Wo Markenschutz nichts zählt: Nordkorea hat jetzt eigenes »iPad«
Apple hat immer wieder damit zu kämpfen, dass andere Unternehmen von der guten Reputation des Konzerns aus Cupertino zu profitieren versuchen, indem sie ihre eigenen Produkte ähnlich gestalten, bewerben oder benennen. Die Gegenmaßnahmen der Apple-Anwälte fallen dann mitunter nicht gerade zimperlich aus, wie etwa das Café Apfelkind aus Bonn aufgrund des Namens bestätigen kann. Zuletzt verhinderte Apple in der EU die Anmeldung die Markenanmeldung der Firma Pear (Birne), deren Logo angeblich dem angebissenen Apfel zu ähnlich sei (MTN berichtete:
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In dem folgenden Fall aber dürften auch die Apple-Anwälte weitgehend machtlos sein, obwohl der Verstoß ungleich eklatanter ist. Denn in Nordkorea hat eine Firma namens Ryonghung ein Tablet auf den Markt gebracht, welches es »iPad« genannt hat. Offensichtlich gilt der Markenschutz von US-Firmen nicht viel in dem abgeschotteten, kommunistischen Land im Norden der koreanischen Halbinsel.
Bei dem Nordkorea-iPad handelt es sich um ein Low-End-Tablet mit einem Quadcore-Prozessor mit 1,2 GHz, 1 GB RAM und 8 GB Speicherplatz. Zum Lieferumfang gehört eine Tastatur und als Schnittstelle kommt ein HDMI-Anschluss zum Einsatz. Dem Ryonghung-Marketing zufolge gibt es »mehr als 40 Apps« für das Gerät, wenngleich einige von ihnen per SD-Karte eingespielt werden müssen. Keine Informationen gibt es über den Mobilfunk, allerdings darf damit gerechnet werden, dass es nur Zugang zu Nordkoreas hochgradig reglementierten »Intranet« gibt.
Zwar dürfte Apple keine Möglichkeit haben, seine Markenrechte vor Ort durchzusetzen. Umgekehrt aber sorgt die Abschottung des Staates dafür, dass es keine Befürchtungen gibt, dass dieses Gerät in nennenswertem Umfang die Grenzen überschreitet und sich in der Welt verteilt. Außerdem gibt es außer dem Namen und der Produktkategorie Tablet kaum Gemeinsamkeiten zwischen dem Ryonghung-Gerät und den Apple-Geräten.
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