahl von Architekturen möglich: x86, ARM32, MIPS, PowerPC und RISC-V. Gar eine Emulation von ARM64 auf einem Intel-Chip ist möglich. Bessere Performance ist von UTM allerdings nicht zu erwarten als im oben gezeigten Video – doch ältere Systeme wie Beispielsweise Windows XP könnten nutzbar sein.
Auf der Webseite von UTM finden sich diverse Anleitungen, wie beispielsweise Windows XP, Windows 7, Windows 10, diverse Ubuntu- oder Debian-Varianten und ArchLinux eingerichtet werden können. UTM steht als
kostenloser Download bereit – doch der Entwickler bittet darum, bei Gefallen die 10,99 Euro teure Variante im Mac App Store zu
erwerben, um die Entwicklung zu unterstützen. Die Funktionen der kostenlosen Version gleichen denen der Mac-App-Store-Variante. UTM funktioniert auf M1-Macs wie auch auf Apple-Rechnern mit Intel-Chip.
Auch für iOSUTM steht auch für iOS
bereit – doch ist diese Variante deutlich eingeschränkter. Der Nutzer muss die App selbst mittels Xcode kompilieren und auf das iOS-Gerät kopieren, da Apps dieser Art nicht über den App Store vertrieben werden können. Ferner steht auf iOS-Geräten keine Virtualisierungs-Frameworks bereit, so dass selbst ARM-Betriebssysteme mittels Emulation laufen müssen. Die App funktioniert auf iOS 11, 12 und 13 ohne Jailbreak – auf iOS 14 ist dieser aber erforderlich.