Wo bleibt die klassische Musik-App von Apple?
Im August 2022 gab Apple bekannt, den Streaming-Dienst "Primephonic" übernommen zu haben – über den gezahlten Kaufpreis wurde nichts bekannt. Primephonic war ein Dienst spezialisiert auf das Streamen klassischer Musik, und Apple will mit der Übernahme das eigene Dienste-Portfolio erweitern. Dabei soll es sich wohl nicht um ein zusätzliches Abo handeln, sondern Apple-Music-Abonnenten erhalten automatisch Zugriff auf das neue Klassik-Angebot ohne Zusatzgebühr.
Bereits im September 2022, kurz nachdem die Übernahme bekanntgeworden ist, stellte Apple den Dienst Primephonic komplett ein. Nutzer konnten auf einer speziellen Webseite eine Rückerstattung beantragen, wenn ein Abo mit längerer Laufzeit abgeschlossen wurde.
Markstart 2022Apple schien sich recht sicher zu sein, Primephonic schnell in die eigenen Dienste integrieren zu können: Der Konzern erwähnte in einer Pressemitteilung im Januar 2022, dass die klassische Musik-App im letzten Jahr auf den Markt kommen würde – doch nichts geschah. Im Februar fanden sich in der Apple-Music-App für Android bereits Hinweise auf den Namen des kommenden Dienstes: "Apple Classical". Apple bereitete also schon zur damaligen Zeit die Einführung des neuen Musik-Angebots vor.
Neuer Termin unbekanntBislang gibt es keine Informationen darüber, warum es Apple im vergangenen Jahr versäumte, die klassische Musik-App wie geplant auf den Markt zu bringen. Es kommt ausgesprochen selten vor, dass Apple Produkte oder Dienste ankündigt, diese dann aber mit deutlicher Verspätung starten. Seit der Ankündigung und des Scheiterns der Ladematte "AirPower" ist Apple sehr vorsichtig geworden, unfertige Produkte lange vor einem geplanten Marktstart anzukündigen.
Da Apple viel Erfahrung im Betrieb von Streaming-Diensten aufzuweisen hat, ist es möglich, dass Apple nicht aus technischen, sondern aus anderen Gründen den Start von "Apple Classical" auf 2023 verschob. Möglicherweise war eine Ankündigung auf dem Herbst-Event geplant – doch wie allgemein bekannt ist, fiel dieses im letzten Jahr aus. Daher könnte Apple den neuen Dienst im Frühjahr 2023 zusammen mit neuen Macs präsentieren.