Im Laufe der neun Jahre, die es den iOS App Store inzwischen gibt, haben sich dort eine Menge an App-Zombies gebildet: alte, überholte oder nicht mehr funktionstüchtige Anwendungen. Gleichzeitig gibt es aber auch eine Vielzahl an qualitativ minderwertigen Apps, welche die Verkaufsplattform nicht besser, sondern nur unübersichtlicher machen. Um diesen Missstand anzugehen, hat Apple inzwischen Hunderttausende von Apps gelöscht (MTN berichtete: ). Neben den Zombies zielte die Aktion vor allem auf 32-Bit-Apps und App-Klone, welche die Funktionalität von beliebten Anwendungen oder Spielen kopierten. Ein Land ist bei der Säuberung offensichtlich besonders in den Fokus geraten: China.



China: 58.000 Apps in 12 Tagen gelöscht
Wie eine Analysefirma aus dem Reich der Mitte feststellte, entfernte Apple allein in den elf Tagen zwischen dem 10. und 21. Juni 58.000 Apps aus dem chinesischen App Store. Den Höhepunkt bildete der 15. Juni, an dem 22.000 Anwendungen über die Wupper gingen. Den Analysedaten zufolge ist diese Zahl sechs- bis zehnmal höher als die übliche Löschrate. Bei jeder Dritten dieser Apps (33,5 %) handelte es sich um ein Spiel, was angesichts des großen Anteils von Spielen im iOS App Store nicht verwunderlich ist. Apple hat den Bericht über die Löschung nicht kommentiert.


Chinesische Apps
In Chinas App Store steht Apple vor zwei besonderen Problemen. Einerseits gibt es wiederholt Versuche, über chinesische Apps Malware aufs iPhone zu schleusen. Andererseits hat in dem Land der Messenger WeChat eine derart große Bedeutung, dass viele Apps direkt oder indirekt auf der Funktionalität des sozialen Netzwerks aufbauen. Teil der Nutzererfahrung sind dabei Streams von Prominenten, die in Echtzeit von den Zuschauern mit Spenden, bzw. Trinkgeldern versorgt werden können, für die Apple nicht die üblichen 30 Prozent Umsatzanteil einstreicht. Mit der letzten Aktualisierung der App-Store-Richtlinien hat Apple eine reguläre Trinkgeld-Möglichkeit zu implementieren (MTN berichtete: ). Bei dieser fallen die 30 Prozent allerdings an, was in China für öffentlichen Missmut sorgte. Der Analysefirma zufolge zielte die erhöhte Zahl an App-Löschungen der letzten Tage allerdings nicht in erste Linie auf diese Trinkgeld-Apps ab.

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• People.cn