Woran der App Store krankt - drei Beispiele
Schlechtes RezensionssystemProduktrezensionen sind auf vielen Plattformen üblich, so natürlich auch bei App Store und Mac App Store. Leider weist Apples seit Jahren nicht modifiziertes Verfahren wesentliche Schwächen auf. Zwar können Rezensionen als hilfreich oder nicht hilfreich bewertet werden - das war es dann aber auch mit der Qualitätskontrolle. Vor allem unbedarftere Nutzer verwenden die Rezensionen oft, um Fragen zu stellen. Diese können natürlich nicht beantwortet werden, was für Unzufriedenheit sorgt. Ein Kommentarsystem wie beispielsweise bei Amazon gibt es überhaupt nicht. Rezensionen mit falschen Behauptungen oder Beschwerden, für die der Entwickler nichts kann (z.B. Download-Probleme im Mac App Store) lassen sich damit nicht kommentieren - und faktisch auch nicht entfernen.
Kommentare meldenZwar ist es möglich, Kommentare an Apple zu melden - dies führt jedoch meist nur in den USA zur Bearbeitung. In den meisten anderen Ländern ignoriert Apple die Beschwerden vollständig. Außerdem müsste zur Meldung eines Kommentars ein Account für den jeweiligen Landes-Store angelegt werden, was enormen Aufwand darstellt. Wie erwähnt lohnt jener Aufwand jedoch nicht, denn die Meldung wird ohnehin in den seltensten Fällen bearbeitet - egal wie dubios der Vorwurf. Hilfreich wäre es, einem Nutzer als verifizierter Entwickler eine einzige Nachricht zukommen zu lassen, um beispielsweise auf die Support-Adresse hinzuweisen. Dies könnte direkt über den App Store laufen, sodass die Anonymität des Kunden gewahrt bleibt. Was seit Jahren eine häufige Entwickerkritik am Store ist, ignoriert Apple allerdings geflissentlich. Wie die schleppende Weiterentwicklung zeigt, nicht das einzige Feedback, das auf taube Ohren stößt.
Verbesserungen dringend nötigApple müsste es sehr daran gelegen sein, am Rezensions-System zu arbeiten. Für viele Kunden sind die Rezensionen sehr wichtig, um sich vorab zu informieren - immerhin lehnt es Apple weiterhin ab, dass man Demoversionen über den (Mac) App Store vertreiben darf. Unverdient schlechte Rezensionen sind dabei sowohl für Apple Anspruch, nur qualitative Software zu erlauben, als auch für den Umsatz des Entwicklers schädlich. Leider zeigten die letzten Monate, dass die Rezensionen immer stärker als Druckmittel von Kunden verwendet werden, um kleine funktionelle Neuerungen durchzusetzen - oder aufgrund minimaler Fehlfunktion die schlechteste Bewertung zu geben, die dann angeblich bei Behebung korrigiert wird (was meistens nicht passiert). All dem wäre sehr leicht durch Kommentarmöglichkeit Einhalt zu gebieten. Im Falle schlechter Bewertungen könnten zudem andere Kunden ihre Meinung beifügen, sodass sich besser einschätzen lässt, wie glaubwürdig eine Rezension ist. All dies deckt die "Hilfreich/Nicht Hilfreich"-Funktion bei Weitem nicht ab.