Wutausbrüche in Meetings: Wie sich Steve Jobs und Tim Cook unterscheiden
Zum Ende des Jahrzehnts beschäftigt sich die New York Times in einem ausführlichen Artikel mit den Entwicklungen der Technologiewelt seit 2010. Vor allem Gadgets, Dienste und andere verbraucherrelevante Themen stehen im Mittelpunkt der Betrachtungen. Zu den prägendsten Ereignissen der Epoche gehört außer den vielen Produktpräsentationen der Tod von Apple-Mitgründer sowie damaligem CEO Steve Jobs und die anschließende Übernahme des Postens durch Tim Cook.
Werbe-Ikone Regis McKenna erinnert in seinem
Beitrag an die Anfangszeit von Tim Cook als Apple-CEO und die Skepsis, die dem ehemaligen COO von allen Seiten entgegenschlug. Zudem beschreibt McKenna, wie stark sich der jetzige Firmenchef und Steve Jobs in ihrem Auftreten voneinander unterscheiden.
Tim Cook schlug zu Beginn viel Skepsis entgegen„Tim hatte zu Beginn keinen Rückhalt in der Apple-Community oder der Öffentlichkeit“, so McKenna. Viele trauten ihm die Nachfolge des Apple-Übervaters und Visionärs Steve Jobs nicht zu. Cook kümmere sich in erster Linie um Unternehmensprozesse und habe kein Gespür für Produkte, so die häufigsten Vorwürfe. Zudem fehle es ihm an Kreativität. Jobs-Biograph Walter Isaacson erneuerte die damalige Kritik vor einigen Monaten sogar – auch Jobs habe seinerzeit gesagt: „Tim ist kein Produkt-Mensch.“ Jedoch biete Cook dafür viele andere Qualitäten.
Cook reagierte auf die Skepsis mit einer konsequenten Haltung: „Ich bin nicht Steve Jobs. Ich werde auch nicht versuchen, so wie Steve Jobs zu sein. Ich werde ich selbst sein.“ Den Rat gab Jobs ihm vor seinem Tod sogar selbst. Der Apple-Mitgründer appellierte an Cook: „Frage dich nie, was ich in einer Situation gemacht hätte – mache das, was richtig ist.“
Unterschiede zwischen Cook und Jobs zeigten sich in MeetingsDie unterschiedliche Führungskultur von Cook und Jobs zeigte sich McKenna zufolge besonders gut in Meetings. „Wenn man mit Steve zusammensaß, dominierte er die Konversation – bis hin zu Anwürfen, den Mund zu halten und jemand anderen sprechen zu lassen, dessen Meinung er hören wollte.“ Cook sei in der Hinsicht das genaue Gegenteil. Er höre immer in Ruhe bis zum Ende zu und äußere im Anschluss daran sachliche Kritik oder andere Ansichten. Unter Cook spüren viele Mitarbeiter laut McKenna daher mehr Mut, Ideen zu äußern, da sie keine Angst mehr vor Wutausbrüchen haben müssen.