Wozniak spricht über sein aktuelles Apple-Gehalt – und über Steve Jobs' Fokussierung auf Geld und Wichtigkeit
In offizieller Funktion trat Apple-Mitgründer Steve Wozniak schon seit Jahrzehnten nicht mehr für das Unternehmen in Erscheinung, Angestellter ist er allerdings auch heute noch. In einem
Interview spricht Wozniak über sein aktuelles Gehalt und was ihn so deutlich von Steve Jobs unterschied. Wer denkt, Wozniak beziehe noch immer Millionen von Apple und könne davon komfortabel leben, irrt sich. Tatsächlich sind die Überweisungen eher symbolischer Natur – nach Abzug von Steuern bleiben noch 50 Dollar pro Woche übrig. Das ist einerseits zwar rund 200 Mal mehr als Steve Jobs' einstiges Festgehalt, der sein Haupteinkommen mit Aktienpaketen und anderen Zuwendungen bestritt, andererseits tatsächlich nur eine Tradition. Den wöchentlichen Scheck erhält Wozniak übrigens schon seit seinen Anfangstagen im Unternehmen.
Woz wollte nicht der Business Man seinFür ihn sei es nie um das große Geld gegangen, so Wozniak. Damit unterscheide er sich fundamental von seinem einstigen Geschäftspartner Steve Jobs, der in seiner Zeit als weitgehend mittelloser Zeitgenosse immer nach Geld und Wichtigkeit gestrebt habe. Entscheidungen wurden oft danach getroffen, wie der nächste Schritt in monetärer Hinsicht aussehen kann. Dieses Bild rückt Jobs sehr viel näher ins Bild eines vernünftigen Geschäftsmannes, als die oft gehörte Erzählung, Jobs sei ein Visionär, dem es vorrangig um die Verbesserung der Welt ging.
Steve Jobs' Wesen wandelte sichJobs habe sich laut Wozniak auch grundlegend verändert, nachdem Apples Geschäfte immer besser liefen. Anstatt Späße zu machen oder Streiche zu spielen, herrschte fortan Business-Talk vor. Diese Art der Strenge war gleichzeitig etwas, das Wozniaks Wesen als lebensfroher Träumer und Bastler widersprach. Nachdem Jobs immer über wichtige Menschen gesprochen hatte, war der Zeitpunkt gekommen, selber wichtig zu sein und Macht zu haben. Ganz anders Wozniaks Selbstdarstellung: Für ihn sei immer völlig ausreichend gewesen, als Ingenieur zu arbeiten – weswegen er einst sogar damit haderte, HP zugunsten von Apple zu verlassen.